Die „Identitäre Bewegung“ an der Universität Freiburg

Die „Identitäre Bewegung“ an der Universität Freiburg

Die „Identitäre Bewegung“ hetzt mit einer groß angelegten Stickeraktion auf dem Universitätsgelände und in der Belfortstraße gegen Geflüchtete, ihre Unterstützer*innen und den Islam. "Am Morgen des 26.04. zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr wurden das Haus der Studierendenvertretung in der Belfortstraße, sowie diverse Universitätsgebäude, namentlich das KG4, das KG3 und die Universitätsbibliothek, Ziel einer Stickeraktion der sogenannten "Identitären Bewegung". Dutzende von Aufklebern mit nationalistischen und rassistischen Positionen waren an Türen, Straßenschildern und Laternen im gesamten Universitätszentrum angebracht worden. [...]"

 

Am Morgen des 26.04. zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr wurden das Haus der Studierendenvertretung in der Belfortstraße, sowie diverse Universitätsgebäude, namentlich das KG4, das KG3 und die Universitätsbibliothek, Ziel einer Stickeraktion der sogenannten "Identitären Bewegung". Dutzende von Aufklebern mit nationalistischen und rassistischen Positionen waren an Türen, Straßenschildern und Laternen im gesamten Universitätszentrum angebracht worden.
 
Die „Identitäre Bewegung“ ist der sogenannten „Neuen Rechten“ zuzuordnen. Diese bedient sich moderner Aktionsformen und versucht sich so von eher bieder daher kommenden Gruppierungen wie beispielsweise der NPD abzugrenzen. Inhaltlich wird dagegen an klassische Themen der Rechten, wie Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, angeknüpft.
Die „Identitären“ berufen sich zudem auf offene Faschist*innen und Rechtsterrorist*innen, wie den Franzosen Dominique Venner, der Mitglied der Terrororganisation OAS in Frankreich war.
 
Dass die Identitäre Bewegung sich gerne ein modernes Image gibt, macht ihre reaktionäre Ideologie nicht weniger gefährlich“, fasst AStA-Vorständin Isabel Schön zusammen.
 
Auch in Freiburg gibt es einen regionalen Ableger der „Identitären Bewegung“, der bisher aber vor allem auf Facebook aktiv geworden ist. Zuletzt waren die neuen Rechten bei der Anti-Merkel-/ Anti-Flüchtlingsdemonstration am 1. März 2016 vor dem Freiburger Konzerthaus in Erscheinung getreten. Doch dabei blieb es nicht - die Präsenz rechter Bewegungen an Universitäten nahm in der letzten Zeit drastisch zu: Erst in der vergangenen Woche kam es in Freiburg und vielen anderen Universitätsstandorten zu Hackerangriffen offensichtlich rechter Gruppierungen, wobei antisemitische Hetzblätter zu hunderten von Druckern ausgespuckt wurden. Zudem werden seit Wochen rechte Sticker im gesamten Stadtgebiet gefunden.
 
Es ist besorgniserregend, dass die Rechten sich mittlerweile so wohl zu fühlen scheinen, dass solche groß angelegten Aktionen auch an der Freiburger Universität durchgeführt werden. Dieses neue Selbstbewusstsein ist wohl auch dem Rechtsruck geschuldet, der sich in den letzten Landtagswahlen in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern manifestierte, so Marisa Raiser, AStA-Vorständin.
 
Die Studierendenvertretung der Universität Freiburg lehnt die Verbreitung islamophober, homophober und nationalistischer Ideologien vehement ab. „Eine eindeutige Positionierung gegen solche Aktionen ist notwendig, um ein offenes Universitätsklima für alle Studierenden zu schaffen und zu verteidigen. An dieser Universität sollte es nie wieder Platz für rechte Ideologie geben!“, so AStA-Vorstand Ernesto Aschka.
 
Die Sticker wurden mittlerweile entfernt.
Pressemitteilung des Stura Uni Freiburg vom 27.04.2016: Die „Identitäre Bewegung“ an der Universität Freiburg
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