Brandanschlag in der Weihnachtsnacht auf den Neubau des Gmünder Flüchtlingsdorfs

Erstveröffentlicht: 
25.12.2015

Das Weihnachtsfest wird in Schwäbisch Gmünd überschattet von einem Brandanschlag auf das zukünftige Flüchtlingsdorf im Bereich der Hardtsiedlung. Verletzt wurde niemand. Doch der Schock sitzt tief. Der Werkfeuerwehr der Firma Bosch und der Freiwilligen Feuerwehr Schwäbisch Gmünd ist zu verdanken, dass nicht noch mehr passierte.

 

Klaus Hinderer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, bestätigte bei einem ersten Pressegespräch in den frühen Morgenstunden am Ort des Geschehens: „Alles deutet derzeit auf Brandstiftung.“ Kurz vor 4 Uhr war zufälligerweise ein Einsatzfahrzeug der Werkfeuerwehr Bosch auf der Oberbettringer Straße unterwegs. Die Besatzung entdeckte die Flammen, die bereits an der Außenwand des großen Neubaus in Holzständerbauweise empor schlugen. Die Werkfeuerwehr leitete erste Löschmaßnahmen ein. Nur Minuten später und das Gebäude wäre wohl komplett in Flammen gestanden und verloren gewesen. Unter der Einsatzleitung von Kreisbrandmeister Otto Feil und Kommandant Ralf Schamberger waren rund 30 Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen von der Gmünder Feuerwehr vor Ort, um den Brand vollends zu löschen. Das Feuer hatte sich auch in einer Zwischendecke ausgebreitet. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden rund 20 000 Euro. Ziemlich eindeutig die Brandspuren. Das Feuer wurde offenbar an der Außenwand an einer Ecke im rückwärtigen Bereich des Rohbaus gelegt. Schon im Frühling sollen in diesem als „Flüchtlingsdörfle“ (OB Richard Arnold) konzipierten Gebäudekomplex die ersten von rund 120 Bewohnern einziehen. Der Neubau des Ostalbkreises dient als Ersatz für das alte Kasernengebäude in unmittelbarer Nachbarschaft. Am Ort des Geschehens herrschte Bestürzung angesichts des vermuteten Brandanschlags ausgerechnet in der Weihnachtsnacht bzw. der Nacht der Herbergssuche“. Vertreter der Stadtverwaltung waren vor Ort. Im Laufe des ersten Weihnachtsfeiertages wollen Oberbürgermeister Richard Arnold und Landrat Klaus Pavel eine Pressekonferenz geben und zu den Ereignissen Stellung nehmen. Der Tatort ist abgesperrt. Experten des Landeskriminalamts werden erwartet. Der Kriminaldauerdienst hat erste Spuren gesichert. Mit zahlreichen Streifenwagen ist die Polizei im Einsatz. Auch im weiteren Bereich werden Schaulustige und Passanten kontrolliert.  

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um 19uhr findet eine kundgebung vor dem lager statt. oberbettringer str 120, schw. gmünd

gemeint ist die oberbettringer straße 180, oder?