Wir haben heute ein Transpi am Hamburger Hafen in Solidarität mit Geflüchteten aufgehängt. Dies soll auf die Räumung des Flüchtlingscamps in Calais sowie auf den neu gebauten Hamburger Abschiebeknast aufmerksam machen. Gleichzeitig ist der Hamburger Hafen ein Ort der ständigen rassistischen Kontrollen, die oftmals illegalisierte Menschen betreffen.
Räumung des Camps in Calais
Am 24.10. hat der französische Staat begonnen das Refugee-Camp in Calais zu räumen. Bis zur Räumung lebten dort ca. 10.000 Menschen, die die Flucht nach Europa überlebt haben und darauf hofften vom Camp in das 40 km entfernte Großbritannien zu gelangen.
Die Räumung bedeutet für die Bewohner*innen des Camps nicht zu wissen wohin sie gebracht werden. Sie werden registriert, danach in Bussen abtransportiert und auf verschiedene Aufnahmestellen in ganz Frankreich (ausgenommen Paris und Korsika) aufgeteilt - ohne Möglichkeit den Ort selbst zu wählen. Vielen Menschen steht nach dem Abtransport die Abschiebung bevor. Insbesondere dann, wenn diese beschließen das Camp nicht zu verlassen und sich der Registrierung entziehen, werden sie sofort in Abschiebegefängnissen festgehalten und abgeschoben.
Die Räumung in Calais stellt keinesfalls einen humanitären Akt dar, der den geflüchteten Menschen helfen soll. Viel mehr entspricht die Räumung den rassistischen Forderungen, die Migrant*innen aus der französischen Stadt zu vertreiben, die innereuropäische Grenze zu Großbritannien besser zu schützen und sie letztendlich aus Europa abzuschieben.
Während die französische Regierung die Räumung des Dschungels veranlasst, finanziert die britische Regierung Sicherungsanlagen, wie zum Beispiel die Errichtung einer Mauer, die es für geflüchtete Menschen unmöglich machen soll nach Großbritannien zu gelangen.
... und in Hamburg entsteht ein Abschiebeknast
Auf diejenigen, die die Flucht nach Europa überlebt haben wartet eine brutale Abschiebepraxis. Während der Ereignisse in Calais wurde das erste Abschiebegefängnis an einem deutschen Flughafen fertiggestellt. Im sogenannten "Ausreisegewahrsam" am Hamburger Flughafen, werden in Zukunft Menschen bis zu vier Tage vor ihrer Abschiebung eingesperrt. Von hier aus werden Menschen in Länder wie Afghanistan abgeschoben. Für Afghanistan gibt es zwar eine Reisewarnung vom Auswärtigen Amt, doch das hält die Bundesregierung nicht davon ab es für geflüchtete Menschen als sicheres Herkunftsland einzustufen. Begründet wird die Notwendigkeit des Knastes damit, dass er die Abschiebungen erleichtern soll. Dies stellt eine weitere Brutalisierung der ohnehin schon gewalttätigen Abschiebepraktiken dar.
Time to act! - Fight Fortress Europe
Die Räumung in Calais sowie die Fertigstellung des Hamburger Abschiebeknastes sind nur zwei weitere Sinnbilder der europäischen Abschottungspolitik. Tagtäglich wird die Abschottung Europas voran getrieben, werden Menschen illegalisert und abgeschoben. Diese Praktiken sind Ausdruck kolonial-rassistischer Denkmuster, die sich bis heute in ganz Europa gehalten haben. Rassismus wird ebenfalls täglich sichtbar, wenn in St. Pauli Menschen aus rassistischen Motiven kontrolliert, stigmatisiert und kriminalisiert werden.
Unsere Wut und unser Widerstand richtet sich deshalb nicht allein gegen die Räumung des Camps in Calais - sondern gegen die Festung Europa, welche solche Camps erst hervorgebracht hat.
Unsere Wut und unser Widerstand richtet sich deshalb nicht allein gegen einen Knast, aus dem Menschen abschoben werden - sondern gegen das System, das diese Knäste benötigt.
Unsere Wut und unser Widerstand richtet sich deshalb nicht alleine gegen die rassistischen Kontrollen auf St. Pauli - sondern gegen den tief in dieser Gesellschaft verankerten Rassismus.
Es ist die Festung Europa, die auf Gewalt gebaut ist - greifen wir sie an!
Die Früchte der Repression!
Das die völlig überzogene Repression gegen die legitimen angeblichen Hausbesetzer in der Breiten Strasse Früchte tragen kann man zur Zeit im KoZe beobachten, wo das Plenum aus Angst gegen die gleiche Repression aufgibt!
Wir müssen und werden uns als kollektive radikale Linke dagegen wehren!
Wut zu Widerstand, stay and fight!
Frieden schaffen
Lächerlich....das ist so lächerlich. Kennt ihr überhaupt die Verhältnisse in Calais? War jemand dort? Vermutlich kennt ihr Frankreich lediglich aus Asterix Heften und redet so vom Widerstand gegen ein System, das euch studieren lässt...oder euer Harz IV bezahlt...euch dieses Forum hier einrichten lässt, ohne das ihr verfolgt werdet. Was nicht eurer Meinung entspricht, verabscheut ihr...und dann werden mutig Farbbeutel geworfen und Sachen beschädigt. Das ist nicht demokratisch...denn in einer eben solchen Form gibt es Minderheiten und die werden akzeptiert...müssen aber selbst auch anerkennen, dass sie nicht die Mehrheit sind. Was ist bei eurer Erziehung denn falsch gelaufen???
Solidarität statt Ignoranz und Egoismus
Ich kenne die Verhältnisse, ich war in Calais - mehrmals. Viele meiner Freunde sind noch immer dort, um zu helfen, anderer meiner Freunde sind nicht mehr dort, weil sie deportiert wurden. Warst du schon da? Hast du die Zustände dort gesehn? Hast du mal so eine "humane" Räumung miterlebt? Wohl kaum! Sonst hättest du nicht so viel Ignoranz angehäuft.
Für dich scheint 'das System' ja zu funtkionieren, und das mag auch für manch einen von 'uns' ( ich nehme mal an, das bezieht sich auf die gesamte linke Bewegung ) der Fall sein, doch zeugt es doch von reichlich Egoismus und Dummheit ein System gut zuheißen, nur weil es für einen selbst funktioniert, während es Millionen andere in Flucht, Verzweiflung und Tod treibt.
Solidarität ist nämlich nicht, nur an sich selbst zu denken, sondern auch an andere, die nicht das Glück hatten als Weiße in der westlichen Welt geboren zu werden.
Die bessere Frage wäre also, was bei dir falsch gelaufen ist, um dich so ignorant und egoistisch werden zu lassen...
Erklärungsansatztante
Vermutlich ist es bei ihm / ihr nur die Tatsache, Fastfoodketten und Starbucksläden besuchen zu können - zu günstigen Preisen, die nur durch die fiese Ungleichbehandlung möglich sind. Ohne die vom imperialistischen Westen betriebene Klein-Haltung der übrigen Nationen ist die Ausbeutung und Ungleichbehandlung doch erst möglich. Die Autorin hat vermutlich niemals selbst Solidarität gezeigt oder auch nur ansatzweise verstanden welche Freude es bereiten kann, einen Pinsel mit Farbe an den Rumpf des ersten seewatch Bootes zu führen. DAS ist nämlich das richtige Wertesystem, auch wenn es nicht viele davon gibt, dir dauerhaft funktionieren.
Schwer in der Gesellschaft das ausgeglichen zu beurteilen. Was ist mit den Bagger- bzw. Raupenfahrerinnen in Calais? Die müssen doch ein schlechtes Gewissen haben?! Aber ohne deren Arbeitsleistung hätten deren Familien keine Existenzgrundlage und die Töchter müssten hungern und könnten sich keine Schulbuntstifte mehr leisten. Dafür sollte es einen Fond geben... eine Hilfe die es ermöglicht, dieses Werk nicht vollbringen zu müssen und dennoch gut zu leben als einfacher, ehrlicher Bauarbeiter.
Bob der Baumeister?
Genau... was ist mit der Solidarität für die französischen Bauarbeiter??? Denen muss die Solidarität zu Teil werden!