[LE] Kein Social Center für die „Sprachrohre“ der Leipziger Antifa-Szene?

Social Center 4 All Leipzig

Seit 2015 versucht ein selbstorganisiertes Bündnis aus Leipziger Gruppen und Einzelpersonen, ein Soziales Zentrum in der Stadt zu schaffen. Nach Protesten vor dem Stadtrat, einer kurzfristigen Besetzung der alten Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und einer Demonstration machte die Initiative am vergangenen Wochenende ernst und besetzte ein ehemaliges Gebäude des Ordnungsamtes. Diese Besetzung wurde zunächst von einem großen Polizeiaufgebot umstellt, aber nach Verhandlungen von der Stadt bis Montag geduldet und nach einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister von den Besetzer_innen wieder geräumt, um einen Aushandlungsprozess mit der Stadt zu beginnen.

Worum geht es eigentlich?

 

Die Idee für ein Social Center entstand im Sommer 2015, als die schockierenden, massenhaften Übergriffe auf die Geflüchtetenunterkunft in Heidenau die Situation bestimmten. In diesem Moment ließ die spontane Unterstützung einer Gruppe Geflüchteter, die in der Turnhalle der HTWK untergebracht waren und ausgerechnet nach dem Wochenende der rassistischen Eskalation nach Heidenau gebracht werden sollten, kurz die Möglichkeiten einer linken Intervention aufblitzen. Mehrere hundert Menschen blockierten den Abtransport der Geflüchteten und erreichten so, dass diese in Leipzig bleiben konnten. In dieser Situation entstand die Idee eines Social Center: Ein Ort, um solidarische Menschen und Initiativen zu bündeln, sie längerfristig zu organisieren und schließlich eine Alternative zum Bestehenden aufzuzeigen, die kurzfristige Feuerwehr-Mobilisierungen gegen rassistischen Übergriffe nicht vermitteln können.

 

Die Gretchenfrage: Kritik, die uns dem Erreichen unserer Ziele näher bringt oder Machtpolitik?

 

Kurz nach dem vorläufigen Ende der Besetzung erschien auf leipzig.antifa.de ein Resümee der Besetzung, welches einen fragend hinterlässt. Zunächst wird dort die „Gretchenfrage“ aufgeworfen, ob es tatsächlich einen weiteren linken Ort in der Stadt braucht. Dies mutet als Kritik an einer Besetzung schon einigermaßen seltsam an. Schimmert hier doch die gleiche Verzichtslogik durch, die uns sonst von anderer Seite vorgehalten wird: Nutzt doch erstmal die vorhandenen und legalen Räume, besetzt eure Nischen. Das uns dies nicht reichen kann, sondern wir die Stadt grundlegend verändern wollen, sollte doch eigentlich allgemein geteilt werden.

 

Aber auch ganz konkret stellt sich die Frage, welche(s) der bestehenden Projekte in Leipzig die_der Autor_in als geeignet ansieht, um die mit dem Social Center verfolgten Ziele zu verwirklichen? Welcher Raum bietet denn genügend Platz, die zahlreichen Hilfsinitiativen und antirassistischen Gruppen zu bündeln und diesen zu neuer Sichtbarkeit und Durchschlagskraft zu verhelfen? Am Sonntagabend der Besetzung erschienen spontan 70 Geflüchtete aus einer naheliegenden Massenunterkunft zum Essen. Das hat nicht nur die Aussage der Leipziger Grünen, es ginge gar nicht um Refugees und deren Belange, ad absurdum geführt, auch die Kritiker_innen des Social Center sollten überlegen, warum keines der existierenden linken Projekte Willens oder in der Lage ist, eine solche Dynamik zu entfalten und warum die radikale Linke nicht begreift, dass "Das Kochen [zu] organisieren“ eine politische Fragestellung ist.

 

Radikalität misst sich am Effekt und nicht an der Pose

"Was wolltest du mit der Torte? Sprich!"

"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"

 

Nach der ersten Verwunderung über den Rat, doch lieber weniger zu besetzen, beginnt man zu ahnen, welche Motive dahinter stehen. Denn implizit durchzieht den gesamten Text auf leipzig.antifa.de der Vorwurf , die Besetzer_innen hätten durch die Verhandlungen mit der Stadt die eigene Position verraten. Dies verkennt grundlegend die herrschenden Machtverhältnisse. Dass der Staat eine Besetzung binnen kürzester Zeit räumen kann, hat er am Nachmittag des 5.3. gezeigt, als in wenigen Stunden hunderte Polizist_innen und schweres Gerät vor Ort waren. Dennoch gelang es den Besetzer_innen durch geschicktes Argumentieren, eine Duldung für zwei Tage und ein anschließendes Gespräch mit dem OB zu erreichen. Ob letzteres eine reine Zeitverschwendung ist, kann bisher nur gemutmaßt werden. Zumindest wurde die Leipziger Linie der sofortigen Räumung durchbrochen und für zwei Tage ein Ort der Selbstorganisation und konkreten Solidarität geöffnet. Die Besetzer_innen entschieden sich dagegen, durch vorgebliche Kompromisslosigkeit eine Räumung zu provozieren. Denn so wäre zwar ein „Zeichen gesetzt worden“, sich aber zugleich mit der eigenen Ohnmacht abgefunden worden. Stattdessen wurde sich entschlossen, den Kampf um die Öffentlichkeit aufzunehmen und zu versuchen, dieser zu vermitteln, wie ein Social Center aussehen könnte und welchen Zwecken es dienen soll. Dem zugrunde liegt die Erkenntnis, dass eine Besetzung heutzutage nicht mehr militant durchgesetzt werden kann, sondern nur durch politischen und öffentlichen Druck gewinnen kann.

 

Ein soziales Zentrum wird unter den aktuellen Kräfteverhältnissen also weder allein durch besondere Entschlossenheit oder Militanz, noch durch kluges Verhandeln am Tisch der Mächtigen entstehen. Die Gretchfrage lautet deshalb, ob es uns gelingt, eine Massenbasis aufzubauen, die für ein solches Center steht. Daran haben sich auch die Methoden zu messen. Eine Torte für den Bürgermeister überrascht all jene, die von der radikalen Linken die immer gleichen Gesten und Symbole erwarten, sie macht es schwierig, uns öffentlich dort zu platzieren, wo unsere Gegner_innen uns sehen wollen. Das macht sie zu einem effektvollem Mittel. Ob es der Stadtverwaltung gelungen ist, die Bewegung durch den Pfad der Vereinsgründung auszubremsen und in ihre Bahnen zu leiten wird sich zeigen. Hier sind skeptische Einwände durchaus angebracht. Dies ist aber keine Frage von Verrat, sondern eine von Strategie.


Der_die unbenannte Kritiker_in verharrt hier in einer beliebten Methode linksradikaler Praxis, die sich von Autonomen bis Antideutschen nach dem gleichen Muster vollzieht: Zunächst wird die Welt moralisch in Gut und Schlecht geteilt. Danach werden die wenigen Guten auf weitere Mängel untersucht, ob sie sich gar mit Schlechten eingelassen hätten. Dies wird lautstark kritisiert. Am Ende bleibt man fast allein zurück und begnügt sich – je nach Gusto – mit dem Ausrichten einer Veranstaltungsreihe, dem Anzünden einer Bushaltestelle oder dem Schreiben von unsachlicher Kritik im Internet. Uns langweilt diese Politik der richtigen Haltung zutiefst. Wir sind nicht Teil eines Mönchsordens, uns ist ideologische Unbeflecktheit relativ egal. Was uns interessiert, sind die gesellschaftlichen Widersprüche und wie man sie zuspitzen, die Verhältnisse zum Tanzen bringen (sorry, Karl) kann. Wenn Bildzeitung und AfD zetern, der Oberbürgermeister und die SPD entwaffnet sind und der Kreis derjenigen, die sich wohlwollend für das Center interessieren und bereit sind, sich einzubringen, größer geworden ist, dann haben wir unter den aktuellen Bedingungen viel erreicht.

 

Blick auf blinde Flecken oder Alibikritik?

 

Ein weiteres Beispiel für die unsolidarische Schlagrichtung des Textes auf leipzig.antifa.de ist die Kritik daran, dass die Vertreter_innen des Social Center nicht kritisiert hätten, dass wenige Wochen zuvor Geflüchtete aus dem Lager an der Deutschen Nationalbibliothek bei ihrem Protest vor dem Rathaus nicht von Stadtoberen empfangen worden seien. Hier wird eine Trennung zwischen Social Center und Geflüchteten aufgebaut. Dabei wird weder anerkannt, dass die angefeindeten Vertreter_innen des Social Center damals als einige wenige Kartoffellinke mit den Geflüchteten im Schneeregen standen, noch dass einige Refugees dauerhaft an der Organisation des Social Center beteiligt waren und sich auch während der kurzen Lebenszeit des Centers stark um die Einbindung bemüht wurde.

 

Bundesweite Organisationen und Bewegungsanführer_innen

 

Abschließend wird die Beteiligung der lokalen Gruppen der beiden bundesweiten Zusammenschlüsse „Interventionistische Linke“ und „Ums Ganze“ kritisiert. Zwar nicht mit irgendwelchen sinnvollen Argumenten, dafür mit der beliebten Phrase der „Bewegungsmanager_innen“, die ein wohliges Erschaudern in jenem Teil der radikalen Linken hervorruft, für den Nachdenken schon einen Verrat an der eigenen Empörung darstellt.

 

Im Gegensatz dazu haben sich Vertreter_innen der kritisierten Strömungen seit Monaten am Prozess des Social Center beteiligt und darin offen ihre Positionen vertreten und diskutiert. Demgegenüber steht ein_e Redakteur_in, welche uns in arroganter Weise die „eine linke Sicht auf die Irrungen und Wirrungen der letzten Tage und Monate“ präsentiert. Dabei wird sich gegen Kritik immunisiert, indem dieser halbherzig zugestimmt wird („Mag sein, dass die Räume nicht alle ansprechen.“), zugleich im nächsten Satz abgewiegelt wird („Aber ist das überhaupt das dringendste Problem für die Menschen in den Lagern und Unterkünften?“).

 

Der außerdem angeführte Verweis auf das Nicht-Erscheinen von Teilen der radikalen Linken hat sich in der Leipziger Debatte zum Indikator des absoluten argumentativen Nullpunkts gemausert. Während vor wenigen Monaten noch in protestantischer Manier allen Linken, die sich nicht auf eine Demo gegen den Verfassungsschutz begeben haben, mangelnder revolutionärer Eifer attestiert wurde, so wird das Fernbleiben nun zu inhaltlicher Kritik an vermeintlich unklaren Zielen geadelt.

 

Um es klar zu sagen: Offene Kritik kann uns auf dem Weg zur Erreichung unserer Ziele voranbringen. Dafür ist es jedoch nötig, dass diese überhaupt einen Mindeststandard an Kohärenz und Konstruktivität erfüllt. Zudem ist es notwendig, sich in reale politische Prozesse einzubringen und auch einmal auf einem Treffen das Wort zu ergreifen, statt aus sicherer Distanz abzuwarten und anschließend am Computer das Urteil zu sprechen. Das Problem in Leipzig sind nicht „Politmanager_innen“, sondern Einzelne, die sich als Anführer_innen der radikalen Linken sehen und glauben, sie könnten für eine ganze Szene sprechen.

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Und das ist jetzt die Antwort von Prisma?

So ein Gewäsch habe ich lange nicht mehr gelesen.

Was soll überhaupt der Verweis auf den Artikel, dass angeblich "revolutionärer Eifer" bei der Beteiligung an der Verfassungsschutzdemo fehlte?

Das stammt ja sicherlich nicht aus derselben Feder ... Eure Logik bleibt wie immer schleierhaft

1) Wie kommst du drauf? 

2) Deine Geschmacksurteile möchte hier niemand diskutieren, hast du auch inhaltliches beizutragen?

3) Selbst wenn es nicht aus der selben Feder stammt, dass sich ein ähnlicher Sachverhalt zur Begründung diametraler Aussagen verwenden lässt, zeigt wie sinnentlert beide Argumentationen sind. 

4) Dass dir Logik schleierhaft bleibt tut mir leid. Ist leider nicht selten in der Linken.

"Ein weiteres Beispiel für die unsolidarische Schlagrichtung des Textes auf leipzig.antifa.de ist die Kritik daran"

Warum sollte die Kritik am social Center denn überhaupt solidarische sein? Eine Kritik an Verhandlungen mit dem OBM in Leipzig und an dem gesamten Vorgehen des SC4A Le ist notwendig. Die Alternativlosigkeit der Verhältnisse kann nicht durchbrochen werden mit den Bilder das sc4a erzeugt hat. Sie könnte durchbrochen werden mit eine wahrlich "neuen" linken Praxis - zumindest für die deutsche Linke. Eben eine selbstorganisierten Praxis unsere gemeinsamen alltäglichen Bedürfnissen. Für Refugess deshalb weil es unsere Genoss*innen im Kampf gegen Unterdrückung sind. Aber nicht weil es gerade ein großes Thema ist. Wir sollten uns nicht auf das abstrakte organisieren von großen Problemen kümmern sondern um die konkrete wider ständige Praxis (unseres) Alltäglichen.

Was das social Center Leipzig hier macht ist eine gute Kopie der etablierten Politik und keine neue Strategie der radikalen Linken. Nachträglich die Kritik von "den zu radikalen" abschmettern um wieder an einen Tisch zu kommen und zu reden und am besten Kuchen essen. Mehr proklamiert das sc4a nicht. Dies war auch schon in der Besetzung absehbar. Ohne jeglichen Grund dafür zu haben distanzierten sich die Aktiven der Besetzung in Interview schon im vor hinein von militanten Solidaritätsaktionen.  Also eure linksradikale Strategie. Die (revolutionäre) Gewalt ablehnen und über die alltägliche Gewalt der Verhältnisse kann mensch beim Kuchen essen reden. . Mit den Verwalter*innen und Profiteuren der Gewalt. Ja genau!

Der Kampf um die Köpfe wird nicht in Parlamenten geführt. Was bitte ist daran so schwer zu verstehen. Lieber zehnmal auf die Schnauze fallen als sich den herrschenden Verhältnissen dienlich zu machen und die Alternativlosigkeit mit der Legitimation der Agent*innen voran zu treiben!

Solidarität mit allen Kräften die die bestehenden Verhältnisse zumindest versucht praktisch anzugreifen und in eine solidarische Gesellschaft zu transformieren. Nicht aber mit einem Armutsmanagmet, das eventuell das richtige tun will, dies aber in ihrer Praxis nicht anlegt.

Moral, Moral, selbgefällige, pathostriefende Moral. Dazu ist doch im Text schon alles gesagt.

Checkst du denn den Zusammenhand zwischen der von dir proklamierten „selbstorganisierten Praxis unsere gemeinsamen alltäglichen Bedürfnissen“ und einem strategischen verzicht auf Militanz nicht?. Was meinst du, wäre es der Großzahl der Geflüchtete auch möglich gewesen an einer Besetzung teilzuhaben, die sich hinter brennenden Barrikaden versteckt und grade per Hubschrauber geräumt wird? 

Somit bleibst du in der Geste verhaftet: wer sich radikal gebiert, die Gesellschaft gar "angreift" (wie greift man eine Gesellschaft an? Bei dir anscheinend ausschließlich in dem etwas materielles zerstört wird) handelt per se richtig – egal ob dadurch irgendwelche Fortschritte im Kampf erzielt werden. Wer soziale Prozesse anstößt, dabei aber von deinem Pfad der Tugend abweicht kan nur Verräter sein.

Viele kommen aus Kriegsgebieten, schon im Kleinkindalter sahen viele die ersten Toten. Das ist nichts schönes und für niemanden etwas wünschenswertes. Wer zerbombte Städte und zerschossene Körper sah und miterlebt hat, den traumatisiert so eine brennende Mülltonne sicher nicht. Wenn einem die Ziele des SC4A so wichtig sind, riskiert mensch auch mögliche Strafen, so wie die Antänzer mögliche "Sanktionen" riskieren.

 

Wieso überhaupt so viel Aufwand und Energie für Geflüchtete? Viele Geflüchtete hassen sich untereinander (alte Clanfeten, Religionskonflikte,...), viele unterstützen die Ziele, die eine mitteleuropäische Linke fokusiert nicht einmal ansatzweise. Die Linken versteift sich unnötig auf eine Menschengruppe, die großteils die Naivität der Linken massiv ausnutz und deren Ziele nicht untersützt.

 

Frohes Schaffen!

klar, eine brennende mülltonne traumatiersiert in dem fall nicht erneut. das problem ist eher, das situationen einer gewaltsamen räumung durchaus flashbacks auf vorherige traumata auslösen können. das ist das problem und wesen von traumata, dass sie unkontrolliert wieder hervorbrechen. nicht dass da neue erfahrungen nochmal zusätzlich neu traumatisieren.

während sich gender studies mit der passenden bezeichnung für jedes menschliche subjekt beschäftigen und während in linken räumen das ausziehen von shirts bei konzerten eine grenzüberschreitung darstellt werden refugees herzlich begrüßt. doch kritik und analyse folgen selten, so werden frauenverachtende übergriffige und gewalttätige personen herzlich eingeladen in das ajz zur nächsten party zu kommen, folterknechte von saddam, assad oder isis mit freuden in empfang genommen.

 

bitte vergewissert euch doch das eben nicht jeder geflüchteter auf unserer seite steht und ein guter mensch ist dem geholfen werden sollte

finde ja kontroverse Debatten gut.. Hier gehts gerad in Richtung Zerlegung.

Ich meine ja, dass das sc4a eine coole Ergänzung der Räume, Initiativen und Projekte in LE ist. Es ist aber nicht der Nabel der Welt.

Im sc4a Prozess gabs einige strategische Schwachstellen, ein Gebäude vom Staat fordern - besetzen - ein öffentlich formuliertes GEsprächsangebot der Stadt - keine Reaktion des sc4a - wieder besetzen und jetzt hinein in die Verhandlungen mit dem Staat.

Letztendlich gibts dann vielleicht ein Gebäude und viel institutionellen Kram, der erledigt werden muss.. Aber das is ja ok.

Räume für BEratung/ support/ Empowernment verschiedenster Zielgruppen gibts m.e. in der Stadt, wenn auch nicht konzentriert. Das durch ein neues Projekt zu ergänzen ist klasse.

Apropos unsolidarisch: Wenn das sc4a im Interview mit dem Kreuzer jünst äussert: "Demonstrationen gegen rassistische Übergriffe haben keinen Nutzen." oder sich nach links abgrenzt ("Wir wollen keinen linken Ruf entstehen lassen.") ist das für andere Aktivist*innen schon ein bisschen ein Schlag ins Gesicht, oder?

Der Text auf Inventati kommt mit viel richtiger Kritik daher.Was mich stört ist das mensch zwischen den Zeilen oder auch ganz offen seine Platzhirsch-Position verteidigt. Der Text von Prisma lässt durchscheinen das sie gern die neuen HIRSCHE am Platz sein möchten, da ändert auch das zweitsemester Politikstudium geschreibsel nix. Gegen Hirsche. Freiheit für das Rotwild :)

Am Ende lacht der Jäger der zwei geschächte Hirsche erlegen kann, die in ihrem gegenseitigen Kampf die Umwelt vergessen haben und so gar nicht mitbekamen, dass die Jäger von Soko, LKA, INES und Co ihre Gewehre längst angelegt haben.

"Der_die unbenannte Kritiker_in verharrt hier in einer beliebten Methode linksradikaler Praxis, die sich von Autonomen bis Antideutschen nach dem gleichen Muster vollzieht: Zunächst wird die Welt moralisch in Gut und Schlecht geteilt."

 

Ich dachte die Praxis wurde von dualistischen Anhängern einer Abrahamiten-Sekte neuerfunden... Mit deinen Thesen kommst du irgendwie aber auch nicht aus der 0/1-Logik raus während du auf andere mit dem Finger zeigst. Vielleicht ist dein gut gemeinter Ratschlag bei der Anti-Antifa besser platziert. Ich möchte mich nicht als unbekannter Kritiker outen der ich nicht bin. Du scheinst keinen Plan von der autonomen Szene zu haben, aber schreist nach Einigkeit... Du hast ja richtig Ahnung von Antifaschismus, Autonomie und Internationalismus (den du verharrend in nationaler Praxis zu Antideutsch reduzierst)...

deine kategorisierende Weltsicht wird auf diversen Ebenen versagen, erst Recht wenn du versuchst mit Faschisten an einem Tisch für eine bessere Welt zu argumentieren und im Angesicht der Straßenrealität für Einzelne Sonderkonditionen herauszuschlagen, obwohl die Begünstigten über Vertreter schon am runden Tisch mitzusitzen scheinen. Gegessen wird in Scheißkaltland immernoch auf der Straße, wenn Streetworker essen austeilen oder halt kostenpflichtig kommerziell bei Voküs oder kannst dir ja was ausm Mülleimer fischen.

Das Problem bleiben Politmanager*innen, welche die realen Lebenskämpfe von Menschen bei Sex und Kaviar einfach ausblenden, weil die Clique ein besseres Leben ermöglicht. Aber denen möchtest du ja arschmadenmäßig ins Gesäß kriechen. Mit deinem Statement beweist du ja in wessen Sinn du handelst, weil du von unabhangigen Gruppen dann wahrscheinlich nach dem Zusammenschluss (Faschistisierung) als nächstes eine Unterordnung vor dem, der am lautesten rumbrüllt oder halt die besten "machtpolitischen" Verbindungen hat, verlangen wirst. Damit alles "unter (faschistischer) Kontrolle" bleibt.

 

Vielleicht sollte der Fakt genügen dass alle Beteiligten noch für die gleiche Sache kämpfen. Niemand brauch im Überlebenskampf einen Vorgesetzten der von unbekannten Motiven gesteuert wird und dir dann für einen Teil vom Claim in den Rücken fällt. Was wirklich fehlt, was du aber in deiner Kritik verschweigst, ist der Bedarf an kulturübergreifenden Räumen im ausschließlich sozialem Kontext damit Diversität gelebt werden kann, also das was ihr mit dem 4 all im Namen ausdrücken wolltet. Ich sehe dabei eher Bedarf in Überlebensräumen als in Raumgestaltung. „Wir haben heute gesehen, dass viele Menschen Wünsche und Bedürfnisse haben, Räume nach ihren Vorstellungen zu gestalten." (http://socialcenter-leipzig.de/utopia/1-utopia-workshop/)

Elend kennt weder Nationalität noch Geschlecht (das geht logischerweise in mehr als nur eine Richtung). Und was noch mehr fehlt sind Menschen die verstehen, dass niemand eine gleichgeschaltete, so genannte linke Szene brauch, in dem Anonyme genau das versuchen was sie anderen vorwerfen, nähmlich sich als alleiniger Sprecher der Diversität aufzuspielen. Ebenfalls fehlt die Erkenntnis das die juristischen Erfordernisse um in Scheißkaltland zu überleben, nicht mit Suppenküchen am Wochenende gemindert werden. Weiter bin ich der Meinung Alle allein mit ihren "Raumforderungen" zu lassen, damit Menschen realisieren, wie es sich anfühlt, allein auf der Straße abhängig von ein paar Bekannten zu leben, während sogar Ärzte sie lieber wegen der umständlichen Kostenübernahme durch das Sozialamt tot sehen wollen. Deutsche ekeln sich nähmlich vor sogenannten Asozialen und schrecken bisweilen nicht mal mehr vor Folter zurück. Das zurückbleibense Scheißgefühl entspricht eher der Lebensrealität in Scheißkaltland.

 

Noch mehr als Rassismus, ist Klassimus das Hauptproblem, weil Rassismus die logische Konsequenz dieses System(fehler)s ist. Das einseitige Rumgeheule geht einigen auf die Nerven, schau mal auf's Wahlbarometer, eure Zeit im Elfenbeinturm ist vorbei, versuchts mal mit validen Bündnispartnern, deren Probleme ebenfalls eine Rolle spielen sollten. Der Versuch weiter Wogen zu glätten und Gehirne weichzuwaschen, damit möglichst deradikalisierte Pseudodemokratie-Drohnen mit Instant-Kompromiss-Funktion und Fernsteuermodul zum fernlenken von "oben" zu erschaffen, wird fehlschlagen. Dein Antifa-bashing ist unpassend, pass lieber auf dich auf!

 

 

Ps: Meine Gretchenfrage beschränkt sich allein darauf, ob ich es mir leisten kann für Gretchen 30€ oder 50€ pro halbe Stunde zu zahlen. FU... jeder stirbt für sich allein.

"Eine Torte für den Bürgermeister überrascht all jene, die von der radikalen Linken die immer gleichen Gesten und Symbole erwarten, sie macht es schwierig, uns öffentlich dort zu platzieren, wo unsere Gegner_innen uns sehen wollen."

Ihr bringt aber nun wirklich alles durcheinander.

Erstens, ihr seid keine radikalen Linken, ihr seid so radikal wie die Jusos, vielleicht seid ihr sogar Jusos.

Niemand erwartet von euch das ihr etwas anderes macht, als euch beim OB einzuschleimen, ihr fallt der radikalen Linken ohnehin schon immer in den Rücken.

Ihr seid mit eurer Torte genau da, wo man euch sehe nwill, nämlich am Tisch mit den Mächtigen, da wollen euch UNSERE Gegner auf jeden Fall sehen, eure Gegner sind es nicht, denn ihr esst Torte mit ihnen.

Versucht hier so einen Scheiß nicht für total originell und neu zu verkaufen. So ein Kuchen für den OB, Kaffee und Blumen für die Bullen, usw. den gibt es schon immer, er wird vornehmlich von Hippies und anderen Friedensidioten zelebriert. Da gehört ihr auch hin.

"Radikalität misst sich am Effekt und nicht an der Pose"

Ja, ach so? Sagt WER? Was misst sich denn sonst noich so alles am Effekt, und vor allem, was ist euer Effekt? Der Effekt ist, dass ihr euch von Teilen der radikalen Linke nein weiteres Mal entfernt habt. Ist das ein radikaler Effekt? Seit ihr nun SPD-Radikal? Ihr seid wirklich die ganz krassen und superclever. Einen Kuchen mit dem OB zu essen, dass ist auch eine Pose, eine ganz bestimmte Pose, mit der ihr signalisiert, das ihr euch den Regeln der Macht unterwerfen wollt. Daran müsst ihr euch leider eben auch messen lassen. Und wenn ihr sagt: Ja aber wir bekommen ganz bestimmt ein Social Center 4 all, dafür putzen wir im Rathaus auch die Fenster, wenn es sein muss, dann macht das, aber verkauft das nicht als Radikal im Ergebnis. Ihr seid Speichellecker, nicht mehr, und ein Social Center habt ihr nicht. Und noch was, wenn eure Gretchenfrage ist, ob es euch gelingt eine Massenbasis für ein SC zu bekommen, dann gute nacht, denn ihr habt keine Massenbasis. Auf jeden Fall superkrass, wie ihr mit eurem Tortentrick den OB und die SPD entwaffnet habt. Hoffentlich liest er diesen Text von euch nicht, weil vielleicht nimmt er dann oh schauder die Waffen wieder in die Hand? Pasts besser auf, lasst schonmal die Öfen warm laufen, damit ihr für den Notfall weitere entwaffnende Torten parat habt. Wenn das mit der torte so gut geht, dann entwaffnet damit bitte auch noch zusätzlich Leute wie Merkel, Seehofer, Tillich, und und und und am besten die ganze Bullerei. Mein Tipp: Der Kuchen könnte ungleich entwaffnender sein, wenn ihr noch so ein T-Shirt "Wir wolle nnicht nur den Kuchen, wir wollen die gaze Bäckerei" verschenkt, das ist ja vielleicht auch eure Hoffnung, dass der OB genau das denkt und euch mit eurer ganzen Bäckerei in die SPD aufnimmt. Da eißt es Daumen Drücken.

"Dafür ist es jedoch nötig, dass diese überhaupt einen Mindeststandard an Kohärenz und Konstruktivität erfüllt"
Ja, ganz mieser Diss, erst das mit den Antideutschen und jetzt noch das. Billiger geht es nicht? Dann warten wir doch ma lauf den Katalog der Mindeststandarts von Kohärenz und Konstruktivität, verfasst von Future und Prisma. Tut mir leid, eure Standarts könnt ihr euch sonst wohin stecken, ihr und eure lächerlichen Aktionen erfüllen halt leider auch keinen Mindeststandart. Wer mit einem Hetzer aus politischem Kalkül Kuchen isst, den er auch noch selbst gebacken hat, sollte sich einfach bedeckt halten und nicht noch so tun, als würde man radikale Politik betreiben.

"Was uns interessiert, sind die gesellschaftlichen Widersprüche und wie man sie zuspitzen, die Verhältnisse zum Tanzen bringen (sorry, Karl) kann." Ja ihr Spitzenraketen, da habt ihr ganz im Sinne vom alten Karl aber mächtig die Verhältnisse zum Tanzen gebracht, und die geselschaftlichen Widersprüche so richtig zugespitzt. Mein Tipp für weitere Zuspitzungen: Kinogutschein an Merbitz verschenken, Frauke Petry das Auto waschen, Der Polizei zum geglückten Einsatz gratulieren, bei einer Beerdigung auf dem Friedhof traurig gucken, und in der Kirche im passenden Moment laut "Amen" sagen. Weiter so, ihr seid der Revolution sehr nahe gekommen.

Im Endeffekt fnde ich es aber auch gut, dass ihr das gemacht habt, weil nun wirklich jeder erkennen kann, was für Gestalten ihr seid. Und das ist im Endeffekt ein Gewinn für die von euch verachteten Autonomen, die keine Ahnung von der richtigen und ernsthaften Politik haben, aber ihr wisst ja: Eure Kinder werden so wie wir, ihr hingegen werdet so scheiße wie eure Eltern.

Wer ist dieses "wir", wer ist dieses "ihr"? Für wen nimmst du dir raus zu sprechen? Heute um 18.30 findet das offene Plenum des SC4A statt, ich bin gespannt ob dort wirklich solidarische und berechtigte Kritik an der Vorgehensweise geäußert wird, oder ob ein paar Internetlinke mit Schaum vor dem Mund rumschreien, dass sie durch einen Kuchen verraten wurden. Mich wundert, dass noch niemand gefragt hat ob der Kuchen vegan war.

Anscheinend wirst du schon mal nicht beim Plenum sein um Internetlinken den Mund zu putzen. Du weißt nicht mal wann ihr euch trefft. Bist wohl der härteste Unterstützer des Projekts. Diekmann, sag uns doch auch gleich wer den Kuchen gebacken hat. Wir wollen mehr von deinen Rezepten für ein neues Haus in der City wissen.

 

Für alle FreundInnen der Schaumparty, das Treffen findet um 18:30Uhr am MITTWOCH (16.03.) im Institut für Zukunft (An den Tierklinken 38-40) statt. Einer dieser offenen und ansprechenden Räume, kennt ihr doch. Nehmt  doch gleich das Institut als Social Center oder ist das auch eines dieser linken Projekte was nicht Willens oder in der Lage ist...

Also für alle feinschmeckenden Kritiker*Innen unter euch,

 

ja die Torte war vegan (Schoko-Creme-Kirsch mit Marzipan-Decke) und vielleicht auch wichtig zu wiszen, es war ne Torte kein Kuchen.

In Zeiten von Beatrix  von Storch, finde ich das eine Torte, ob nun im Gesicht oder nicht, ein sehr aufgeladenes Symbol ist.

Übrigens hat Jung kein Stück gegeszen,weil er sich vorher schon seinen Magen mit schlechtem "Kuchen" verdorben hatte.