Im Stadtteil Haselbrunn hat am 20. August eine von der neonazistischen Partei “Der III. Weg” initiierte Saalveranstaltung stattgefunden. Als Referent hatte die Gruppe den Nazikriegsverbrecher Klaus Grotjahn geladen. In einer Meldung auf der Homepage des “III. Wegs” wird der ehemalige SS-Angehörige verharmlosend als “Architekt” angekündigt, der “seine Lebensgeschichte schilderte”. Besucht wurde der Vortrag von mehr als 40 Neonazis, die nach Augenzeugenberichten auch überregional angereist waren.
Die Saalveranstaltung fand in der Mietgaststätte “Goldmanns Bürgerstübl” statt. Seit längerem versucht der “III. Weg” besonders im Stadtteil Haselbrunn eine rechte Vorherrschaft zu etablieren – mehrere überregionale Neonazikader sind in den Stadtteil gezogen, wiederholt kam es zu Übergriffen auf nicht-rechte Menschen. Dass nun ausgerechnet eine geschichtsrevisionistische Veranstaltung mit einem offenbar hochkarätigen Referenten in Haselbrunn stattfindet, bestätigt diese Annahme. Ob sich mit “Goldmanns Bürgerstübl” eine neue rechte Eventlocation in Plauen herausbildet oder die EigentümerInnen auf eine private Anmietung hereingefallen sind, wird sich zeigen.
Klaus Grotjahn blickt auf eine längere Geschichte als Referent der extremen Rechten zurück. So trat er nach Angaben des antifaschistischen Magazins “LOTTA” bereits bei Veranstaltungen der NPD und der militant agierenden Partei “Die Rechte” auf (1). Grotjahn war Mitglied der “SS-Division Nordland”, die unter anderem in Kroatien an der Partisanenverfolgung, Niederbrennung von Dörfern und Erschießungsaktionen beteiligt war. Diese Zeit glorifiziert Grotjahn in einem Buch, welches er bei dem neonazistischen “Nordland-Verlag” publizierte. Der “Nordland-Verlag” ist unter anderem Herausgeber der Zeitung “Volk in Bewegung – Der Reichsbote”, welche offen den Nationalsozialismus verherrlicht.
(1) https://www.lotta-magazin.de/nrwrex/2015/07/bi-ns-verherrlichung-der-1-p...
Plauen hat massives Naziproblem
Haselbrunn ist seit geraumer Zeit sowohl Rückzugs- als auch Aktionsraum der NeofaschistInen vom III. Weg. Offensichtlich wollen die dort eine Art Dortmund-Dorstfeld errichten.
Sprich, einen sogenannten "Nazi-Kiez". Inwiefern ihnen dies gelingen mag, bleibt abzuwarten und entsprechend dagegen vorzugehen.
Plauen insgesamt hat auf jeden Fall ein massives Naziproblem mit Tony Gentsch und seinen Nazi-KameradInnen. Leider sind die vorhandenen AntifaschistInnen nicht allzu aktionsfähig, da es sowohl an Personenstärke als oftmals auch an Entschlossenheit mangelt. Verständlich dass sich viele GenossInnen zum Studium verpissen und wegziehen aus dem braunen Provinzkaff. Mensch kann nur versuchen, mit auswärtiger Unterstützung den Nazis Einhalt zu gebieten.