[H] Chronologie rassistischer An- und Übergriffe 2015

Stop Racism

Im vergangenen Jahr gab es eine deutlich gestiegene Anzahl von Angriffen auf Geflüchtete und Unterkünfte. Anbei eine unvollständige Chronologie für die weitere antirassistische und antifaschistische Arbeit vor Ort.


Bitte ergänzen und gerne weitere Quellen nennen! 

 

03.05.2015

Farbschmierereien und rassistische Parolen an einer Geflüchtetenunterkunft.

 

18.05.2015 

SS-Runen an Banner einer Baufirma, die für den Bau einer Geflüchtetenunterkunft tätig ist.

 

24.05.2015  

Nachdem in der Nacht zum Sonntagmorgen in Hannover zwei Flüchtlingsunterkünfte von bislang Unbekannten mit Neonazi-Parolen beschmiert worden sind, hat die Polizei an vier weiteren Flüchtlingsunterkünften entsprechende rassistische Parolen und Schmieren entdeckt. Die Täter hatten mindestens ein Hakenkreuz hinterlassen, eine Fassade mit der Neonazi-Parole „Frei, sozial & national“ beschmiert und einen Zaun mit der Botschaft „444 Ausländer raus“ besprüht. Der Zahlencode steht in der rechtsextremen Szene für die Parole „Deutschland den Deutschen“. 

 

14.06.2015

Hakenkreuz an eine Unterkunft geschmiert.

 

16.08.2015

Unbekannte haben ein Banner vor einer geplanten Geflüchtetenunterkunft in Hannover Badenstedt beschmiert. Die Täter hinterließen die Botschaft „Burn Baby Burn!“ (Brenn, Baby, Brenn!) sowie die Parole „Raus!“. Die Polizei ermittelt wegen politisch motivierter Sachbeschädigung. 

 

26.08.2015

Im Rohbau einer neuen Geflüchtetenunterkunft in Bothfeld brach in der Nacht zum 26. August ein Feuer aus. Dämmmaterial stand in Flammen und erhitzte Flaschen mit Propangas, die Dachkonstruktion wurde beschädigt. Brandermittler der Polizei gehen von Brandstiftung aus. Quelle: http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Ost/ Feuer-in-Asylbewerberheim-in-Hannover-Bothfeld-ausgebrochen 

 

28.08.2015

Salzhemmendorf. Unbekannte warfen in der Nacht auf Freitag gegen 02:08 Uhr einen Molotov Cocktail durch ein geschlossenes Fenster in einer Asyluntekrunft und setzten in dem Zimmer eine Matratze und einen Teppich in Brand. In einem Nebenraum habe sich laut Polizei eine 34-jährige Mutter mit drei Kindern im Alter von vier, zehn und elf Jahren aufgehalten, die jedoch zum Glück ebenso wenig verletzt wurden wie die mehr als 30 weiteren Bewohner der Unterkunft. Update (I): Laut Polizei wurden zwei 24 und 30 Jahre alte Männer aus der Gemeinde im Kreis Hameln-Pyrmont und eine 23 Jahre alte Frau aus der Region Hannover am Freitagabend festgenommen. „Es gibt auch Geständnisse“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Der 24-Jährige sei wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung sowie politisch motivierten Taten bereits polizeibekannt, der 30-Jährige wegen Sachbeschädigung und Diebstahls. Update (II): Einer der Tatverdächtigen soll laut Polizei Mitglied der Freiwilligen Feuerwer und am Löscheinsatz beteiligt gewesen sein

 

18.10.2015

 Ein Mann hat sich am Sonntagabend als Polizist ausgegeben und Menschen attackiert. Gegen 22.15 Uhr sprach der Mann meherer Gruppen auf dem Platz in der Oststadt an und leuchtete die Passanten mit einer Taschenlampe an. Unter anderem sprach er zwei junge Männer an, einen 18-jährigen Asylsuchenden und dessen Begleitung. Er gab sich als Polizist aus und verlangte die Ausweise. Als einer der beiden den Täter nach seinem Dienstausweis fragte, zog dieser eine Dose mit Pfefferspray und sprühte damit den beiden Opfern ins Gesicht. Zwei 16- und 17-jährige Jugendliche hatten den Vorfall beobachtet und wollten den Angreifer zur Rede stellen. Der Unbekannte griff wieder zum Pfefferspray und flüchtete anschließend zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof. Der 16-Jährige und der Flüchtling wurden bei der Attacke leicht verletzt.

 

30.10.2015

Hannover. Am Freitagabend kam es zu einem Angriff auf einen Asylsuchenden aus Syrien. Der 23-Jährige war laut Polizei auf dem Heimweg, als er aus einem langsam vorbeifahrenden Auto zunächst rassistisch beleidigt wurde. Wenig später stiegen fünf Männer aus dem neben ihm stoppenden Wagen aus, von denen gleich vier auf ihn zugingen und an eine Mauer drückten. Ein zirka 1,90 Meter großer, glatzköpfiger und tätowierter Angreifer schlug dem 23-Jährigen ins Gesicht, bevor die Unbekannten mit dem Opel in Richtung Marienstraße flüchteten. Das Opfer erlitt leichte Verletzungen und wurde zur weiteren Untersuchung mit einem Rettungswagen in eine Klink transportiert. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief erfolglos.

 

01.11.2015 Sehnde.

Im niedersächsischen Sehnde hat in der Nacht zu Sonntag eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft gebrannt. In dem Gebäude wohnt eine dreiköpfige Familie aus Montenegro. Im Nachbarhaus wohnt ebenfalls eine Familie aus Montenegro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat einen 43-jährigen Verdächtigen festgenommen. 

 

13.11.2015

Hannover. Unbekannte haben die Außenwand einer Asylunterkunft in der Hans-Böckler-Straße mit rassistischen Parolen beschmiert.

 

27.12.2015

Hannover Aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke zu Straftaten gegen Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen Sachbeschädigung an einer Asylunterkunft ermittelt und diese Straftat als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet. 

 

30.12.2015 In der Nacht zum 31. Dezember wurde nach Polizeiangaben ein Brandanschlag auf eine Unterkunft für Geflüchtete in Hannover verübt. Das Feuer konnt noch vor Eintreffen der Feuerwehr von einem Sicherheitsdienstmitarbeiter gelöscht werden.

 

31.12.2015  Unbekannte legten in der Nacht Feuer im Zugangsbereich des Kellers einer Asylunterkunft in Laatzen, in der 60 Menschen leben. Ein Bewohner konnte die Flammen noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit einem Feuerlöscher löschen.

 

Herausgearbeitet aus: Chronik rassistischer Versammlungen und Übergriffe in Deutschland 2015 incl weiterer Einzelnachweise

Weitere Details in den parlamentarischen Anfragen NDS-Landtag/Grüne und im Bundestag/Linkspartei

 

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Danke, dass ihr die Sachen so veröffentlicht! Soetwas ist für eine Übersicht immer wichtig!

 

Grüße aus Hamburg