Update zur Repression in Aachen

Update on Aachen repression

Im Juli 2015 wurde unsere Freundin und Kameradin bei einer Passkontrolle an der griechisch-bulgarischen Grenze festgenommen. Der europaweite Haftbefehl gegen sie wurde am 24. Juni von der Staatsanwaltschaft Aachen (Deutschland) ausgestellt. Als Verdächtige eines bewaffneten Banküberfalls im Jahr 2013 wurde sie im Gefängnis von Köln in Untersuchungshaft genommen. Am 2. Dezember wurde sie nach monatelangen Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft formal angeklagt für Bankraub, Geiselnahme und Waffenbesitz. Am 16. Dezember ordnete der Richter die Freilassung unserer Kameradin an, da alle Anklagepunkte fallen gelassen wurden. Der „Beweis“, den die monatelangen Ermittlungen hervorgebracht hatten, war nicht ausreichend für einen Gerichtsprozess.


Als wir die Stellungnahme (1) bezüglich der Verhaftung und Freilassung unserer Freundin schrieben, hofften wir, dass es sich dabei belassen werde. Leider haben die deutschen Bullen andere Pläne und beschlossen gegen das Urteil der Freilassung Berufung einzulegen. Dies resultierte, nach erstmaliger Abweisung durch ein normales Gericht, im Beschluss des Oberlandesgerichts den Fall wieder zu öffnen. Konkret bedeutet dies, dass, nach fast sechs Monaten in Untersuchungshaft eingesperrt zu sein, unsere Freundin und Kameradin „in Freiheit“ auf ihren Prozess wartet. Es ist noch unklar wann der Fall behandelt werden wird. Trotz einiger verzweifelter Versuche der Staatsanwaltschaft einen neuen Haftbefehl zu erzwingen – momentan warten wir auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts bezüglich des zigsten Einspruchs – ist sie zur Zeit draußen mit uns.


Am Mittwoch 13. April ordnete die gleiche Staatsanwaltschaft eine Reihe von Hausdurchsuchungen in Barcelona an, die mit der Verhaftung einer anderen Kameradin endeten. Sie wird beschuldigt an einem Banküberfall teilgenommen zu haben, der 2014 in Aachen stattfand. Es liegt auf der Hand, dass die deutschen und spanischen Behörden beschlossen haben ihre Kräfte im fortlaufenden repressiven Projekt gegen Anarchisten in Europa zu bündeln, unterstützt von den immer gehorsamen Hunden der Medien.


Wie erwartet reiben sich die Medien die Hände und verknüpfen „gewöhnliche Verbrechen“ mit Anarchisten. Das ist keine Überraschung, und vor allem nicht in Zeiten, in denen immer repressiver gegen alles vorgegangen wird, das subversiv ist. Dennoch glauben wir, dass es wichtig ist die Unterscheidung zwischen „gewöhnlichen“ und „politischen“ Verbrechen den Bullen, Ankläger und Journalisten zu überlassen. Es ist nicht notwendig die Autoritäten mit Kategorien zu bedienen, die sie nur allzu gerne akzeptieren. Wie bereits in der Erklärung, die durch die Kameradinnen der verhafteten Person in Barcelona veröffentlicht wurde, gesagt, ist die Enteignung von Banken „eine ethisch richtige und politisch legitime Methode des Kampfes, die Teil ist der Geschichte aller revolutionären Bewegungen”. (2) Ob die beschuldigten Individuen an den Überfällen teilgenommen haben oder nicht, ist für uns nicht von Belang. Was wichtig ist, ist, dass wir unsere Solidarität zeigen mit jenen, die durch die Behörden verfolgt werden.


Während die Knechte des Staates ihre Unterstellungen und Beschuldigungen mit einem Haufen Spektakel in die Welt hinausspeien, dürfen wir unsere eigenen Ideen und Perspektiven nicht vergessen. Dies ist nicht die Zeit für Spekulationen, auch nicht über die „Motive“ der Überfälle oder über die Schuld oder Unschuld der Verhafteten. Statt eines Moments für Fragen, sollte dies ein Moment für Antworten sein – deutliche Antworten an jene gerichtet, die uns unterdrücken. Wie bereits zuvor gesagt, „wenn ihr einen von uns angreift, greift ihr uns alle an“. Mehr als je, ist es Zeit für Solidarität, in allen möglichen Formen.


Sofortige Freiheit für die gefangene Kameradin!
Bis alle Gefängnisse und die Banken, die diese brauchen, zerstört sind!


Amsterdam, 19. April 2016


(1) https://de-contrainfo.espiv.net/2016/01/11/deutsche-knaste-unsere-kamera...
(2) https://linksunten.indymedia.org/de/node/175901

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"die Enteignung von Banken"

 

Banken sind versichert, Versicherungen sind Kosten, Kosten tragen die Kunden, Geschädigter: der kleine Mann.

Es soll nicht die Bank geschädigt werden. Es geht auch nicht darum, dass in der Umrechnung "der kleine Mensch" geschädigt wurde. Diese Menschen sind Teil der Unterdrückung und reproduzieren diese. Aktion sollte sich nicht vorwurfsvoll gegen diese richten aber es ist ihre Entscheidung dieser Bank weiter die Unterstützung dazu zu geben. Auch wenn ihnen die Möglichkeit nicht bewusst ist, kann es nicht bedingendes Argument sein, dass diese in ihrer Unterstützung der Bank und anderer Strukturen geschädigt werden.

Alles ist versichert und die Versichunerungskozerne warscheinlich noch miesere Schweine als die Banken. Für mich stellt sich nicht die Frage was man nach deiner Argumentation überhaupt noch darf (die solltest du dir aber mal stellen) sondern nur was das für ein Leben ist, so dem Profit großer Versischerungskonzerne verpflichtet. In der Hoffnung, sie gäben dir etwas davon ab. Ganzschön traurig wirkt das, außer du besitzt Aktien der Allianz-Gruppe.

Wären nur mehr Anarchisten derart clever. Massenhaft Bankenteignungen dieser Machart würde das Sytem zerstören, logo...

In Zeiten in denen die Abschaffung von Bargeld diskutiert wird wirkt die Enteignung einer Bank mittels Überfall gelinge gesagt altbacken. Angesichts der schieren Menge an Giralgeld ist der Gedanke Bargeldraub könne etwas bewirken nur noch dämlich.

Btw, die Banken brauchen die Gefängnisse schon lange nicht mehr. Das Bargeld ist für die nur noch lästiger Kleinkram, wenn es nach den Banken geht könnt ihr das Zeig zum heizen nehmen, gezahlt wird dann schön nachvollziehbar elektronisch.

Wie man als Anarchist glauben kann durch die Enteignung von buntem Papier sei etwas zu bewirken ist mir ein Rätsel. Das ist Reichswichtelniveau.

Nicht für Bankraub gehört ihr eingesperrt, nein, für Dummheit!

Du Idiot! Als ob man mit dem Geld im Kapitalismus nicht sinnvolle Sachen in Richtung Revolution machen könnte.

Joa, mit den paar Tacken die Banken heute noch in Bar da haben bringt man die Revolution voran, passt schon...
Und was man mit dem Geld machen könnte ist die eine Sache, was man damit gemacht hat die Andere. Wir werden es wohl nie erfahren, mit dem bisschen Geld ist so oder so nichts am System zu ändern, im Gegenteil, in dem man Geld ausgibt unterstützt man immer das System, ob man will oder nicht (es sei denn das Geld kursierte jetzt ausschlißlich unter Anarchisten, was irgendwie seltsam wäre). Man kann auch im Betonwerk nen Kieselstein klauen und dann auf die Pleite des Betonwerks warten. Die Gangster in Anzügen klauen jedes Jahr ganz legal weltweit Billionen, kollabiert das System deswegen?

Der Text ist eine unsinnige Aneinanderreihung von Kampfbegriffen. So wird das nichts mit der Revolution. Um das System bekämpfen zu können muß man es verstehen, davon sehe ich aber nichts.

Die Aussage die Unterscheidung zwischen politischen und gewöhnlichen "Verbrechen" sei unwichtig zeigt schon Alles. Für eine Revolution braucht man Zustimmung und WoManpower. Das System nicht verstanden, unter Beifall von Presse und Bevölkerung weggesperrt, Null erreicht, grandios...

warscheinlich hat noch niemand in der geschichte linke bankraube den bankraub damit begründet, dies würde den kapitalismus zerstören oder die bank in die pleite treiben. sehr wohl aber viele haben leute gute sachen mit dem vielen geld gemacht. und noch viel mehr leute haben sachen aufgrund des fehlenden vielen geldes nicht gemacht. dein kommentar ist einfach dumm und überheblich.