Nach einer Besetzung gegen die Wiedereinführung von Studiengebühren haben wir heute um 14 Uhr das Audimax der Universität Freiburg verlassen, um unsere Forderungen in die Senatssitzung zu tragen. Die Aktion bildete den Abschluss dieser dreitägigen Besetzung und hatte das Ziel, die Solidarität der Universitätsleitung einzufordern.
Bereits seit Herbst gibt es von studentischer Seite Kritik. Auf diese wurde bisher weder vom Ministerium für Wissenschaft, noch von der Landesregierung eingegangen. Das Rektorat befürwortet nach wie vor die Einführung dieser Gebühren.
Durch lautstarken Protest konnten wir eine Rede vor dem Senat erreichen. Jedoch wurde der Dialog durch den Vorsitzenden des Senats, Rektor Hans-Jochen Schiewer, frühzeitig beendet. Eine konstruktive Diskussion war so nicht möglich.
Unser Ziel, dem Thema im öffentlichen Diskurs Raum zu geben, haben wir erreicht. Außerdem haben wir weitere Proteste in Baden-Württemberg ins Rollen gebracht. Die Tatsache, dass sich die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen erneut gegen die Pläne ausgesprochen hat, sehen wir als einen Erfolg an.
Für uns bleibt weiterhin klar: Bildung muss von der Gesellschaft solidarisch finanziert werden. Die Entscheidung, Studiengebühren einzuführen, ist eine politische. Auch für die Parlamentarier*innen ist klar, dass keine finanzielle Not im Landeshaushalt herrscht. Die Logik der Alternativlosigkeit läuft ins Leere!
Diese Besetzung ist beendet, unser Protest geht weiter!
Heute Abend um 19:30 spielt im Audimax das Jazz Orchester (Eintritt kostenfrei). Uns sieht man dort auf jeden Fall. Nächsten Mittwoch findet in Heidelberg eine Demonstration gegen Studiengebühren statt, zu der wir hiermit aufrufen. Am 13. Januar wird es auch eine große Demonstration in Stuttgart geben.
Unser nächstes Treffen für weitere Aktionen ist am Mittwoch, den 21.12.16, um 18 Uhr in der Belfortstraße 24. Unsere Kritik an der Wiedereinführung von Studiengebühren könnt ihr hier nachlesen: https://freiebildungak.wordpress.com/studiengebuhren-nein-danke/
Danke an alle, die dabei waren, und die uns solidarisch unterstützt haben! Ihr wart super ;)
Mehr Entschlossenheit
Die Aktion war super, aber warum aufhören? Druck aufbauen könnt ihr nur wenn ihr euch über die Autoritäten an der Uni hinwergsetzt. Hausverbote und Drohungen ignorieren, sich das Wort im Senat selbst nehmen. Holt euch Hilfe von Aktivistinnen aus der Stadt. Stört Veranstaltungen und sabotiert Prestigeprojekte, die der Uni wichtig sind, tut ihnen weht bis sie ihre Meinung ändern.
Es kann doch nicht das Ziel sein "dem Thema im öffentlichen Diskurs Raum zu geben" oder den rückgratlosen Individueen von den Grünen in BaWü leere Worte zu entlocken.
Die Entschlossenheit bleibt.
Ich glaub du verstehst das Falsch. Es wird nicht aufgehört. Nur die Besetzung ist vorbei, weil diese Aktion strategisch und taktisch keinen weiteren Sinn hat zum jetzigen Zeitpunkt. Es gibt viele Aktionsformen und wege Druck auszuüben. Ein Hörsaal besetzt zu halten wenn man die Unileitung oder gar ein Ministerium erreichen will bringt langfristig nichts. Aber es bringt viel Öffentlichkeit und gibt Mut zu weiteren Aktionen auch in anderen Städten. Dafür reicht eine symbolische Besetzung wie wir sie gerade hatten aber auch aus.
Ich bezweifle das
Dir mangelt es an Erfahrung: Besetzungen politisieren und radikalisieren. Das bringt langfristig mehr, als "Druck auszuüben" in einem reformistischen Kampf.
Dialektik
Wahrscheinlich wollen sie strategisch und taktisch über Weihnachten lieber zu Mama und Papa, als in einer menschenleeren uni auf die Räumung zu warten