[FL] Offener Brief an die Friedrich - Paulsen Schule Niebüll

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An die Schulleitung der Friedrich-Paulsen-Schule Niebüll,

mit Unverständnis und Empörung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Sie zur am 05.04.2017 stattfindenden Podiumsdiskussion an Ihrer Schule offenbar auch Vertreter der ,,Alternative für Deutschland“ eingeladen haben. Wir halten einen solchen Umgang mit menschenfeindlichen und rassistischen Parteien nicht nur für falsch, sondern auch für schlichtweg gefährlich. Wer der AfD eine Bühne gibt, setzt sich nicht aufklärerisch mit rechten Positionen auseinander, sondern legitimiert sie durch den vermeidlich salonfähigen Charakter selbiger.

 

Die AfD hetzt offen gegen Geflüchtete, Homosexuelle und alle, die nicht in ihre deutsche Volksgemeinschaft passen. Und das wirkt: Was die AfD fordert, setzen jetzt schon etliche Nazis und sogenannte besorgte Bürger in die Tat um, wenn sie, gestärkt durch parlamentarische Legitimation, Geflüchtetenunterkünfte anzünden und ,,den Volkswillen durchsetzten“. Die Bilanz eines solchen rechten Aufwindes ist nicht nur im tiefsten Osten, sondern auch hier, in Flensburg und im Umland, zu ziehen. Die Angriffe auf Geflüchtete nahmen stark zu und reichten von Buttersäure über Reizgas bis hin zu Messerattacken. 

 

Die Verstrickungen zwischen AfD, Pegida und ganz offensichtlichen Neo-Nazis wie den ,,Identitären“ sind längst offen gelegt und mit ein wenig Recherche einsehbar (vgl. Dokumentation „Das braune Netzwerk“, ausgestrahlt im WDR). Solche Menschen haben in einer Schule, und ganz besonders auf einer Bühne, nichts verloren. Positionen, die die Würde und Gleichwertigkeit eines jeden Menschen in Abrede stellen, bedürfen aus unserer Sicht keinerlei  Diskussion. Mehr noch gehören alle Unternehmungen eine Gesellschaft zu faschisieren, Minderheiten zu diskriminieren und tödliche Abschottungspolitik zu betreiben, angegriffen.

Von einer Bildungseinrichtung erwarten wir, dass dort kein Raum für Nazis und deren Stichwortgeber geschaffen wird. Darum fordern wir Sie mit Nachdruck auf, die AfD aus der von ihnen initiierten Veranstaltung auszuschließen und dadurch ihre Podiumsdiskussion wenigstens frei von Faschisten zu halten, oder wäre die NPD auch eingeladen,würde sie bei der Wahl antreten?

 

Antifaschistische Aktion Flensburg

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