Jetzt kommt die Wahl. Die Wahl eines neuen Chefs für die Stadt, der per-se keine Perspektiven zu bieten hat. Und Themen sind welche? In diesem miserablen und unspektakulären Provinz-Glamour?
Natürlich soziales und was denn nicht alles, im Rahmen der Legislatur des Narren Salomon versemmelt wurde. Die Ökologie? Da sind wir top! Wenn auch nur schwarz-grüner Mittelstandsmob, diesen Fortschritt genießt.
Tatsächlich entpuppte sich die „Grüne Hoffnung“ des „alternativen unt seit 2002 ach so antifaschistischen Städtchens“, als einige Schusssalven, an Seiten der CDU – in den Ofen da unten. Jamaica ist's eigentlich, was den kosmopolitischen Grünwäscher OB ausmacht. Da verzichten sämtliche Rechte und Neoliberale Parteien doch mal glatt auf einen OB-Kandidat - Dieter Salomon ist in der Lage ihre Interessen prächtig zu vertreten!
Dem gegenüber, der linkspopulist Rausch mit Heuschrecken T-Shirt und intellektuellem Akademiker-Grinsen. Und ein SPD-Kandidat, der zur Stunde den Salomon noch schauderlich vertritt. Da gibt’s keine Tritte und Hiebe. Da geht's bevorzugt soft ab, in Freiburg, dem idyllischen Gutmenschenkaff. Und der Ausgang der Wahl ist selbstredend Egal.
Harmonisch wird, statt kämpferisch und kontrovers, auf die Wiederwahl eines Vertreters der modernen rechten Mitte zu gearbeitet, und kaum zu hören ist von Kritik.
Kritik an der Notwendigkeit einer solchen Struktur, mit Oberbürgermeistern als Fürsten der parlamentarischen Pyramidaldemokratie. Es gibt keine Fragen nach alternativen Organisierungsformen und Fragen zu Polizeigroßeinsätzen und Repression gegen die allseits heraufbeschworenen „Randgruppen“. Es fehlt am sichtbaren Kampf gegen die Kriminalisierung bestehender linker Strukturen. Es fehlt an Kritik an der „Aufwertungspolitik“ der Stadt, in der, zugunsten eines „Green-City“-Labels, billiger Wohnraum vernichtet und die Ghettoisierung der Prekarität gefördert wird. Wir leben in einer „offenen Stadt“ die sagt: Nazis gibt’s hier nicht und für Rassismus ist das Regierungspräsidium Karlsruhe zuständig.
Im großen und ganzen können wir uns getrost auf weitere acht Jahre Salomi Hick-Hack einstellen. Den grünen Kapitalismus genießen oder erdulden. Und weiterhin vom Schreibtisch aus betrachten was eine Stadt an Verlogenheit und Beteiligungsfeindlichkeit nur bieten kann.
Andererseits ist so ein Wahl-Spektakel, was vermutlich nichts ändern wird, auch eine Chance für die außerparlamentarischen Bewegungen, die sich auf keiner Ebene der parlamentarischen Theatrokratie und schon gar nicht von Dr. Dieter Salomon vertreten fühlen kann, aktiv zu werden. Konkret steht der vor drei Jahren durch einen Bürgerentscheid gekippte Stadtbauverkauf auf dem Spiel, sowie die Zukunft der Fördervereine der Schattenparker und des Autonomen Zentrums. Auch der Verbleib zweier Wagenburgen ist ungewiss. Beteiligung der BewohnerInnen dieser Stadt wird auf allen Ebenen abgeschmettert. Es ist offensichtlich an der Zeit mal darüber nachzudenken, inwiefern hier mal wieder was gerockt werden könnte...
Perspektive?
Schau her. Da spricht jemand mit Wut im Bauch. Das ist nicht unbedignt eine schlechte Voraussetzung. Aber ausser "Zeit mal darüber nachzudenken, inwiefern hier mal wieder was gerockt werden könnte..." bietet der Beitrag dann doch eher wenig Perspektive. Mit Frust und "lass uns mal rocken" Aufrufe lockst du keinen Hund mehr aus dem Ofen.
Wut?
Hmm, ich weiss nicht ob Wut so eine tolle Voraussetzung für Aktionen ist. Das führt immer nur zu so blinden Aktionen mit viel Repression. Aber darüber nachdenken mal wieder was cleveres zu reissen find' ich gut!
realistisch pessimistisch
tja,mag sein das keine große perspektive mitschwingt, außer der hinweis auf eine "zu nutzende zeit". ich glaub nicht das es drum geht hunde aus (?) dem ofen zu locken, sondern mal abzukotzen wie beschissen es doch iss. ob was dagegen getan werden kann hängt von der sogenannten szene ab, die in freiburg lieber grabenkämpfe führt.