[B] denken wir uns mehr aus

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In letzter Zeit hat sich der Druck auf linke und emanzipatorische Strukturen in Berlin enorm erhöht. Akut räumungsbedroht sind mittlerweile 5 Projekte, darunter der queerfeministische Wagenplatz Schwarzer Kanal, die Rigaer 94, der Köpi Wagenplatz, die Friedel 54 und der M99. Es ist spätestens jetzt an der Zeit darüber zu reden, wie wir hier leben wollen und was es heißt für ein Leben in Freiheit und in solidarischen Strukturen zu kämpfen.

 

Die Friedel 54 ist bis zum 30. April 2016 gekündigt worden. Der M99 ist bereits seit dem 1. Januar 2016 in der Situation, in der jederzeit die Bullen kommen könnten um eine Räumung zu forcieren. Der M99 war bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Angriffen von Faschist*innen und Cops ausgesetzt. Am 13.02.2016 wurde die Rigaer 94 von einem Großaufgebot von 500 Bullen gestürmt und durchsucht. Im Anschluss wurde ein Gefahrengebiet im Nordkiez ausgerufen, seitdem terrorisieren die Bullen Anwohner*innen und Besucher*innen tagtäglich mit absurden Kontrollen und Platzverweisen.

Neben den Angriffen von staatlicher Seite, nimmt auch die Gefahr zu, die von Faschist*innen ausgeht.

Viele Gründe um wieder näher zusammen zu rücken und unsere Strukturen zu verteidigen.

 

Viele Dinge sind bis jetzt schon passiert.

Seit der Stürmung der Rigaer 94 und dem implementierten Gefahrengebiet ist einiges in Bewegung geraten im Nordkiez und drum herum. Am 2.6 nahmen an die 5000 Menschen an der Demonstration „Rebellische Strukturen verteidigen“ teil, am selben Abend beteiligten sich 100 Menschen an einer spontanen Demo, bei der ein Quatiersmanagement in Neukölln sowie eine Streife nicht unbeschadet davon kamen. Über den vergangenen Monat haben sich zweimal mehrere hundert Menschen im Nordkiez zu einer Kiezversammlung getroffen, um über die Ausrufung eines Gefahrengebiets, die Bullenpräsenz und die Vernetzung mit den Nachbar*innen im allgemeinen zu sprechen. Schließlich gab es so einen Versuch eines Austausches nicht mehr seit der Räumung der Liebigstraße 14.

 

Für den M99 gibt es eine Unterstützungsgruppe, die dieses Jahr bereits eine Demo mit über 1500 solidarischen Menschen in Kreuzberg organisiert hat.

Auch die Friedel 54 und ihre Unterstützer*innen bereiten schon länger ihren Widerstand gegen eine mögliche Räumung vor. Am 5. Dezember 2015 fand bereits eine große Demonstration für den Erhalt des Projektes statt.

 

Aber es bleibt noch viel zu tun. Angriffe auf Projekte können sich jederzeit verschärfen und neu . Wir dürfen uns keine Zeit lassen und müssen schnell agieren. Alle sind dazu aufgerufen sich zu beteiligen.

Die verschiedensten Aktionsformen, ob Graffiti, Plakate, Videos, Texte, Sachschaden oder das Einberufen von Kleingruppentreffen oder das Anstoßen einer Diskussion über die Situation in Berlin kann ein Puzzleteil bilden, das in der Kombination, unseren Widerstand vergrößert und die Angriffe unmöglich machen wird.

 

Lasst uns gemeinsam jede Räumung verhindern, sie sollen keinen Fußbreit in unsere Türen setzen können.

 

Für kollektive und kreative Barrikaden an jedem Tag und in jeder Nacht.

Für eine gemeinsame Verteidigung all der linken und widerständigen Strukturen und Projekte in Berlin, der ZAD in Athen und an allen anderen, mit unseren Ideen verbundenen Orten.

 

TAG X, im Falle einer Räumung in Berlin, Kreuzberg 20:00, achtet auf Ankündigungen.

Bereitet euch vor.

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Leftvision hat ein Mobivideo gegen die Räumung produziert:

https://www.youtube.com/watch?v=tpW-eSIDYe4

Und die Presselandschaft geeifert unterdessen über vermeintliche Morddrohung und erinnert gleich mal wieder an die RAF-Zeiten als Schleyer im Kofferraum gefunden wurde. Aber lest selbst:

BZ: https://linksunten.indymedia.org/de/node/170636

Bild: https://linksunten.indymedia.org/de/node/170633

united we stay – united we fight!

(B) Ak 36: Hände weg von unseren Strukturen! Keine Räumung des M99, des Kiezladens der Friedel 54 und der Rigaer 94!

Posted on 2016/02/29

 

In Zeiten stetig wachsender rassistischer Mobilmachung, der sich andeutenden Wahlerfolge der AFD und beinahe alltäglichem rechtem Terror, ist unsere Infrastruktur ein unverzichtbarer Teil der Organisation antifaschistischer Kämpfe.Während jedoch Tag ein Tag aus Geflüchtete angegriffen werden und der deutsche Mob ungestört durch die Landschaft marodieren kann, hat der Berliner Senat nur eins im Sinn: den Kampf gegen linke Strukturen auszuweiten.Vor einigen Wochen hat Henkel den Berliner Wahlkampf eingeläutet, im Schlepptau ein Großaufgebot von Schweinen um die Rigaer 94 zu stürmen.Im November letzten Jahres, pünktlich nach Rückkehr aus seinem Dauerurlaub in Vietnam erklärt Henkel schließlich den Friedrichshainer Nordkiez zum Gefahrengebiet.

Seit dem Startschuss für die politischen Hungergames häufen sich die Angriffe von staatlicher Seite auf unsere Projekte. So müssen bereits die angedrohten Räumungen der Friedel 54, des M99 und des Wagenplatzes Kanal als Teil einer lang ersonnenen Strategie und als Angriffe auf unsere Strukturen verstanden werden. Des weiteren seien die wiederholten Durchsuchungen, genannt Begehungen, der Rigaer 94 und dem einhergehenden Diebstahl diverser Gegenstände, wie Heizmaterialien und Feuerlöschern sowie die willkürlichen Schikanen im Nordkiez in Form von „unabhängigen Personenkontrollen“ zu nennen.

Die Krone wurde dem Ganzen am letzten Wochenende aufgesetzt. Nachdem einem Nazi im Abstand das serviert wurde, was ihm gebührt, rückten die Bullen erneut aus ins Gefahrengebiet. Der Straßenabschnitt rund um die Rigaer 78 wurde im Folgenden die ganze Nacht belagert, das Abstand wurde mit Amtshilfe der Feuerwehr demoliert und Anwesende mit Repressalien belegt.Friedrichshain hat eine lange Tradition des antifaschistischen Widerstandes. Nicht zuletzt gibt bzw. gab es eine extreme Dichte an Hausprojekten im Bezirk um den antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren und sich gemeinsam verteidigen zu können.

Natürlich haben sich die Zeiten geändert, jedoch fällt es auf, dass sich vermehrt wieder rechter Abschaum nach Fhain traut. So seien nur kurz die rechte Sponti im September 2015 oder auch die filmenden Wahnwichtel vor der Rigaer 94 erwähnt. Aber auch in anderen Bezirken, hat sich die Situation nicht gerade zum Besseren gewendet. So brüstete sich Bärgida vor einigen Monaten nach Kreuzberg gelaufen zu sein (Anhalter Bahnhof) und auch die AFD fühlt sich sicher genug, Info-Stände mit nur wenigen Personen abzuhalten.

Diese Beispiele sollen nicht zu einer riesigen Bedrohung aufgebauscht werden, sie sollen vielmehr aufzeigen, dass Nazis und rechte Hetzer_innen an Selbstvertrauen gewinnen und der Meinung sind, sich unbedarft durch unsere Kieze bewegen zu können.

Auch ein Blick über den Berliner Tellerrand verspricht keine schöneren Aussichten. In Hannover wurde das UJZ Korn gerazzt, in Flensburg die Luftsschlossfabrik geräumt und in Leipzig randalierten Faschos quer durch Connewitz.

Wir wissen, dass die Zeiten beschissen sind und wir würden uns gerne weniger mit uns selbst befassen. Jedoch müssen wir eingestehen, dass unsere Treffpunkte, Projekte, Räume, Häuser essenziell für unsere Zukunft sind.
Deswegen rufen wir alle dazu auf, unsere selbstverwalteten, autonomen und progressiven Räume gegen staatliche sowie neonazistische Angriffe zu verteidigen! Es liegt an uns der massiven und systematischen Offensive des Staates etwas entgegenzusetzen und die bevorstehenden Räumungen zum Desaster zu machen.

 

Deshalb schließen wir uns dem Tag X Aufruf an: 20:00 Uhr Kreuzberg – Achtet auf Ankündigungen!

 

berlinsburning.noblogs.org