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Nach dem aufsehenerregenden landesweiten Aktionstag am 31. März laufen die Vorbereitungen für die kommenden Aktionen der französischen Schüler*innen und Student*innen. In Rennes trafen sich an diesem Wochenende  Student*innen aus ganz Frankreich, um sich weiter auszutauschen und die kommenden Aktionen zu koordinieren. Ein erstes landesweites Treffen hatte am 19.März in der teilbesetzten Hochschule Paris 8 im Pariser "Vorort" Saint- Denis stattgefunden. (Schlusserklärung)  

Bereits am Freitag hatte die Koordination der Hochschulen im Grossraum Paris klar gestellt, dass es nicht um Verhandlungen mit der Regierung um den Gesetzesentwurf gehe, dass Gesetz müsse vom Tisch. Auch wurde betont, dass die Bewegung sich selbst gehöre, nur Vollversammlungen und die regionalen und landesweiten Koordinierungstreffen wären berechtigt, Beschlüsse zu fassen. (Ein Seitenhieb in Richtung der sozialdemokratischen "Studentenvertretung" Union Nationale des étudiants de France, die gemeinsam mit den Gewerkschaftvertreter*innen an den Verhandlungen mit der Regierung über die Änderungen der Arbeitsgesetze teilgenommen hatte.) Ebenso wurde von den Student*innen klar gestellt, dass es weiterhin um das Zustandekommen einer Bewegung hin zum Generalstreik gehe müsse. Dass die Gewerkschaften am kommenden Samstag lediglich zu einem weiteren Protesttag mobilisieren, ruft Enttäuschung hervor und wird deutlich kritisiert.

Am kommenden Dienstag wird nun es also wieder landesweit Demos und Aktionen geben, die schwerpunktmässig von den Student*innen und Schüler*innen getragen werden. Für Paris mobilisieren die Schüler*innen wieder wie in den vergangenen Wochen zu einer eigenen Demo um 11:00 ab Platz der Nation. Nachdem es auf der Schüler*innen- Demo am Donnerstag zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Bullen gekommen war, muss befürchtet werden, dass diese die Demo der Schüler*innen am Dienstag noch massiver angreifen werden. Bereits am Freitag war eine relativ überschaubare Schülerdemo, die am Mittag zu dem von der Bullen geräumten (s.u.) Platz der Republik unterwegs war, von einem grossen Bullenaufgebot geblockt und angegriffen worden.  Zwei Stunden nach der Schüler*innen- Demo beginnt dann die zentrale Pariser Demonstration am Platz der Bastille.

Auf dem Platz der Republik selber treffen sich unterdessen auch am heutigen Sonntag wieder hunderte Pariser*innen im Rahmen der Nuit Debout, um sich in Arbeitsgruppen auszutauschen, zu diskutieren, Musik zu hören.... Die (möglicherweise) von den Organisator*innen anvisierte "Bewegung der Plätze" scheint aber nicht zustande zu kommen. Auch wenn die Nuit Debout sich in einigen französischen Städten etabliert hat, bleiben die Teilnehmer*innenzahlen insgesamt doch sehr überschaubar, lediglich am Abend des Aktionstages letzten Donnerstag fanden sich in Paris im Laufe des Abends 2000- 3000 Leute ein. Immerhin gelang es heute morgen den Leuten auf dem Platz der Republik die aufmarschierten Bullen dazu zu bewegen, auf eine Räumung zu verzichten. In den beiden Nächten zuvor war der Platz jeweils am frühen Morgen von den Bullen geräumt worden. Auch ein nächtlicher Angriff von einem Dutzend Skinheads konnte in der Nacht zu heute von den Leuten auf dem Platz abgewehrt werden. Interessanterweise gibt es aber eine ziemlich breite Berichterstattung über die "Nuit Debout", die sich nicht nur auf eher linke Medien wie die Liberation beschränkt.

Ein grosses Thema ist auch die massive Repression durch die Bullen, es gab bei den Demos und Aktionen am Donnerstag ziemlich viele Verletzte, u.a. auch durch den Einsatz von Gummigeschossen. Auch wurden landesweit etliche Leute nach ihrer Festnahme den Ermittlungsrichtern vorgeführt, eine zentrale Übersicht darüber, wieviele Leute noch inhaftiert sind, gibt es meines Wissens nach aber noch nicht. Mit der Repression der Bullen beschäftigt sich auch das Interview, dass die Leute von Radio Dreyeckland mit Bernard Schmid führten.