Athen: Brandanschlag auf ein Auto in Kolonaki, für einen schwarzen Juli

Am 22. Juni sind die Beamten der deutschen Polizei immer noch in der besetzten Rigaer 94, nach Monaten in denen die gesamte Gegend des Nordkiezes zum „Gefahrengebiet“ erklärt wurde, mit andauernden Kontrollen und einer Art Polizeiherrschaft. Doch selbst damit gelang es ihnen nicht die Konfrontationen in dieser Ecke von Berlin einzuschränken.

 

Als Anarchist*innen können wir nicht mit gefalteten Händen gegenüber dem Angriff der Herrschaft gegen Strukturen oder Individuen die gemeinsame Wünsche des Aufstands teilen, stehen. Wir teilen die Zerstörung des Bestehenden sowohl in Berlin als auch in Athen und überall anders.

 

Natürlich glauben wir, dass man anarchistische Gewaltausbrüche nicht nur auf defensive Reaktionen auf Angriffe der Herrschaft (Räumungen, Festnahmen, usw.)beschränken sollte. Wir sind diejenigen, die den Angriff mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln durchführen müssen ohne auf irgendeinen Schlag gegen uns zu warten, um anzugreifen. Gründe zum Angriff gibt es immer und erst im Angriff wachsen wir über uns hinaus.

 

Im Nordkiez können die Konfrontationen zu einem dauerhaften Zustand werden, aber in vielen anderen ähnlichen Fällen wird die Existenz von Besetzungen und anderen Hausprojekten als Vorwand für die Erhaltung des gegenwärtigen Zustands und den Aufschub des Angriffs benutzt. Das Beste was in dieser Situation passieren kann, ist schlichtweg die „eigene Räumung“, um die Realität zu zerstören und die Entfaltung von Zusammenstößen in der Stadt zu erreichen.

 

In der Nacht des 5. Juli haben wir einen Spaziergang in Kolonaki gemacht und angefangen wahllos Autos anzuzünden, so dass das Feuer unkontrolliert auf weitere Fahrzeuge übergreifen konnte, als eine Geste der Komplizenschaft mit der Rigaer 94 und in Bezug auf die Einladung zu einem Schwarzen Juli. Und weil es immer Gründe gibt unseren zerstörerischen Appetit zu stillen.

 

Das wahllose Anzünden von Autos ist für uns eine von vielen Formen des direkten Angriffs auf die Kultur und auf die Gesellschaft der folgsamen Sklaven, wo der Betrieb der Maschinen eine fundamentale Bedeutung für die Produktions- und Verbrauchskette hat. Ihre hauptsächliche Funktion ist der Transport zur Arbeit oder zu Orten des Konsums und entfremdeter Zerstreuung und in der Denkweise der meisten Bürger – Konsumierenden symbolisiert es den sozialen Status, die eigene Kaufkraft und den persönlichen Erfolg.

 

Für die Verbreitung von Feindseligkeiten gegen die Herrschaft!

Solidarität heißt Angriff!

Chaotisches Verhalten in ständiger Rebellion, FAI/ELF

 

Original: https://gr-contrainfo.espiv.net/2016/07/18/emprismos-autokiniton-kolonaki-mauros-ioulis/

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

okay, verstehe ich das richtig, oder ist es eventuell missverständlich übersetzt.

 

Die Verfasser*innen dieses Schreibens zünden Autos an, ganz egal wem sie gehören und wem sie damit schaden?

 

Und als Konsequenz davon, behaupten sie das sei in irgendeiner Weise anarchistisches Verhalten?

 

Wie anarchistisch ist es denn, wenn ich von jemand anderem den Tagesablauf bestimme, ihn eventuell finanziell ruiniere, sein vielleicht einziges Produktionsmittel zerstöre (z.B. Kurierfahrer) oder ihm einfach nur seinen liebsten Zeitvertreib vernichte?

 

Für mich klingt das nach direkter Ausübung von Zwang und unmittelbarer Herrschaft. Und dazu auch noch wie sie schreiben "wahllos" ... also unbegründet.

 

Besten Dank, die Lust an Gewalt ist ein schlechtes Aushängeschild für die Anarchie. Könnt ihr nicht beim nächstes Mal schreiben, das ihr es im Namen von irgendetwas anderem tut.. meinetwegen Kommunismus, Freiheit, Revolution oder irgentwas, aber nicht immer die Anarchie :/

Laut Wikipedia: "Kolonaki (griechisch Κολωνάκι, wörtlich ‚kleine Säule‘) ist ein Stadtteil im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen. Kolonaki ist ein wohlhabender, eleganter Bezirk, Treffpunkt der Athener „Schickeria“, von Intellektuellen und Künstlern."

"Kolonaki galt einst als Wohnviertel von Literaten, Künstlern und Studenten. Nachdem es zunehmend in Mode gekommen war, ist es heute das teuerste Wohnviertel im Zentrum Athens; es konkurriert mit den außerhalb gelegenen eleganten Vororten Kifissia im Norden und Glyfada im Süden Attikas. Zahlreiche Prominente haben eine Wohnung im Viertel. Durch zahlreiche Bars, Ouzerien und Tavernen mit Sitzplätzen im Freien herrscht abends eine lebhafte Atmosphäre."