[HH] Stellungnahme

Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

STELLUNGNAHME

 

Hiermit beziehen wir Stellung zu unserem Plakat, das zu den anarchistischen Tagen vor dem G20 aufruft.

 

Wir nehmen die Kritik am Plakat, bzw. an uns sehr ernst. Die Reproduktion männlicher, weißer Dominanz ist, kann und darf nicht Ausdruck unseres Denkens, Fühlens und Handelns sein. Dementsprechend war es ein Fehler diese abzubilden.

 

Daraus ziehen wir folgende Schlüsse:

 

1. Wir ziehen die Plakate soweit möglich ein und entsorgen sie.

2. Wir sind in einem Prozess intensiver Selbstkritik- und Reflexion mit dem Ziel herauszufinden, welche Faktoren zum Erscheinen dieses Plakates führen konnten, um diese dann in der Folge unwirksam zu machen.

3. Wir entschuldigen uns aufrichtig.

 

 

Anarchistische Initiative, Februar 2017

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... für ein Plakat denn? Wenn es so übel war, dass man dazu eine Stellungnahme auf Linksunten braucht, wäre es doch interessant den sprichwörtlichen Stein des Anstoßes selber betrachten zu können.

die stellungnahme wäre dort wo die kritik geäussert wurde irgendwie besser aufgehoben.

...

Gute Reaktion. Ich hoffe das ihr uns an dem Reflektionsprozess teilhaben lasst.

Kann bitte mal jemand das Plakat verlinken? Sonst versteht niemand worum es geht.

Es geht um dieses Plakat hier, was einige wegen des nackten Oberkörpers des Streefighters als sexistische empfinden! Kann man so sehen, aber ehrlich man kann es auch übertreiben! Was ist denn an einem nackten Männeroberkörper sexistisch? Hier soll es ein Ausdruck von Militanz und Revolte sein und mobilisiert zum entschlossenden Widerstand gegen den Staat und das System. Also alles sehr ehrenwerte Motive die nichts mit Sexismus oder der stalinistischen Aussagen von z.B. Bildern Putin und nacktem Oberkörper auf dem Pferd zu tun haben!

 

Also: wir haben Wichtigeres zu tun als so eine Scheiss-Diskussion! Wer so ein Plakat nicht mag, soll es eben nicht verkleben! Konzentrieren wir uns auf einen kräftigen Stoss gegen den Kapitalismus, bereitet die militante Kampagne gegen die G20-Schweine vor!

 

Freuen wir uns auch die anarchistischen und anatagonistischen Tage im Norden! In Hamburg sagt man Tschüss!

 

https://pbs.twimg.com/media/C5bZypFWQAAnwrS.jpg

... das Plakat sagt aber nicht "Tschüss!", sondern: "Wir freuen uns auf euch!"  ;)

Das sagt das gleiche! Wir freuen uns darauf euch zum "Tschüss" nochmal kräftig in den Arsch zu treten!

?

Was ist an dem Plakat jetzt so schlimm? Man kann auch übertreiben......

Wer es nicht selber erkennt, dem braucht man es auch nicht erklären.

?

wem denn sonst?

 

gruselige einstellung...

In Hamburg sagt "mann" nicht Tschüss, sondern Heterosexismus Fuck off!

Wenn Anarchismus die Erfüllung von Männerphantasien bedeudet gibt es emanzipatorisch nix zu holen.

wenn eure sektiererische emanziption das maß jeden widerstands sein soll, gehe ich lieber den gipfel verhindern.

Endlich mal ein cooles Plakat mit einer fetten Aussage und dann wird so eine dämliche Diskussion losgetreten! Als ob wir nicht besseres zu tune hätten!

 

Blöde!

:

... sprach der privilegierte Macker.

Hab keinen Bock auf Ignoranz gegenüber Kritik und keinen Bock auf Leute, die anderen ihre Privilegien zum Vorwurf machen.

Ich hatte schon gedacht das wird nicht ok im deutschland sein und finde der reaktion zur (teilweise übertriebene) kritik sehr verantwortlich.

 

es lässt aber ein paar offene frage;

 

ist es überhaupt ok nur männer im vorfeld eines plakats mehr zu haben?

 

geht es nur darum das das bild oberkörper frei ist? ganz ehrlich ich kenne frauen die ziehen ihre tshirts (ohne bha) aus wenn es die zu warm ist egal wo.

 

wäre es nicht weniger zeitverschwendung und konstructiver einfach ein zweiten plakat mit starker frau im vorfeld zu drucken?

 

ich finde es wichtig die wünsche von anderen zu respektieren und zu versuchen politik zu äusseren das anderen nicht unterdruckt...aber wo hört man auf?

 

jeder ist anders und jeder ist gleich, es gibt kein neutraler bilder und es gibt kein neutraler sprache. mit 7 miljarden menschen neutral ist unmöglich zu finden.

 

ich würde auch gern wissen wie viel Leute wirklich beleidigt davon fühle und wie viel beleidigt sind weil die denken die das sein soll?- ist ein ernst gemeintes frage.

ist es überhaupt ok nur männer im vorfeld eines plakats mehr zu haben?

naja, was heißt "ok". die frage wär halt eher: wär es nicht besser, (auch) nicht-männer im vorfeld zu haben.

eine andere frage wäre: sollte das an dieser stelle wirklich eine rolle spielen?

 

geht es nur darum das das bild oberkörper frei ist? ganz ehrlich ich kenne frauen die ziehen ihre tshirts (ohne bha) aus wenn es die zu warm ist egal wo.

auch wenn ich überhaupt nichts davon halte, dass männer nicht oben ohne rumlaufen sollen: die argumentation, die dahintersteht ist schon etwas komplexer. das schneidet themen wie männliche privilegien, definitionsmacht und trigger an. aber wie gesagt: mich überzeugt es trotzdem kein stück.

 

wäre es nicht weniger zeitverschwendung und konstructiver einfach ein zweiten plakat mit starker frau im vorfeld zu drucken?

das ginge in der tat an der kritik vorbei. das erste plakat bleibt ja trotzdem in den augen der kritiker (omg, *innen vergessen) sexistisch. eine stellungnahme ist da schon sinnvoller.

Dass plakat war echt voll in ordnung ? Dass gleiche desing nur mit einer frau könnte mensch ja auch noch machen ? Wer auch immer da kritik drann geübt hatt ist konterrevolutionär und einfach nur daneben! Kommt mal klar bitte ?

 

Für eine stabile bewegung gegen den g20 gipfel !

Kritik in alter K-Manier einfach als konterrevolutionär abkanzeln. So wird nun auch nicht gerade eine stabile Bewegung entstehen können!

bitte den kommentar, auf den du dich beziehst, nochmal lesen. in der tat kritisiert der poster, dass jeder der sich kritisch geäußert hätte, als konterrevolutionär abgestempelt werden würde.

Genau! lass ma anarchismus weg von diesem quatsch a la "nackter männerkörper -> steinigt ihn" kommen. alles nur noch totschlagargumente, parolen und aggressives rumgeseier von ein paar idioten, das die ganze szene beherrscht.

 

mit abschaffung des patriarchats hat das wenig zu tun, alles zu haten, wo nicht 20 mal *innen vorkommt oder irgendwie männlichkeit dargestellt wird.

 

man (oh ja, "man", steinigt mich!) kann das plakat ja durchaus kritisieren. aber grad die, die hier "macker" schrein, sind doch dieselben, die sich so geil fühlen, weil sie sich im schwarzen block wieder mit bullen prügeln können.

 

und bei der aktuellen (naja, schon n paar jahre) stimmung in der szene war es für mich sogar ehrlich gesagt erfrischend, das plakat zu sehen. aber leider hat die szenepolizei das schon wieder zunichte gemacht.

 

euer anarchismus ist lächerlich, weil er auf genau solchen informellen herrschaftsstrukturen beruht. und euer feminismus ist längst zu einem vorwand verkommen, menschen mit anderen einstellungen zu mobben und auszugrenzen.

 

außenstehende halten anarchismus (mittlerweile zurecht) für eine komische sekte und die g20 lachen sich ins fäustchen... herzlichen glückwunsch

Und noch einer, der die eigenen Aggressionen auf andere projiziert und damit irgendwie gerechtfertigt sieht. Diese haltlosen Unterstellungen, Beleidigungen und Selbstgefälligkeiten machen deinen "Anarchismus" nicht weniger komisch und sektiererisch.

Und noch einer, der die eigenen Aggressionen auf andere projiziert und damit irgendwie gerechtfertigt sieht.

voll an den haaren herbeigezogen... hauptsache zurückbashen, wenn man sich angegriffen fühlt.

...haltlosen...

nope.

machen deinen "Anarchismus" nicht weniger komisch und sektiererisch.

gegen scheiße dagegenhalten = scheiße, weil isso? wenn du meinst...

...ihr in Deutschland habt schon Probleme.... Und was ist da jetzt genau sexistisch?

Vielleicht dass man keine Männer mit nackten Körper darstellen darf? Und Frauen erst recht nicht... Am besten jetzt so irgendwie strikte Kleidervorschriften, und sonst muss man Fragen, denn der männliche Körper ist ja eh schon ein Übergriff... hahahaha, geht doch zu den Protestanten. Eure Prüderie ist wiederlich und retraumatisiert mich!

Vollste Zustimmung!

Fragend schreiten wir voran!

Selten das Gruppen feministische Kritik ernst nehmen. Ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen.

Einige können nix sexistisches an dem Plakat erkennen, hier mal ein Textausszug, den ich ganz treffend finde... 

 

[...]Wir leben in einer Gesellschaft, in der Typen mit Privilegien ausgestattet sind. Eines davon ist, sich nach Lust und Laune und so gut wie immer und überall weitestgehend entkleiden zu können. Weiblich kategorisierten Personen wird hier schon allein rein rechtlich nicht so viel Entscheidungsfreiheit zugestanden; laut Gesetz müssen zumindest ihre Brustwarzen bedeckt sein. Doch auch in Räumen, in denen womöglich keine*r auf staatliche Rechtsprechung pochen würde, ist es beispielsweise für Frauen oder Trans* Personen nicht so einfach, mal eben ihr T-Shirt auszuziehen. Ihre Körper werden vornehmlich als gesellschaftliches Allgemeingut betrachtet. In so gut wie allen Kontexten, das heißt egal ob beim Einkaufen im Supermarkt, in der Vorlesung, bei der Betriebsversammlung oder eben auf einer Party, nehmen wildfremde Menschen es sich raus, ihr Körper zu kommentieren und zu bewerten. Frauen oder Trans* Personen, die ihr T-Shirt ausziehen, übertreten nicht nur gegebenfalls ein rechtliches, sondern auch ein gesellschaftliches Tabu. Die Zurechtweisung folgt meist ziemlich schnell in Form von Blicken, Bermerkungen oder körperlichen Grenzüberschreitungen, welche sich auch nochmal danach unterscheiden, inwiefern der Körper gängigen Schönheitsnormen und Vorstellungen von Geschlecht entspricht. Das heißt, das Privileg sich aus welchen Gründen auch immer weitestgehend entkleiden zu können, ist eines, was Menschen, die von Sexismus betroffen sind, nicht besitzen – auch dann nicht, wenn eine Gruppe entscheidet, es in ihren Räumlichkeiten „auch Frauen zu erlauben“, ihre T-Shirts auszuziehen. Und genau aus diesen Gründen ist es eine Zurschaustellung sexistischer Privilegien, wenn Typen in der Öffentlichkeit ihre T-Shirts ausziehen, und zwar so ziemlich egal wo und aus welchen Gründen.[...]

 

Quelle und vollständiger Text auf:  http://maedchenmannschaft.net/warum-es-hin-und-wieder-solidarisch-ist-das-t-shirt-einfach-mal-anzulassen/

die argumentation ist schmarrn. nehmen wir mal an, es ist eine zurschaustellung sexistischer privilegien. und nehmen wir mal an, wir finden sexismus scheiße. dann folgt daraus noch lange nicht, dass man es nicht mehr tun darf.

aber durch unscharfe definitionen von sexismus kann man da schwenken und einmal argumentieren "es zeigt privilegien von männern, die nicht-männer diskriminieren" und dann mit der volkstümlichen definition von sexismus als "frauenfeindliches verhalten" weiterargumentieren, dass man es nicht tun darf. eigentlich geht es ja noch weiter und es wird dann in christlicher manier moralisierend jeder als "böse" abgestempelt, der es tut.

 

ist der großteil der feminist*innen wirklich nicht in der lage, das zu erfassen?

 

das privileg kritisieren: ja.

aus solidarität freiwillig darauf verzichten, sein t-shirt auszuziehen: coole sache

ein allgemeines verbot von freien brustwarzen in emanzipatorischen zusammenhängen ableiten: wtf?

 

um solche seltsamen (fatalen) logischen fehlschlüsse zu vermeiden, hilft es durchaus, ab und zu mal aus der eigenen intellektuellen bubble rauszukommen und mit stinos über solche themen zu reden. also, das heißt in dem fall auch gewillt sein zuzuhören und entgegengesetzte meinungen zu akzeptieren. fällt für die meisten linken aktivistis wohl dann schon wieder flach.

also doch wieder pseudo-intellektuelle avantgarde, einheitspartei und auf reset...

wie es  so ein dahingerotzer, von ressentiment, meinung und verzerrung nur so strotzender blog-eintrag schaffen konnte, dass sich die szene jahre später immernoch ans revers geht... gibt es zu der ganzen "verschleierungs"-thematik eigentlich auch mal einen differenzierten text von seiten der befürworter(*innen) oder muss dieser schwammrn auch noch in 10 jahren als vermeintlich "ganz treffend(e)" kritik herhalten?