[LE] Hausdurchsuchung ist und bleibt Einbruch!

Hausdurchsuchung ist und bleibt Einbruch! 1

In Gedanken und Gedenken an die Hausdurchsungungen im Zuge der Ermittlungen zur Fahrraddemo [aus Solidarität mit der räumungsbedrohten Rigaer].

Nichts hat das Recht, Menschen ihre Privatsphaere, ihre informationelle Selbstbestimmtheit oder ihr Recht auf Persoenlichkeit zu nehmen. Auch dann - erst recht dann nicht, wenn es sich Staat nennt, Gewalt verbietet und sie im selben Atemzug monopolisiert.

Gewalt, die niemals im Zeichen von uns als Gesellschaft steht, sondern viel mehr im Zuge politischen Machterhalts zur Systemstabiliserung dient.

Nicht zuletzt unter dem Vorwand, "Linksextremismus" zu bekaempfen. Deshalb muessen uns und auch Menschen auszerhalb unserer politischen Kreise fragen:

 

Wer profitiert von der Unterdrueckung und der Zerschlagung linksradikalen Widerstandes?


Es ist ein Verbrechen, derart in das Leben und die Freiheit von Menschen einzugreifen, insbesondere dann, wenn es willkuerlich und unter dem Banner der vermeintlichen präventiven Verbrechensbekämpfung oder zur nachtraeglichen Beweiszaufnahme geschieht.

Jede Form der Herrschaft ist abzulehnen und zu bekämpfen, doch wenn sie solch perfider Mittel bedient, dass ihren Untertanen der letzte Rest individueller Selbstbestimmtheit geraubt wird, bleibt nichts als der

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durchsuchungen:https://linksunten.indymedia.org/de/node/196160

 

Im Folgenden möchten wir eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse zu den Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit einer Fahrrad-Solidemo für die Rigaer 94 geben. Es gibt nicht viel, das wir bisher wissen, alles was schon sicher ist, möchten wir veröffentlichen, um Gerüchten, Tratsch und Klatsch vorzubeugen. Gerüchte spielen nur den Ermittlungsbehörden in die Hände, nicht nur können diese auswerten - Wer, Wann, Wieviel - weiß, sondern es nützt „ihnen“ auch um zersetzende Arbeit zu leisten. Auch die folgenden Informationen sollten keine Grundlage bieten, um Vermutungen über Hintergründe, beteiligte Personen und ähnliches anzustellen.

 

Unsere Informationen ergeben sich aus Gesprächen mit Anwält*innen, Beschuldigten und öffentlichen Verlautbarungen der Bullen.

 

Am Mittwoch, dem 26. Oktober, stürmten in verschiedenen Stadtteilen in Berlin und in einem Fall auch in Leipzig 139 Bullen insgesamt 14 Wohnungen. In der Tasche hatten die Schweine einen Durchsuchungsbeschluß vom Amtsgericht Berlin Tiergarten, beantragt am 13. Oktober., genehmigt bzw. angeordnet wurde die Maßnahme von einem Richter mit dem Namen „Zwölfer-Martin“. Der Tatvorwurf lautet auf „besonders schweren Landfriedensbruch“. Genauer wird den Beschuldigten vorgeworfen „aufgrund eines zuvor gefassten gemeinschaftlichen Tatentschlusses sich in den frühen Abendstunden des 05. Juli 2016 [..] getroffen und organisiert, nachdem man sich zuvor teilweise auch vermummt und umgezogen hatte, einen sog. „Fahrrad-Korso“ vom U-Bahnhof Südstern aus durch die anliegenden Straßen durchgeführt zu haben. Im Rahmen dieses „Fahrrad-Korsos“ wurden – wie von Anfang an geplant – aus der Gruppe heraus mehrere Farbbeutel, Farbeier und Farbflaschen etc. auf mehrere Hausfassaden an der Wegstrecke geworfen. Diese Würfe wurden von den anderen Teilnehmer des sog. „Fahrrad-Korsos“ dergestalt unterstützt, dass die werfenden Täter von den anderen Teilnehmern abgeschirmt wurden...“

 

Gesucht wurde nach „Vermummungs- bzw. Verkleidungsgegenständen, Tatmittel wie Farbe, Wurfbehältnisse, Fahrräder, und Unterlagen oder Speicher-Medien, auf denen sich Tatvorbereitungsunterlagen wie Skizzen, Stadtkarten oder Selbstbezichtigungsschreiben befinden“. Angetroffen wurden bei den Durchsuchungsmaßnahmen lediglich 5 oder 6 der beschuldigten Personen. Es wurden einige Wohnungen in Abwesenheit der Betroffenen durchsucht, bei einigen wenigen Wohnungen wurde von einer Durchsuchung abgesehen, da die eingesetzten Bullen diese nicht für die Wohnanschrift der/des jeweiligen Beschuldigten hielten. Im Anschluss der Durchsuchung wurden die angetroffenen Beschuldigten an die Gefangenensammelstelle überführt, um eine ED-Behandlung nach der 1. Alternative (die bei der ED-Behandlung gewonnen Daten dürfen nur zum Zwecke des Verfahrens, nicht wie bei der 2. Alternative allgemein, gespeichert werden) durchzuführen. Anschließend wurden alle wieder entlassen. Eine DNA-Abnahme wurde als freiwillig thematisiert, aber soweit bekannt bei niemanden umgesetzt. Angedroht wurde jedoch, dass eine richterliche Anordnung zur Abnahme der DNA beantragt wird, um diese dann dem Verfahren zuzuführen.

 

Dass sich die „EG LinX“ (Sonderkommission beim Staatsschutz) zur Zeit nicht gerade mit sonderlich herausstechendem Ermittlungserfolg brüsten kann, ist bekannt, dass sie sich aber auf das Niveau eines billigen, juristischen Konstruktes herablassen, scheint einen kleinen Tiefpunkt der Damen und Herren des LKA 521 (Staatsschutzabteilung Linksextremismus) darzustellen. So lässt der Beschluss offen wie die betroffenen Personen auf die Liste der Tatverdächtigen kommen.

 

Wir wollen uns keineswegs auf das juristische Geplänkel der Bullen einlassen, halten aber das Ausmaß der Schieberei für erwähnenswert. Die Vermutung liegt nahe, dass gerade eine Fahrraddemo, an der alle partizipieren können, die keinen Bock auf Bullen in unseren Häusern haben, ein Dorn im Auge der Ermittelnden ist. Letztlich zeigt es aber deutlich, dass die Ermittlungsgruppe nichts in der Hand zu haben scheint, was erwähnenswerter wäre, als ein bisschen Farbe an einer Wand eines Gebäudes auf dem Weg einer dynamischen Fahrradtour. Das Kalkül, die Beschuldigten, ihr Umfeld und den gesamten Widerstand gegen die vom Senat verbockte Scheisse einzuschüchtern, scheint der eigentliche Hintergrund dieser Operation gewesen zu sein. Lassen wir sie doch einfach ins Leere laufen und durch solidarischen Zusammenhalt der Strategie der Bullen trotzen.

 

Nichtsdestotrotz: passt weiter auf euch auf, räumt eure Bude auf, verschlüsselt eure Rechner und schmeisst eure Handys in den Müll.


Keine Gerüchte! Solidarität für alle!


R94 bleibt! Bullenschweine verpisst euch aus unseren Wohnungen, aus unserem Leben!

..., bleibt nichts als der...?

 

Was bleibt? Hier scheint etwas zu fehlen.

Jede Form der Herrschaft ist abzulehnen und zu bekämpfen, doch wenn sie solch perfider Mittel bedient, dass ihren Untertanen der letzte Rest individueller Selbstbestimmtheit geraubt wird, bleibt nichts als der direkte Widerstand.

Fight state, capital and patriarchy!
Fight any kind of authority!
Life is resistance!

mit dem ihr allerdings leider einiges über eure herangensweise und logik offenlegt. Bullen einsperren ernsthaft? Und gleichzeitig gegen jede herrschaft kämpfen wollen? ich verstehe, dass ihr auf grund der hausdurchsungen angepisst seit, aber das tut ihr kund mit einer berufung auf das bürgerliche recht? einbruch ist ja was total schlimmes, da wurde tief in die tasche der bürgerlichen moral gegriffen um auch noch die linksliberalen zu erreichen, die vor angst schlottern,dass ihnen im dunkel der nacht die bude ausgeräumt werden könnte? wütende taten und worte gegen die repression gerne, aber bitte ersparte uns diesen bürgerlichen mist..

Dein Punkt ist ja nachvollziehbar, geht in Richtung "das System nicht mit seinen eigenen (bürgerlichen) Mitteln bekämpfen usw.", auch wenn du die Berufung auf das bürgerliche Recht ziemlich krass aus der Luft greifst. Natürlich ist es nicht wörtlich zu nehmen, kann mir nicht vorstellen, dass diejenigen, die das Transpi gemalt haben, dafür sind, eigene Knäste zu errichten, da die Feindgruppen einzusperren und Einbruch auf bürgerlich-staatliche Weise zu verfolgen, versuchen halt, durch 'ne populistische Ansage die Perversion der Situation auszudrücken. Würde und nicht gleich alles, was mir nicht in den Kram passt, verbalradikal als bürgerlichen Mist bezeichnen. Hättest die Kritik z.B. auch weniger diffamierend formulieren können. Aber ist schon echt was dran, was du meinst, steckt wohl keine besonders fundierte und radikale Analyse hinter dem Transpispruch.