Die alternative – Walli – in Lübeck verurteilt die Polizeiangriffe auf das Wohnprojekt Rigaer Straße 94 in Berlin. Die teilweise Räumung am 22. Juni 2016 war der vorläufige Höhepunkt dieser vom Innensenator Henkel und der ihm unterstellten Polizei bewusst herbeigeführten Eskalation. Die als Rechtfertigung für die Räumungsaktion vorgebrachte Behauptung, es sollten Wohnungen für Geflüchtete geschaffen werden, ist ein durchsichtiges und zynisches Propagandamanöver, dem von Berliner Hilfsinitiativen für Geflüchtete umgehend widersprochen wurde.
Im Gegenteil: Die Rigaer 94 hat, ebenso wie wir es in Lübeck auf der Walli seit Monaten tun, Räume für die Unterstützung und Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Tatsächlich geht es um Schikanen und letztlich um die Beseitigung eines unliebsamen Wohnprojekts, eines sozialen und politischen Freiraums, von dem aus Widerstand u.a. gegen die Gentrifizierung in Friedrichshain organisiert worden ist. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig solche Freiräume jenseits der kapitalistischen Kommerzialisierung sind.
Die Walli steht solidarisch an der Seite unserer Freund_innen in der Rigaer 94 und an der Seite aller bedrohten und angegriffenen linken Zentren und Freiräume. Wer einen von uns angreift, greift uns alle an.
Jede Räumung hat ihren Preis!
alternative e.V. - Walli – Lübeck, den 28. Juni 2016