[MD] Auflösungserklärung von Magdeburg Nazifrei

Magdeburg Nazifrei
Das Bündnis Magdeburg Nazifrei gibt die Auflösung bekannt. Es ist uns leider nicht mehr möglich, unsere Arbeit in der gewohnten Qualität fortzuführen. Unser Konzept präferierte die Mobilisierung von Menschen als Teil einer Sitzblockade gegen Naziaufmärsche. Für eine Menschenblockade brauchen wir Menschen.
Leider sind in MD immer weniger Menschen bereit, sich als Teil einer Blockade zu engagieren. Es ist uns trotz einiger Versuche in der letzten Zeit, nicht gelungen, ausreichend Menschen zu mobilisieren und so erfolgreich zu blockieren. Jede Blockadeorganisation ist mit viel Logistik, Aufwand und Zeit verbunden. Weitere erfolglose Versuche erscheinen uns allgemein und individuell unzumutbar. Wir werden uns als Blockadebündnis auflösen. 

Ein Archiv unserer Webseite findet sich ab sofort unter www.md-linksdrehend.org/mdnf

Wir wünschen euch bei euren zukünftigen antifaschistischen Aktionen viel Erfolg! 

Magdeburg, 12.07.2016
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also mal im ernst, das ist ja wohl die erbärmlichste Auflösungserklärung welche ich je gelesen habe. Abgesehen vom selbstmitleid der da sehr durchschimmert zeugt er auch von Perspektivlosogkeit. Abgesehen davon wird überhaupt nicht einmal ein politischer Grund  genannt. "individuell unzumutbar" drückt es wohl sehr konkret aus  anstatt nach neuen Perspektiven zu suchen lösst mensch sich auf ....Armselig aber wenigstens ehrlich- schade für Magdeburg  .

Ja natürlich drückt das Statement Perspektivlosigkeit aus - nicht weiter verwunderlich, wenn es um eine Auflösungserklärung geht.

Und auch wenn das Statement recht kurz ist: die Schwierigkeit anhaltend erfolgreicher Massenmobilisierung ist ein "politischer Grund". Ich kann aus der Ferne nicht einschätzen wie groß dieses Problem ist und ob es nicht auch eine Lösung dafür gegeben hätte, aber so ist das erstmal eine Analyse, auf deren Grundlage man auch strategisch sinnvoll sagen kann, dass die Ressourcen und das Engagement in anderen Projekten und Bündnissen besser aufgehoben ist. Besser als sich sinnlos aufzureiben, nur damit bei Indy niemand einen Kommentar wegen "Spaltung" oder "Kapitulation" dahinrotzt...

Genau der bewusste Abschied von bewusst aufgebauten Aktionsbündnissen macht doch genau die Option auf, nach neuen Perspektiven zu suchen - bzw. hoffe ich, dass die bislang involvierten Aktuer_innen diese schon für sich gefunden haben.

Die Leute sind ja nicht weg, nur weil eine Aktionsform mit dazugehörigem Label verabschiedet wurde.

Haters gone hate!

Danke für all die Arbeit bis hier hin.

Die Auflösung ist ein konsequenter Schritt in einer Zeit in der Blockaden in MD nicht mehr funktionieren, weil viele Bürger*innen verängstigt sind und nicht mehr das Gefühl eines linken Mainstreams herscht. Jetzt braucht es wieder andere Konzepte. Das ist härter und unangenehmer aber notwendig.

Angesichts des vorherrschenden Demokonsums und der allgemeinen Lethargie der einzig richtige Schritt. In der Hoffnung, dass jetzt ein paar Leute aufwachen und wieder Verantwortung übernehmen, statt diese bequem anderen zu überlassen.