Dies ist der fünfte Teil der Freiburger Wagenchronik. Hier geht es darum, wie sich die Gruppe "Freiburger Straßenpunx" nach unzähligen Räumungen und Beschlagnahmungen die Möglichkeit erkämpfte, auf dem städtischen Wagenplatz Eselwinkel einziehen zu können. Eine Link-Sammlung zu den Straßenpunx gibt es übrigens auch hier: http://www.autonome-antifa.org/strassenpunx/
Vorgeschichte der Straßenpunks
vor 2002
Etliche Räumungen unter Brücken sowie Vertreibungen aus der Stadt
Sommer 2002
Räumung der Leo Wohleb Brücke mit Bußgeldandrohung
Winter 2002-2003
Überwintern im Hirschen (leerstehender Gasthof, zur Verfügung gestellt von Freiherr v. Gayling)
2003
Besetzung des alten Fuhrparks an der Berliner Allee und anschließende Räumung. Wieder Leo-Wohleb-Brücke
Winter 2003-2004
Überwintern in den städtischen Baracken in der Haslacherstraße (zur Miete)
Sommer 2004
Überall und Nirgendwo : Etliche Räumungen
Winter 2004-2005
Überwintern im Laubenweg 1 ; keine Verlängerung des Mietvertrages, obwohl das Haus danach ein dreiviertel Jahr leer steht.
2005: Die Straßenpunx ziehen in den Wagen.
August 2005
Zuzug mit Wohnwagen auf das Schießplatzgelände Herrmann-Mitsch-Straße. Dieses brachliegende Gelände war bereits 1992-1994 Wagenburg-Standort gewesen.
Oktober 2005
Räumung des Schießplatzes, die Stadtverwaltung verwahrt die Wohnwagen. Erneuter Einzug in den Laubenweg 1 (zur Miete)
Ende Juni 2006
Auslaufen der Mietverträge vom Laubenweg 1 wegen angeblichem Abriss des Hauses, was sich aber noch um Jahre verzögern kann !
Die Situation im Jahre 2006
Es gibt folgende Wagenplätze in Freiburg:
- Wilde Astrid (lockerer Zusammenschluss von 6-12 Wagenbewohnern im Vauban/Astrid-Lindgren-Straße, von 2006 bis zum Baubeginn 2008 vom Besitzer geduldet, keine Probleme, keine Schlagzeilen)
- Wagenplatz auf dem Gelände des Mietshausprojektes „Selbstorganisierte Unabhängige Siedlungs-Initiative“ (S.U.S.I.)
- Öko-Wagenburg Ölmühle, St.Georgen, seit 1992. Privat gepachteter Platz.
- Biohum/Rieselfeld, seit 1989. Seit 2001 von der Stadt verwaltet.
- Eselswinkel, seit 1998. Von der Stadt verwaltet. Zuzugsstop seit November 2004.
- Schattenparker (seit 2004/2006), derzeit auf einem bis zum Sommer befristeten Übergangsstandort
30. Juni 2006
Die Stadtverwaltung möchte derzeit gerne die Schattenparker auf dieses Gelände quetschen. Aber Platz wäre nur für die Hälfte der Schattenparker. Deshalb werden seit 2004 auf dem von der Stadt verwalteten Platz "Eselwinkel" Plätze freigehalten, den Zuzugswunsch der Straßenpunx lehnt die Stadtverwaltung ab. Heute beginnen die Straßenpunx also ihren Kampf um einen Wagen-Standort, der knapp 2 Jahre später zum Erfolg führt.
1. August 2006
Die Straßenpunx wohnen für sechs Wochen wieder unter der Leo-Wohleb-Brücke. Vertreibung am 15. September.
|
Herbst 2006
|
15. Februar 2007
|
27. März 2007
28. März 2007
|
3. April 2007
|
Sommer 2007
Oktober 2007
|
Winter 2007
Februar 2008
|
März 2008:
|
Weiter zu Teil 6 der Freiburger Wagenchronik: Die Eselwinkel-Geschichte, einmal am Stück erzählt