cna 27.01.2016 Bekennungsschreiben „Mein Herz verabscheut und fordert die Mächtigen der Erde heraus, mein Arm führt Krieg gegen den feigen Unterdrücker“ (Rebellische Liebe – Pietro Gori)
Wir leben in einem globalen und permanenten Kriegszustand, dem permanenten Krieg zwischen Unterdrückern. Wir wissen es und die wichtigsten und die sekundären ProtagonistInnen der Herrschaft wissen es. Vor allem wissen es die Unterdrückten, die die Willkür der Macht über ihre Leben erleiden.
Gerade jetzt erleben wir in den Strassen des reichen und opulenten Westens die Auffahrt von Panzerwagen, die Zunahme der Kontrollen und Bewachungen zum Schutze des Handels und des Konsums, die Militarisierung des Territoriums.
Veränderungen, die auch den schläfrigsten der Seelen auffallen, aber die Strategie der globalen Kontrolle wird versuchen, sie uns verdaulich zu machen.
„Unter den Ausgebeuteten, meine Herren, kann man zwei Kategorien unterscheiden:
die einen sind sich weder bewusst, was sie sind, noch was sie sein könnten,
sie nehmen das Leben wie es kommt, überzeugt, dass sie zur Sklaverei geboren wurden,
glücklich über die Krümel, die man ihnen für ihre Arbeit hinwirft,
aber andere gibt es, die denken, die lernen
und um sich schauend die sozialen Ungerechtigkeiten auf frischer Tat ertappen“
(Auguste Vaillant)
Wir sind nicht so kurzsichtig um zu glauben, dass dieser globale Krieg dermassen klare und scharfe Lager hat. Genauso, wie wir die Feinde der Freiheit gut erkennen, können wir die Resignation und Toleranz jener nicht aushalten, die tagtäglich bereit sind, ein Stück ihres eigenen Lebens abzugeben. Darum bilden wir uns nicht ein, für irgendeine Revolution zu arbeiten, wir haben klar im Sinn, dass die einzige realisierbare Anarchie jene ist, die wir leben sobald wir endlich jegliches Joch abschütteln und entscheiden, die Herrschaft anzugreifen. Diese Erfahrung empfinden wir mit allen GenossInnen der Welt zu teilen, die sich dem Projekt der Verbreitung der anarchistischen Saat der FAI/FRI anschliessen.
Heute Nacht haben wir diesen Samen in der Form eines Sprengkörpers gesät, den wir an einer der auf dem Territorium verbreiteten Schlüsselorten der staatlichen Repression gelegt haben: das Gericht von Civitavecchia. Wir haben entschieden, uns unsere Freiheit zu nehmen. Wir haben Mittel geschärft, Taktiken analysiert, weil wir nach Anarchie dürsten, und wir sind ungeduldig.
Gerichte und Gefängnisse sind schlichte Vorposten der Herrschaft; nicht bloss symbolische Orte, sondern materielle, wo der Staat und die Autorität mit dem Brandmal der Verurteilung, der Schuld, der Einkerkerung und Ausgrenzung jene versiegeln, die sich nicht den Diktaten der globalen Kontrolle anpassen.
Während sich heilige Tore öffnen um elende Gefühle wie Pietät und Barmherzigkeit zu verbreiten, schlagen wir ideologische und wirkliche Mauern nieder um der Wut, die uns beseelt zu ermöglichen, sich mit der Liebe zu einem freien Leben zu versöhnen. Heute haben wir in der Überzeugung gehandelt, dass wir die Erfahrungen der GenossInnen, die wir verloren haben, sowie die von jenen, die eingesperrt oder auf der Flucht sind, nicht in irgendeinem Winkel unseres Herzens tragen möchten, sondern befreien wollen, damit sie unsere Hände bewaffnen und unser Fleisch wärmen mögen.
Darum geht dieser unser Gruß an die gefangenen GenossInnen, die mit ihrer Nicht-Unterwerfung zur Verbreitung einer fröhlichen und bewussten Subversion beitragen.
FREIHEIT FÜR DIE ANARCHISTISCHEN GEFANGENEN IN ALLER WELT! FEUER DEN KNÄSTEN!! SCHWARZPULVER DEN GERICHTEN!!!
LANGES LEBEN DER F.A.I./F.R.I.
Pyrotechnisches Komitee für ein ausserordentliches Jahr, F.A.I./F.R.I.
http://www.croceneranarchica.org/ Üb. Von mc, Knast Salez, CH, Februar 2016