IS: Botschafter rechnet mit baldigen Luftschlägen in Libyen

Erstveröffentlicht: 
24.12.2015

Nach der Verabschiedung der Libyen-Resolution im Sicherheitsrat in New York rechnet der libysche UN-Botschafter Ibrahim Dabbashi mit baldigen westlichen Luftangriffen auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in dem nordafrikanischen Land. "Italien, Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten bereiten sich auf Luftangriffe auf die Stützpunkte des IS in Sirte vor.

 

Ich glaube, sobald es die politischen Voraussetzungen erlauben, werden sie handeln", sagte Dabbashi in einem Interview der Turiner Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag). Libysche Kräfte könnten am Boden gegen den IS vorrücken, bräuchten aber Luftunterstützung.

 

Der Sicherheitsrat hatte am Mittwoch einstimmig eine Resolution zur Unterstützung des Friedensprozesses in Libyen verabschiedet. Darin wird der Plan zur Bildung einer Einheitsregierung in dem Bürgerkriegsland begrüßt. Diesen hatten am 17. Dezember die libyschen Konfliktparteien im marokkanischen Shkirat unterzeichnet.

 

Libyen ist seit dem mit westlicher Militärhilfe erreichten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 in einem Bürgerkrieg versunken. Mehrere islamische Länder haben bereits in den Konflikt eingegriffen. Der IS hat die Wirren ausgenutzt und die Hafenstadt Sirte erobert. Eine große Anzahl ausländischer IS-Kämpfer führt in Sirte das Kommando und dehnt das Herrschaftsgebiet aus.

 

Der UN-Sondergesandte für Libyen, Martin Kobler, warnte in "La Stampa", dass der IS seine Präsenz Tag für Tag verstärke. "Wenn man zu lange wartet, besteht die Gefahr, dass der IS nach Süden expandiert und sich mit Boko Haram verbindet", sagte er.

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Das wird wohl spätestens dann passieren, wenn das Öl wieder teuerer und knapper wird.

Aber machen wir uns nichts vor, der IS ist nirgendwo die bessere Alternative.