Grazer Jugendzentrum Explosiv im Idi-Sumpf

Schon des Öfteren wurden Stimmen laut, dass altbekannte Mitglieder der Identitären Bewegung Steiermark an Veranstaltungen des Grazer Jugendzentrums Explosiv teilnehmen. Davon konnten sich Besucher*innen am Freitag, 17.03.2017, beim Konzert der politisch fragwürdigen Metal-Volksmusik-Band „Drescher“ selbst überzeugen. Unter dem größtenteils männlichen Publikum, das keinen Hehl daraus machte, seinen Patriotismus zur Schau zu stellen, befanden sich auch bekannte Gesichter der Identitären Bewegung. Nicht nur Peter Dingsleder, sondern auch Tino Taffanek ließ sich an diesem Abend im Explosiv blicken.

 

Dingsleder, „Alter Herr“ bei der rechtsextremen Burschenschaft Cheruskia Graz, stellte seine Gewaltbereitschaft unter anderem bei einer Demonstration in Spielfeld letzten Jahres unter Beweis, wo er einen Fotografen tätlich angriff. Außerdem beteiligt er sich immer wieder an diversen Aktionen der Identitären Bewegung, wie zum Beispiel am 06.04.2016 an der Besetzung des Hausdachs der Grünen Partei in Graz.

 

Taffanek, ebenfalls im Dunstkreis deutschnationaler Männerbünde anzutreffen, fungiert als Obmann des von der Identitären Bewegung gegründeten „Hackher-Zentrums“. Dieses Zentrum hat sich ebenso wie das Grazer Jugendzentrum Explosiv die Jugendförderung zum Ziel gesetzt.

Nachdem seit langer Zeit bekannt ist, dass immer wieder Bands im Explosiv auftreten, die rechtes bis rechtsextremes und sexistisches Gedankengut vertreten, wundert es nicht, dass sich auch Identitäre unters Publikum mischen.

Weitere Recherchen ergaben, dass auch Stefan Juritz durchaus Interesse am Grazer Jugendzentrum zeigt, was durch seine Mitgliedschaft in der Facebook-Gruppe des Explosiv deutlich wird.

 

Juritz, der im Jänner 2010 mit Kameraden (darunter sein Bruder Christian) ins Univiertel-Lokal Zeppelin marschierte, wo sie „Heil Hitler“ skandierend eine Geburtstagsfeier angriffen, ist außerdem aufgrund seiner Kontakte zu Promi-Neonazi Gottfried Küssel bekannt. Seit mehreren Jahren ist auch Juritz für die "Identitären" aktiv, wo er sich zumindest öffentlich im Hintergrund hält.

 

Die Veranstaltung an jenem Freitag zeigt klar, dass es Handlungsbedarf bezüglich Rechtsextremismus im Grazer Explosiv gibt. Die Tatsache, dass nachweislich Verbindungen zwischen den organisierten rechtsextremen Besuchern und einzelnen Mitgliedern des Vorstands bestehen, verschärft die besorgniserregende Situation maßgeblich.

 

Wir sind empört, dass organisierten Rechtsextremen der Zutritt ins Explosiv gewährt wird!

 

Wir sind zutiefst schockiert, dass organisierte Rechtsextreme im Explosiv derart willkommen geheißen werden, dass sie dort regelmäßig Veranstaltungen besuchen!

 

Wir fordern das Jugendzentrum Explosiv Graz auf, sich eindeutig gegen Rechtsextremismus zu positionieren und Rechtsextremen keinen Raum mehr zu bieten!

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Sozialarbeit und Jugendarbeit is ja schon schwierig genug, wenn sie jetzt nicht mal mehr antifaschistisch is...

 

Rechtsextremen konsequent Raum verwehren und nicht zuzulassen ihre Menschenfeindlichkeit zu verbreiten, und in weiterer Folge Auseinandersetzung von ihnen zu verlangen, das sollte die Devise von Sozialarbeit und Jugendarbeit sein. Explo was sagst du dazu?

Also der Logik nach zu urteilen, ist das Sub in Graz auch ein versiffter rechter Sumpf, da sich dort auch rechte Gestalten blicken ließen? Aber warum zahlt man überhaupt Eintritt für eine Band, die man ohnehin nicht mag, da sie eine “Nazi“-Band ist? Nur um dann darüber zu schreiben, wen man alles meint gesehen zu haben? 

 

Der Grazer Hauptplatz ist auch ein versiffter rechter Sumpf, da maschieren jeden Tag Rechte auf. Und der Stadtpark, grausig was da los ist und wieviele Rechte sich dort ihr Bier in der Wiese gönnen. Allen voran aber im rechten Sumpf untergegangene Bezirk Gries (Ergebnis der letzten Wahlen). An jeder Ecke ein rechter Recke, waren es doch knappe 50%....

 

Wahnsinn was da abgeht... Die gehören alle weggesperrt. Das ist Tatsache! Nazis gehört kein Diskurs zur Änderung und keine Integration in eine linke Gesellschaft gestattet, sondern boykottiert und blockiert wo es nur geht. So kann man rechtes Gedankengut, welches womöglich aufgrund ihres einseitigen Umfelds im Zuge ihrer Sozialisation entstanden ist, bekämpfen und beseitigen. Dann sehen sie ein, wie falsch rechtes Denken ist. Nicht durch Dialog, sondern durch Kastration!

im sub werden die wenigstens rausgeschmissen, also nein, kein sumpf.

hauptplatz, stadtpark und gries sind öffentliche orte, das explo nicht.

als jugendzentrum sollt antifaschismus schon teil der grundsätzlichen minimalleistung sein.

(und zu gries, 50% wovon überhaupt? gültige stimmen? dann rechnest das amal gegen mit den ungültigen und denen die nicht gewählt haben oder nicht wählen ham dürfen, und dann sinds schon sehr viel weniger.)

und welche linke gesellschaft?

und wenn du glaubst, dass organisierte (neo)faschisten(kader) draufkommen, dass das was sie machen falsch und scheiße is,

nur weil du ein bissl dialog mit ihnen führst, dann bist du entweder sehr sehr naiv oder hast am ende gar kein so großes problem mit ihnen.

depp.

Kann man das auch etwas genauer ausführen oder reichts nur für eine Pauschalverurteilung?

Danke für euren Artikel! 

Unsere Gruppe beschäftigt sich aktuell stark mit Identitären und ihrem Zugriff auf Einrichtungen wie dem "explosiv". Wir würden uns hier sehr für eure Perspektive interessieren. Kontakt wäre vonnichtsgewusst (ät) gmx (pkt.) at

Die Identitären haben so viel "Zugriff" auf das Juz-Explosiv, wie auf das Bad zu Sonne, den Schloßberg oder das Annenhof-Kino und wie jeder andere Bürger auch, sofern die Hausordnung eingehalten wird. Dieser "Zugriff" wird von manchen auch "Besuch" genannt! ;)
(Solche Besucher, egal woher u wie gesinnt, werden in der Regel auch nicht explizit Willkommen geheissen, btw!)

da gehts nämlich um raumnahme. sehr wichtig für die faschistische strategie, die deine "bürger" da verfolgen.

 

wer faschisten nicht ausgrenzt, gibt ihnen raum.

wer faschisten raum gibt, macht ihnen platz.

wer faschisten platz macht, muss entweder stark in der unterzahl sein um das zu rechtfertigen, oder mitläufer*in.

 

weil faschistische raumnahme und platzbesetzung nämlich zur normalisierung ihrer tödlichen ideologien und praxis beiträgt.

und weil faschisten viele beschissene dinge machen, wenn sie, ganz normal, dafür genug platz und raum haben.

 

identitäre "besuchen" das explo, ha ha, zwinkersmiley, alles nicht so wild?

du witzkistendillo solltest daran denken, wer diese leute sind, was sie denken, was sie sagen, was sie machen, und was sie noch vorhaben.

zum nachlesen: <https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/die-identitaeren2016-04-26-23-26-10-detail>

 

"aber natürlich kann der herr den scheitel und den schmalen bart hier tragen, so er sich benimmt! bei gott, man ist ja kein spielverderber, nicht? aber heute bitte nicht so viel hetzen, ja? die gäste mögen das nicht so gern, so viel hetze auf einmal. hetzen und prügeln bitte draußen!"

 

solche ekelhafte rechtsoffen-liberale alles-nicht-so-wild-haberei is ja total zum speiben, echt.

weil im explo treten schon viele black metal bands auf und die leute aus der black metal szene sind leider rechtem gedankengut überhaupt sehr offen. und metal überhaupt ist doch das paradies für sexisten und angeber. es ist doch so dass viele metalfans rechts sind, oder wie seht ihr das? das kommt zumindest wirklich häufiger vor, als bei anderen stilen (jetzt abgesehen von rechtsrock). sehr traurig eigentlich. wobei liest man sich den durchschnittlichen metaltext durch, dann wundert man sich auch nicht, dass metalfans rechts werden oder nazis metal hören.