Bekennerschreiben: Farbattacken auf Nazitreffpunkte in Berlin

Mit Farbe attackiert: NPD-Bundeszentrale in Köpenick

Heute Nacht haben wir zwei Nazitreffpunkte in Berlin Treptow-Köpenick mit Farbe attackiert. Zum einen traf es den größten Scheiß Nazitreff Berlins, die NPD-Zentrale in der Seelenbinderstraße 42 in Berlin-Köpenick und die Nazikneipe „Destille“ in der Straße Am Treptower Park 37 in Berlin-Treptow. Beide Objekte wurden von uns farblich deutlich als Nazitreffpunkte markiert.


Anfang des Jahres 2000 verlegten die Neonazis der NPD ihre Bundeszentrale von Stuttgart in die Köpenicker Seelenbinderstraße. Seitdem ist das Gebäude wichtigste Struktur im Berliner Raum für die Menschenfeinde. Obwohl es in den letzten Jahren immer schwieriger für die Partei wurde in Berlin Räume anzumieten, konnten sie ihre Veranstaltungen (Parteitage, Rednerveranstaltungen, Schulungstreffen und dergleichen) zur Not immer in ihrer Zentrale durchführen.

Die NPD in Berlin ist teilweise personenidentisch mit den „Freien Kräften“, wie z.B. der Anmelder des 1. Mai Aufmarsches Sebastian Schmidtke beweist. Am 10. Januar 2010 fand u.A. mit ihm in der NPD-Zentrale in Vorbereitung auf den 1. Mai eine „Schulungsveranstaltung“ statt, in der ideologisch gefestigtere Nazis ihre Kameraden auf Linie brachten. Resultat ist eine „antikapitalistische“ Broschüre, in der sie den Kapitalismus in gewohnt antisemitischer Manier auf die „Banken und ihre krummnasigen Hintermänner“ reduzieren und ein Aufruf indem sie analog zum historischen Vorbild der NSDAP unter Anderem eine Auflösung der Gewerkschaften fordern. (Bekanntermassen stürmten am 2. Mai 1933 SA-Schläger die Gewerkschafthäuser und verschleppten Unzählige in Konzentrationslager).

In der Destille finden seit Jahren Treffen von Neonazigruppierungen wie den Reichsbürgern, der Deutschland-Bewegung, des mittlerweile aufgelösten Märkischen Heimatschutz Berlin (MHS) sowie des Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) und der Neonazi-Pseudorocker Vandalen/ Ariogermanische Kampfgemeinschaft statt. Der Betreiber Manfred Dieter Petranek bietet den meist älteren Neonazis auch das Hinterzimmer an. Öffentlichkeitswirksam traf sich hier im Februar 2007 Michel Friedman mit dem damaligen KDS-Anführer Thomas Brehl und dem Berliner KDS-Leiter Michael Koth.

Egal wo sich Nazis treffen und Übergriffe planen – Wir werden sie aufspüren, zur Rechenschaft ziehen und ihre Infrastruktur angreifen.
Immer wieder und jederzeit!

Nazikneipen und –zentren dichtmachen!
Zum Führer mit „Zum Henker“, „Destille“ und der NPD-Zentrale
1. Mai bleibt nazifrei!

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Weniger als eine Woche vor Antifa-Demo im Bezirk wurden erneut rechte Strukturen durch Antifaschisten ins Visier genommen: Von einer pinken Fassade war diesmal die Bundeszentrale der NPD betroffen, die Nazikneipe „Destille“ in Alt-Treptow wurde mit Farbbomben beworfen.

Es ist keine Woche mehr hin bis zur Antifa-Demo »Zum Führer mit „Zum Henker“ - Nazikneipen dichtmachen!« in Treptow-Köpenick und den geplanten Massenblockaden am 1. Mai am S-Bahnhof Bornholmer Straße um den Naziaufmarsch zu verhindern, während heute erneut Einrichtungen der Neonazis im Süd-Osten Ziel militanter Aktionen wurden. Betroffen waren diesmal die Bundeszentrale der NPD in Köpenick sowie die Nazikneipe „Destille“ in Alt-Treptow.

 

Das Vorgehen in Köpenick ähnelt stark dem von vor einer Woche, als in der Nacht zum 20. April 2010 die Fassade der Kneipe „Zum Henker“ komplett in Rosa getaucht wurde. Sowohl Indymedia als auch diverse Zeitungen berichteten darüber. Auch bei der Farbattacke heute auf die NPD-Zentrale wurde eine große Fläche der Außenwand samt Rollläden und Eingangstür Rosa eingefärbt. Die Kneipe „Destille“ wurde mit mehreren Farbbeuteln beworfen worden, die Rosa Flecken auf Wand und Schild hinterließen.

 

In einem Bekennerschreiben auf linksunten.indymedia.org erläutern die Aktivist_innen die Auswahl ihrer Ziele folgendermaßen: Seit dem Umzug der NPD-Zentrale nach Berlin, sei diese für die Neonaziszene die »wichtigste Struktur im Berliner Raum« in der auch Veranstaltungen für den kommenden 1. Mai durchgeführt wurden. Daraus resultierte unter Anderem »eine „antikapitalistische“ Broschüre, in der sie den Kapitalismus in gewohnt antisemitischer Manier auf die „Banken und ihre krummnasigen Hintermänner“ reduzieren«.

Zur der bekannten langjährigen Nazikneipe „Destille“, die auch in der Fight Back #4 Erwähnung findet, schreiben sie, dort »finden seit Jahren Treffen von Neonazigruppierungen wie den Reichsbürgern, der Deutschland-Bewegung, des mittlerweile aufgelösten Märkischen Heimatschutz Berlin (MHS) sowie des Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) und der Neonazi-Pseudorocker Vandalen/ Ariogermanische Kampfgemeinschaft statt.«

Abschließend geben sie bekannt: »Egal wo sich Nazis treffen und Übergriffe planen – Wir werden sie aufspüren, zur Rechenschaft ziehen und ihre Infrastruktur angreifen. Immer wieder und jederzeit

Unterdessen laufen die Mobilisierungen zur antifaschistische Demo »Zum Führer mit „Zum Henker“ - Nazikneipen dichtmachen!«, die am 30. April 2010 um 17 Uhr am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide beginnt und zu den Massenblockaden am 1. Mai auf vollen Touren. Mittlerweile ist auch der genaue Startpunkt der Nazis klar. Sie planen sich ab 11 Uhr am Bahnhof Bornholmer Straße zu sammeln.

 

Antifaschist_innen veröffentlichten derweil ihr Konzept um den Aufmarsch zu blockieren:
»West-BerlinerInnen reisen jetzt von Alexanderplatz an. Treffpunkt ist hier um 9:00 auf dem Gleis der U2.
Ost-BerlinerInnen reisen vom Ostkreuz an, hier ist der Treffpunkt der Ringbahn-Bahnsteig, auch um 9:00.

Pünktlichkeit ist hier absolut wichtig! Bitte nehmt die gemeinsame Anreise wahr und schließt euch in Bezugsgruppen von 3-10 Leuten zusammen. Achtet auf Infos, die an den Treffpunkten verteilt werden! Hier erfahrt hier den neuesten Stand und die aktuellsten Pläne. Von den Treffpunkten wir gemeinsam zu Kundgebungen rund um den Nazi-Auftaktort reisen und den Naziaufmarsch blockieren.«


Weitere Infos zur Antifa-Demo:
http://www.abso-berlin.tk/

Zum 1. Mai:
http://www.antifa-berlin.de/
http://www.antifajugend.de/
http://www.1-mai-nazifrei.tk/

 

Quelle: http://de.indymedia.org/2010/04/279164.shtml

Hallo,

ich wohne in Treptow und bin gerne in Eckkneipen, auch "älteren" Eckkneipen unterwegs. Ich mag das Flair einfach. Andererseits möchte ich auch keine Nazi-Buden unterstützen und so langsam bekommt man den Eindruck, jede zweite noch verbliebene Ur-Berliber Eckkneipe hat entsprechenden Einschlag.

Habt ihr eine Liste irgendwo versteckt, von Kneipen, die man besser meiden sollte? Bzw wo Nazi-Hintergrund ich sag jetzt mal "vermutet" wird?