[M-V] MVgida-Anmelder Stefan „Felix“ Steiner gestorben

Herz statt Hetze

Bereits am 01. März diesen Jahres hat der erst 27-Jährige Neonazi Stefan „Felix“ Steiner das Zeitliche gesegnet. Gerüchten zufolge ist der Anmelder der ersten MVgida-Demonstration in Schwerin an Herzversagen gestorben.

 

Stefan „Felix“ Steiner blickt auf eine lange Zeit in der Neonaziszene zurück. Seine zweifelhafte Karriere begann er bei den NaSo Boizenburg bzw. der AG Boizenburg, der mehrere bewaffnete Übergriffe und Brandanschläge Ende der 2000er Jahre zugerechnet werden. Seine damalige Lebensgefährtin Norma-Jean Wolff, die Auszubildende beim 2009 verstorbenen Neonazi-Anwalt und Anhänger der NS-Rassenideologie Jürgen Rieger war, hat kürzlich ihre Abkehr von der Szene über Exit verkündet. Steiner war zuletzt im Umfeld der Kameradschaft Schwerin aktiv, aber auch in Parteistrukturen eingebunden. An einer „Infotischoffensive“ im Jahr 2009 in Boizenburg, bei der die NPD in Zusammenarbeit mit der AG Boizenburg entsprechende Veranstaltungen fast im Wochenrhythmus durchführte, beteiligte er sich regelmäßig. Und auch auf Demonstrationen durfte er nicht fehlen. Selbst überregional trat er in Erscheinung: So unterstützte er den jetzigen Bundesvorsitzenden Frank Franz 2013 bei einem Infostand in Völklingen und nahm 2014 an einem Aufmarsch der NPD in Kaiserslautern teil. Für das mittlerweile inaktive Nazi-Internetportal Mupinfo war er darüber hinaus mehrfach als Kameramann tätig.


Überraschenderweise haben sich bisher keine „Kamerad*innen“ zu Wort gemeldet, selbst auf den privaten Facebook-Profilen finden sich keine Hinweise oder Beleidsbekundungen. Langjährige Weggefährt*innen wie Jennifer Knuth, geborene Wiese, die nach einem kurzen Intermezzo im Wendland 2014 nach M-V zurückkehrte, nachdem sie nach zivilgesellschaftlicher Intervention zweimal kurz hintereinander ihren Job verlor, berichten lieber von ihren Pferdeausflügen, als Steiner zu gedenken. Lediglich unter einer Traueranzeige in der Schweriner Volkszeitung findet sich eine Beleidsbekundung der Familie Schentz, ebenfalls keine Unbekannten in der hiesigen Neonaziszene. Möglicherweise ist dies von der Familie aber auch nicht gewollt, Steiners Vater ist Polizeibeamter in Boizenburg.

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