[K] Haus in der Ferdinandstraße (Köln-Mülheim) besetzt!

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Heute Vormittag haben Wohnungslose und Unterstützer*innen die Ferdinandstraße 6 besetzt. Die Ferdinandstraße 6 und 8 stehen seit ca. einem halben Jahr leer. Sie stehen zum Verkauf und drohen luxussaniert zu werden. Der Verein "Soziales Wohnen.eViG" hat ein Konzept zur Realisierung von bezahlbaren Wohnraum in der Ferdinandstraße der Stadt vorgelegt. Die Ferdinandstraße und das umliegende Gründerzeit-Quartier sind durch die geplante Neubebauung des KHD Geländes akut von Mietanstieg und Gentrifizierung bedroht. Die Stadt prüft das Anliegen des Vereins „Soziales Wohnen“ und scheint grundsätzlich zu einer Förderung bereit. Die Hausbesetzung versucht den unmittelbaren Verkauf der Ferdinandstraße 6 und 8 an Spekulant*innen zu verhindern. Stattdessen soll die Stadt die Chance nutzen mit dem Verein zusammen günstigen Wohnraum zu schaffen!

 

Es vergeht kaum ein Tag an dem Wohnungssuchende und Mieter*innen keine neuen Horrormeldungen über die Situation auf dem Kölner Wohnungsmarkt erfahren. Immer mehr Menschen müssen unter menschenunwürdigen Wohnbedingungen leben, um nicht auf der Straße zu landen. Geflüchtete werden noch immer in Turnhallen untergebracht. Sozio-Kulturelle Projekte und alternative Wohnformen, wie die Bauwagenplätze werden zerstört. Gleichzeitig verdient sich die Immobilienbranche mit der Wohnungsnot eine goldene Nase.

 

In der Ferdinandstr. 6 und 8 ergibt sich die Chance gegen diese Entwicklung aktiv zu werden.

 

Nach dem Tod des Hauseigentümers, plant die kanadische Erbin die Gebäude zu verkaufen. Seit zwei Monaten hat die Stadt Köln die Möglichkeit beide Gebäude für ca. 600.000 Euro zu erwerben und so ungefähr 25 Personen ein Zuhause bieten zu können. Diese Investition wäre auch rechnerisch sinnvoll, liegen die langfristigen Kosten für Notunterbringungen mit Preisen bis zu 720 Euro pro Person und Monat doch deutlich höher. Auch verglichen mit den finanziellen Aufwendungen, die beispielsweise für die Opern-Sanierung ausgegeben werden, ein geringer Betrag. Die Kommunalisierung der Häuser würde zudem helfen die unsozialen Marktkräfte abzubremsen und der drohenden Gentrifizierung der Nachbarschaft entgegen zu wirken. Denn anders als in der benachbarten Stegerwald-Siedlung, wird dieser Teil des Veedels nicht von einer Mileuschutzsatzung dagegen geschützt.

 

Der Verein „Soziales Wohnen“, ist ein Zusammenschluss von Menschen, die alle von der Kölner Wohnungsnot betroffen sind und sich für Wohnraum engagieren. Im Rahmen ihrer politischen und sozialen Arbeit haben sie, von dem Verkauf der Häuser erfahren und der Stadt ein Konzept unterbreitet, mit dem die Häuser kostengünstig instandgesetzt und Menschen in prekären Wohnungsnotlagen zur Verfügung gestellt werden können.

 

Der zuständige Liegenschaftsausschuss zeigte sich durchaus interessiert die Gebäude zu erwerben. Nach einer Besichtigung durch das Liegenschaftsamt hat letzteres, aber von einen Kauf der Häuser aufgrund angeblich zu teurer Sanierungsnotwendigkeiten abgeraten. Dabei wurden jedoch nicht die Lösungskonzepte des Vereins "Soziales Wohnen" mit einbezogen, sondern ausschließlich eine Verwendung als Geflüchtetenwohnheim geprüft. Aufgrund der städtischen Zögerlichkeit stehen die Häuser deshalb kurz davor, auf dem freien Wohnungsmarkt, an den Meistbietenden veräußert zu werden. Dort werden sie dann - nach der Luxussanierung - nicht mehr von den ärmeren oder normal verdienenden Bevölkerungsschichten zu bezahlen sein.

 

In Anbetracht der (sich seit Jahren verschlimmernden) Wohnungsnot und dem prognostizierten weiteren Bevölkerungswachstum Kölns, ist die Haltung der Stadt unverantwortlich. Gleichzeitig ist die Politik aufgefordert aktiv zu werden und auf eine soziale Lösung hinzuwirken.

 

 

Weitere Infos unter:

facebook.com/WohnraumFuerAlleKoeln

https://wohnraumfueralle.noblogs.org

 

Mit freundlichen Grüßen

„Soziales Wohnen“ iG & die Initiative: Wohnraum für Alle!

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..ist inzwischen schon wieder "geräumt". gab ne sofortige anzeige der eigentümerin...

Alle welche rein gegangen sind mussten mit einer Strafanzeige rechnen.