Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen [Berlin 27. - 29. Mai 2016]

Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen

Wir leben in Zeiten der sozialen Isolation: Wenn in unseren Leben noch Platz für etwas anderes als Arbeit und Konsum, Routine und Unterhaltung, Abstumpfung und Ablenkung bleibt, versuchen wir unserer Vereinzelung durch die Flucht in fiktive Gemeinschaften und digitale Parallelwelten zu entkommen. Zwar werden uns etliche scheinbar verschiedene Meinungen, Medien und Protestgruppen angeboten, für die wir uns als angeblich freie Individuen entscheiden können. Doch einen Weg zu finden, in dem wir nicht nur jemanden „liken“ und uns durch andere repräsentieren lassen, scheint für die meisten nicht greifbar zu sein. Wenn wir stattdessen selbst denken, schreiben, sprechen und uns mit anderen Menschen auseinandersetzen, können wir das „warum“ und „wie“ all dessen selbst bestimmen. Das bedeutet in der Konsequenz auch entsprechend zu handeln.

 

Anarchistische Initiativen, die im deutschsprachigen Raum am entstehen sind, versuchen dies umzusetzen. Im offensiven konflikt mit den Herrschenden gestalten sie ihre eigenen Wege und Möglichkeiten und kommunizieren ihre Ideen auf verschiedenste Art und Weise. All den existierenden Schwierigkeiten zum Trotz, ist Kommunikation die Basis für jede Auseinandersetzung und Diskussion, jede Kritik und Lebendigkeit. Die Verbreitung von Ideen in die eigene Hand zu nehmen und dies ohne die eigene Unabhängigkeit zu verlieren selbst zu organisieren, war seit jeher eine Grundlage anarchistischer Projekte und Kämpfe. Wir sind der Überzeugung, dass wir nur so heraus finden können, in was für einer Realität wir uns wirklich bewegen und wo sich potentielle Brennpunkte befinden.

 

Wir laden alle ein, die Interesse haben, über Ideen und Perspektiven der Herrschaftsfreiheit, über Mittel und Methoden in unseren Kämpfen, über Konsequenzen, Probleme und Hürden zu diskutieren und auch zu streiten. Alle, die die Ablehnung von Delegation und Zentralisierung, Bürokratie und technologischer Abhängigkeit, jeglichem Personenkult und jeglicher Kooperationen mit formellen Organisationen und Parteien teilen und deren Horizont eine Welt voll selbstorganisierter Solidarität und Selbstbestimmung umspannt.

 

Statt Dienstleistung und konsumierbare Veranstaltungen wollen wir Gedrucktes zugänglich machen, austauschen und verbreiten. Wir wollen uns kennenlernen, über Erfahrungen reden und uns ohne Angst vor Konflikten auseinandersetzen. Bringt euer Lesezeug mit und eure Programmvorschläge ein! Stellt eure Publikationen und die Gedanken dahinter vor, lasst uns Lebendigkeit in die Welt der Buchstaben bringen und Ideen zur Praxis machen!

 

Programm:

Freitag 27. Mai 2016

16:00 – BUCHVORSTELLUNG: Encyclopédie des Nuisances: Tyrannei der Geschwindigkeit /// Encyclopédie des Nuisances – tyrany of velocity

18:00 – AUSTAUSCH: Fünf Thesen über die “Flüchtlingskrise”

20:00 – FOOD: lecker essen /// tasty food

20:30 – DISKUSSION:  “Avalanche“ und Möglichkeiten internationaler Korrespondenz /// “Avalanche” and possibilities of international correspondence

ABEND /// EVENING: Bar

 

Samstag 28. Mai 2016

ab 10:30 – BRUNCH: lecker essen /// tasty food

12:00 – DISKUSSION: Diskussion über anarchistische Straßenzeitung /// Discussion about anarchist newspaper

14:00 – DISKUSSION: Diskussion über Methodik und Notwendigkeiten

ABEND /// EVENING: Bar

 

Sonntag 29. Mai 2016

ab 9:00 – BRUNCH: lecker essen /// tasty food

12:00 – DISKUSSION: Kommunikation im digitalen Zeitalter /// Communication in the digital era

14:00 – LESUNG + DISKUSSION: Eigenwilliger Ungehorsam /// Willfull Disobedience

 

Ort:

New Yorck im Bethanien 

Mariannenplatz 2a 

Berlin-Kreuzberg

 

Kontakt:

ausloeser[ät]riseup.net

 

Mehr Infos etc.:

https://ausloeser.blackblogs.org/

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An sich eine sehr lobenswerte Veranstaltung, aber die ganze Veranstaltung nur eine Woche nach den anarchistischen Tagen in Jena? So breit ist die Basis anarchistischer Kräfte nun auch wieder ncht und die meisten Gruppen müssten auch noch anderes außer Kongressen machen.