Villingen-Schwenningen war die letzten Tage bundesweit in den Nachrichten. Mit der Festnahme von Ralph Kästner, einem bekannten Nazis aus St. Georgen, und der Kundgebung von 17 Nazis am folgenden Abend als Reaktion auf die Festnahme in der Villinger Innenstadt, schaffte es die örtliche Naziszene in die Öffentlichkeit.
Der Höhepunkt sollte aber erst noch kommen. Mit einer Handgranate griffen bislang unbekannten Täter die Bedarfsorientierte Erstaufnahmestelle (BEA) in Villingen am frühen Freitag morgen an.
Als Reaktion darauf organisierte das Offene Antifaschistische Treffen Villlingen-Schwenningen (OAT) heute eine Kundgebung in der Villinger Innenstadt.
Zu der Mittagszeit kamen teilweise bis zu 400 Menschen auf dem Latschariplatz zusammen, um ein Zeichen gegen rassistischen Terror und rechte Hetze zu setzen.
Mit einer Rede vom OAT machten die AntifaschistInnen klar, dass solch ein Angriff nicht aus dem Nichts kommt. Durch den immer stärkeren Rechtsruck in der BRD, wird es rechten und reaktionären Kräften immer leichter gemacht, sich in der sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ zu sammeln und dabei irrationale Ängste zu schüren.
In der Rede wurde zudem noch zum Ausdruck gebracht, dass wir uns im Kampf gegen Rechts nicht auf die staatlichen Organe verlassen dürfen, sondern es unsere Aufgabe und Verpflichtung ist, selbst Widerstand zu organisieren und dabei an einem Strang zu ziehen.
Theodor Bergmann, ein 100-jähriger Antifaschist aus Stuttgart, erzählte in seiner Rede aus eigener Erfahrung, wie es ist als Flüchtling in einem fremden Land neu anfangen zu müssen.
Außerdem erwähnte er die Verknüpfung von Krieg, die damit verbundene Flucht und Kriegseinsätzen der Bundeswehr. Er prangerte die derzeitige Situation an, dass in Deutschland viel mehr Wert darauf gelegt wird, den Rüstungsetat hochzufahren, anstelle das Geld in sinnvolle Dinge zu stecken, wie in Sozialwohnungen oder in das Bildungssystem.
Weitere Redner von ATIF, der Verdi Jugend, und der ADHF brachten zum Ausdruck, dass sie diesen Anschlag zu tiefst verurteilen und drückten ihre Solidarität mit allen Geflüchteten aus.
Nach Ende der Kundgebung zogen etwa 100-150 solidarische Menschen von der Innenstadt mit einer Demo vor das Flüchtlingsheim und verlasen Grußworte in verschiedenen Sprachen.
Nach einigen Minuten zog der Demonstationszug wieder gemeinsam zurück auf den Latschariplatz und löste sich dann auf.
„Insgesamt können wir ein positives Fazit ziehen, dennoch war der Anlass für diese Kundgebung mehr als traurig. Es ist schön zu sehen, dass so viel Menschen gegen Nazis, Rassisten und deren Hetze und Gewalt auf die Straße gehen.“ so Thomas Scharf Sprecher zum heutigen Tag. „Doch heute war erst der Anfang. Nächsten Samstag werden wir wieder auf die Straße gehen und mit einer Demonstration nochmal klar machen, dass wir Rassisten und Nazis kleinen Platz in unserer Stadt geben.“
Die Demonstration beginnt um 14 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz.
Wir müssen endlich aufwachen und gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft, in der Hass, Terror und Krieg keinen Platz haben, einstehen!
Hoch die internationale Solidarität!
versuchter mehrfacher mord
sicher kein zufall, dass es die unterkunft in vs traf, wo kurz zuvor gegen eines der bedeutensten und widerlichsten rechten hetzportalen vorgegangen wurde.
dieser einsatz einer kriegswaffe bedeutet eine völlig neue dimension des rechten terrors. hoffentlich gehen die behörden nun endlich massiv und flächendeckend gegen die rechte szene vor.
verbot aller faschistischen organisationen in der brd und zwar sofort.
Träum weiter
"Die Regierung" muss sich an den Rechtsstaat halten, man kann nicht die einen verbieten für das was die anderen tun.
Zudem dachte ich Antifa heisst Eigeninitiative? Oder willst du einen auf Merkel-Fusssoldat machen?
nix ist neu
"eine völlig neue dimension des rechten terrors"???
NSU, Oktoberfest... nur weil die "brand"-aktuellen terroristischen Taten sich hauptsächlich auf Feuer und andere Hauszerstörungen "in der Nacht" beschränken, ist es mitnichten einen neue Dimension, sondern eher ein klares Zeigen der rechten, menschenverachtenden Idiologie.
Dass das mit dem Erstarken des öffentlichen Zugebens von nationalem, völkischem und/oder rassistischen Gedankenguts einhergeht, wundert auch nur die, die von der rassistischen Gesamtscheisse überascht sind. Die "68er" wussten es aus der Familienhistorie, die Punks haben es alltäglich bemerken können, die HausbesetzerInnen/Autonomen (später dann "Antifa") spürten diesen Wind und alle sozialistisch/kommunistisch arbeitenden Gruppen konnten und können ständig den "Mitte-Mob" spüren..
Und nun die "Regierung", die sich mit Asylpaket 1,2,3, Massenabschiebeungen und links=rechts-Gelaber hervortut, um Hilfe zu rufen, bringt wohl nicht wirklich weiter.
Um die 3 Tornados zu zitieren: "Rufe niemals um Hilfe, es könnte die Polizei kommen"