Die Anarchistische Föderation Gran Canaria (FAGC) hat durch Mut, Einfallsreichtum und direkte Aktion erneut eine Zwangsräumung verhindert. Aufgrund der kurzen Mobilisierungszeit – die räumungsbedrohte Familie hatte die FAGC nur einen Tag zuvor benachrichtigt – konnten lediglich 5 Menschen zu Hilfe eilen.
"Es sah nicht gut aus an diesem Morgen", berichtet die FAGC. Die Zweifel nagten: "Wir sind wenige. Soll das die erste Zwangsräumung werden, die wir nicht aufhalten können?" Um den zahlenmäßigen Nachteil auszugleichen, entschieden sie sich für die bewährte Taktik des Einigelns: Die wackere kleine Gruppe verbarrikadierte sich in der Wohnung. Mit Brettern und Stützbalken an Fenstern und Türen verwandelten sie die Wohnung in eine unüberwindliche Festung.
Auf Twitter veranschaulicht die FAGC das sehr bildlich: "Wir machten einen Bunker aus der Wohnung. Wir sahen aus wie ein Schiff aus dem 16. Jahrhundert. 'Vernageln sie die Fenster, meine Damen', scherzten wir".
"A las barricadas" singend, warteten alle gemeinsam in der Wohnung darauf, dass die Übeltäter kämen. Als diese schließlich auftauchten, mühte sich der Schlüsseldienst 5 Stunden lang vergeblich ab, dem Gerichtsvollzieher Zutritt zu der Wohnung zu verschaffen. Der Anwalt der immobiliengesellschaft bot letztendlich Verhandlungen an. 6 Monate Miete, lautete das Angebot, unter der Bedingung, dass die Familie anchließend verschwindet. Der FAGC gefiel das Angebot nicht, aber die Familie, die ihre Miete nicht mehr hatte bezahlen können, willigte ein.
Um 14 Uhr, als sie sich vergewissert hatten, dass die Luft rein ist, zog sich die FAGC zurück. Durch die Garage, um sicher zu gehen. Festnahmen gab es an diesem Tag keine.
Quelle: Eine Tweet-Kette der FAGC