[Diese Recherche wurden maßgeblich vom Twitteraccount @ruhig_brauner unterstützt. Lasst bei Gelegenheit nen Like da.] Offensichtlich gibt es direkte Verbindungen von der AfD zu Pro Deutschland und den Merkel muss weg-Demos. Das AfD-Mitglied Heribert Eisenhardt sitzt nach den Wahlen in Berlin in der BVV Lichtenberg und ist in der Vergangenheit durch diverse Auftritte bei Bärgida und anderen rassistischen Demonstrationen aufgefallen.
Auf seinem Privatprofil hat er jetzt einen Beitrag zu Irmela Mensah-Schramm veröffentlicht – und der erste Absatz kam wortgleich auf der offiziellen Seite von „Wir für Deutschland & Wir für Berlin“, den Organisator*innen der völkisch-rassistischen „Merkel muss weg“-Demos in Berlin. (siehe Screenshots)
Ein
Blick in sein Profil zeigt, dass er zwar seine Timeline ab April
privat hat, Likes und Freund*innenliste sind frei sichtbar. Er hat
etwa 190 Freunde, also eine selektierte Liste. Und da findet sich
eine illustre Mischung aus AfD-Mitgliedern und bekannten Neonazis und
anderen Rassist*innen. Wir hätten da
- Beate Prömm
(AfD)
- Enrico Stubbe (Anmelder der „Merkel muss weg“-Demos
und Mitglied bei pro Deutschland)
- Roland Ulbrich (AfD, dort
Patriotische Plattform, wird am 5.11. bei der nächsten „Merkel
muss weg“-Demo reden)
- Ralf Schutt (AfD/Patriotische
Plattform, Art Director Sächsische Zeitung),
- Stephan Böhlke
(NPD, Faschofotograf, mit beiden Profilen Stephan Böhlke und Stephan
Friedrichsberger)
- Eric Graziani Grünwald (Hand in Hand,
Redner auch mal bei „Merkel muss weg“ und vielen anderen
rassistischen Aktionen)
- Moritz Elischer (pro Deutschland,
stellvertretender Landesvorsitzender Berlin)
- Karsten Woldeit
(AfD, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Berliner AGH)
-
Gregor Stein (Neonazi)
- Ralph Engel (Bärgida)
- Dieter
Kühnold (pro Deutschland)
- Kevin Eichelbaum
(Bundesgeschäftsführer pro Deutschland)
- Marcus Johnke
(Ex-Legida-Chef, Nazihool)
- Christoph Kastius (Reichsbürger
und Verschwurbelungsrechter)
- Beatrix von Storch (AfD,
Koalition Leben e.V.)
- Markus Schmidt (Identitäre Bewegung)
Es bestehen also offensichtlich persönliche Kontakte in die organisierte Neonaziszene und zu Führungsköpfen von pro Deutschland. Diese haben haben nach Recherchen der MBR Berlin einen großen Einfluss auf „Wir für Deutschland“: "Entgegen anderslautender Bekundungen ist die Splitterpartei an der Organisation und Finanzierung der Veranstaltung auch beteiligt. Zudem bestehen Verbindungen zwischen WfB/ WfD und gewaltbereiten Hooligans von HoGeSa-Berlin („Hooligans gegen Salafisten“)."
Eisenhardt kennt mehrere Personen dieser rassistischen Kleinstpartei und den Anmelder der „Merkel muss weg Demos“. Auf der offiziellen Seite dieser Demos wird ein Post veröffentlicht, der in diesem Wortlaut kurz zuvor auf dem Privatprofil von Eisenhardt veröffentlicht wurde. Nur die persönliche Meinung wurde weggelassen.
Dieses Vorgehen kennen wir von Seiten wie Pegida. Admin*as der Seite posten etwas auf ihrem Privatprofil und veröffentlichen es später mehr oder weniger identisch auf der offiziellen Seite. Dadurch müssen Texte nicht doppelt geschrieben werden. Oft gibt es das bei Siegfried Daebritz und Lutz Bachmann zu beobachten. Sollte ein AfD-Mitglied Zugang zur WfD-Seite haben, wäre dies eine schwerwiegende Angelegenheit.
Nicht nur würde die AfD ein Mitglied in ihren Reihen akzeptieren, welches auf diversen rassistischen und neonazistischen Demos mitläuft und am 07.05. auf der „Merkel muss weg“-Demo die Flagge der AfDinternen Patriotischen Plattform getragen hat. Die AfD hätte damit ein Mitglied aus dem Organisationsteam einer größeren rassistischen Demoreihe als Mitglied und in eine Bezirksvollversammlung gebracht. Die AfD wäre damit im Organisationsteam vertreten und hätte damit eine verdeckte Beteiligung an diesen rassistischen Aufmärschen. Nach außen gibt sich die AfD immer bürgerlich und ahndet angeblich Kontakte oder Mitgliedschaften in radikal rechten Organisationen und Parteien. Dies ist entspricht natürlich nicht der Wahrheit, siehe Nerstheimer oder Gedeon. Eine AfD-Beteiligung an solchen Demos wäre trotzdem etwas Neues und deutet auf eine engere Verzahnung von AfD und völkisch-rassistischen Gruppierungen auf Landesebene hin.
Eisenhardts
Profil: facebook.com/heribert.eisenhardt
Eisenhardts
Freundesliste als
archive-Sicherung: http://archive.is/xEgVE
Eisenhardts
Likes als archive-Sicherung: http://archive.is/oCGNf
Nachweis
über den Sitz in der BVV
Lichtenberg: https://www.wahlen-berlin.de/…/gewaehlte_bezirk-11-lichtenb…
Artikel
über ihn aus dem Jahr
2015: http://www.blog.schattenbericht.de/…/eisenhardt-im-schulte…/
Weitere
Artikel inklusive
Demobeteiligungen:http://www.blog.schattenbericht.de/tag/heribert-eisenhardt/
Demo
7.5., bei 6:54 übernimmt er die Fahne der Patriotischen
Plattform:https://www.youtube.com/watch?v=zvAdL_wr5mc
Recherche
über
WfD: http://www.mbr-berlin.de/…/rechtsextremer-aufmarsch-am-30-…/
Facebook
Nichts für ungut, aber befass Dich mal bitte eingehender mit dem Thema "Recherche". Das Kopieren von Inhalten irgendwelcher Facebookprofile kann dabei durchaus Sinn machen, ist aber natürlich nur eine(!) Form der Recherche. Zudem sollten die Ergebnisse auch stichhaltig (Stichwort: Konjunktiv) sein, damit sie anschließend auch für die eigene politische Arbeit verwendet werden können.
Marcus Johnke (Ex-Legida-Chef, Nazihool)
Schon der zweite Text in dem das behauptet wird. Wo nehmt ihr das mit dem "Nazihool" her? Ausserdem schreibt er sich "Markus Johnke". In einem Recherchebeitrag zu ihm findet sich von dieser Bezeichnung nichts: "Der Fall Markus Johnke: Von der Friedensmahnwache zum Legida-Marsch" - auf linksunten: hier