Wie schon mitgeteilt, erreichte uns bereits Ende August ein „Verhandlungsangebot“ von Markus Bernau, seines Zeichens Vertreter der Eigentümer*in der Rigaer Str. 94. Der Inhalt dieses Angebots konnte von uns nicht anders interpretiert werden als ein prozesstaktischer Schachzug in der folgenden Berufungsverhandlung über die Wiederherausgabe der Ka(d)terschmiede und sämtlicher Räumlichkeiten der Rigaer94 an die Benutzer*innen. Ziel sollte unserer Auffassung nach wohl sein, Gesprächsversuche seitens der Eigentümerseite vorgeben zu können. Diese „Gesprächsangebote“ sind allerdings nicht, wie vermutlich erhofft, unbeantwortet geblieben, sondern es gab ein Gegenangebot seitens des Hauses.
Dieses Gegenangebot wurde, wie zu erwarten, von der Eigentümer*inseite nicht ernst genommen und so haben sich beide Seiten auf anwaltlicher Ebene drauf geeinigt, dass wir uns einfach gegenseitig nicht ernst nehmen. Nun wurde bekannt, dass dieses erste Angebot von Seiten der Eigentümer*in sehr wohl ernst gemeint war, sie allerdings bereit wären über die meisten Punkte in ihrem Angebot zu verhandeln. Markus hat erklärt, dass es der Eigentümer*in sehr wichtig sei, zu einer „einvernehmlichen Einigung und somit einer Lösung für die Rigaer94“ zu kommen.
Für uns stellt sich nun folgende essentielle Frage: “Wer glaubt ihr dass ihr seid und was ist eigentlich euer Problem?!“
Das Projekt Rigaer94 existiert seit nunmehr 26 Jahren. Auch die Bewohner*innenschaft des Vorderhauses lebt hier seit etlichen Jahren. Nun kommt irgendeine dahergelaufene Wurst mit zu viel Geld und meint, er kauft die Immobilie Rigaer94 und wir sollen uns jetzt n Kopf machen wie wir mit deren Profitinteressen auf einen grünen Zweig kommen…
Worüber wir uns sehr wohl einen Kopf machen müssen ist, wie wir geschaffene soziale Strukturen im Kiez weiter ausbauen, wie wir unseren Kiez mit anderen Kiezen vernetzten können und das Projekt Rigaer Str. weiter vorantreiben können. Wie wir es schaffen können, den Ausverkauf des Kiezes und die „Verdrängung seiner Bewohner*innenschaft durch steigende Mieten“, wie Frank Henkel eine seiner Strategien gegen die Bewohner*innen der Rigaer Str. und des angrenzenden Kiezes beschreibt, zurück zu schlagen.
Das Projekt Rigaer Str. mit seiner engen Vernetzung von Hausprojektbewohner*innen, Nachbar*innen und einem riesigen politischen Solidaritätsumfeld hat sich als politische Kampfzone zwischen allen etablierten Parteien und profitorientierten Investor*innen, die hier einen unerschlossenen Markt sehen, aus dem noch was rauszupressen wäre, und, auf der anderen Seite, der Bestrebung nach Selbstorganisation unabhängig von der kapitalistischen Verwertungslogik etabliert. Dass wir von dieser Unabhängigkeit noch genauso weit entfernt sind, wie von unserer Kiezautonomie, ist aber eben kein Grund einen Schritt zurück zu machen und unseren mit viel Solidarität erkämpften Status Quo weiter ihrer Vermarktungslogik anzupassen.
nö
“Wer glaubt ihr dass ihr seid und was ist eigentlich euer Problem?!“
Ich finde euch klasse! Treffender hätte man den ganzen Shit gar nicht zusammenfassen können. Auf weitere 26 Jahre!
@nö
Bist du dir sicher, dass die aus der 94 so Klasse sind? Vor 26 Jahren gab es noch Rückgrat und nicht diese "ich zieh den Schwanz ein"-Mentalität.
Nach der erfolgten Befriedung der Nordkiezes (oder hörte man seit dem friedlichen Konzert-Strassenfest noch etwas aus der "rebellischen Hochburg" ?), wird sich angebiedert. Forderungen stehen auf dem Programm, die Frage ist natürlich an wen:
Straferlasse für eine bestimmte Personengruppe oder reformistische Tendenzen wie der Mitbestimmung der Kiezpolitik auf lokaler Ebene sind Forderungen der Hausprojekte des Friedrichshainer Nordkiezes, wozu auch die Rigaer94 zählt. Seit wann sind wir so gebrochen, dass wir an die Tür der Scheiße gehen und klopfen? Es ist eher ein Schlag in die Fresse für die Leute, die Solidaritätsbekundungen und Aktionen bundesweit oder auch weltweit organisierten.
deine Quelle
"Eine Versammlung von und für die Bewohner*innen des Kiezes" und weiter "Daraus sind nach einigen Versammlungen bereits diverse Gruppen entstanden. Und eine dieser Gruppen hatte die Idee eben diese Seite ins Leben zu rufen."
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso du diese Gruppe, die diese Seite betreibt, mit der R94 in Verbindung bringst.
Für mich fühlt sich hier nichts nach einem "Schlag in die Fresse" an.
Das im Kiez nicht alle Grüppchen die Schiene der 94 mittragen ist doch auch irgendwo klar, und sicherlich gibts auch hin und wieder mal reformistische Ideen und/oder Forderunge, aber jetzt hier alles direkt schlecht zu reden, was dort im Nordkiez läuft find ich schon eher mies.
Und bezüglich erfolgte Befriedung, da kam doch direkt nach dem Straßenfest was aus der rebellischen Hochburg.
Klickste hier. "Angriff auf Bambiland"
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Du bist zwar n Opfer, du Opfer, aber die verlinkte Kiez-Seite war wirklich ein Klogriff. Eigentlich sind da immer coole Sachen drauf. Keine Ahnung, wer da jetzt so einen Forderungskatalog reingestellt hat.
Forderungen an die Politik werden von der Rigaer94 seit vielen Jahren erfolgreich abgelehnt.
nun
zu deiner frage: ja, hört man. der verlinkte artikel ist dumm, aber dein kommentar och.
@nö
bevor du hier was schönredest was vor 26 Jahren war oder auch nicht,informiere dich erstmal.Ansonsten hör auf zu Spalten,und gehe erstmal scheissen,vielleicht wird dann der Kopf klarer
Hallo,
kann Mensch, als nicht politisch und für bezahlbaren Wohnraum, auch mal vorbeikommen? Ich würde euer Wohnprojekt gerne mal kennenlernen.
Für alle Menschen, gegen Hass und Gewalt!
Antwort
Die kadterschmiede hat doch jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag geöffnet. geh doch einfach mal hin, wenn du wirklich interessiert bist.
Ps.: deine forderung nach bezahlbaren wohnraum ist bereits eine politische. und wie willst du für alle menschen sein und gleichzeitig gegen hass und gewalt? was ist mit gewalttätigen und hasserfüllten menschen? und welche gewalt meinst du? die vom staat? was ist wenn sich menschen gegen gewalt wehren? ist das dann auch gewalt? oder ist dein kommentar nur ein schlechter versuch eine die antwort zu provozieren, die die r94 schlecht da stehen lassen soll?
Rigaer 94 Verteidigen! CG-Gruppe Verjagen!
In dem ich...
die Taten hasse und nicht die/den TäterIn. Und nein ich will die r94 nicht schlecht dastehen lassen. Ihr wurdet als Spielball der Politik benutzt, dasselbe gild aber auch für die Polizei. Und zur staatlichen Gewalt kann ich nur sagen: "niemals hinnehmen!" Und trotzdem mache ich den Unterschied zwischen der Institution und den Personen, die für sie arbeiten.
Fotoupdate aus dem Gefahrengebiet
@mods
könntet ihr bitte den Link in Nachbar*innen durch folgenden ersetzen https://nordkiezlebt.noblogs.org/ueber-uns/
merci
@R94
Ist geändert.Solidarische Grüße!