Die Geschäftsstelle an der Theaterstraße ist schon mehrfach angegriffen worden. Jetzt fürchten Betroffene, dass die Lage eskaliert. Von Mandy Fischer
Zentrum. Vor einem Vierteljahr hat die Alternative für Deutschland (AfD) ihr Doppelbüro an der Theaterstraße eröffnet. Dort sitzt zum einen der Kreisverband der Partei, zum anderen hält Landtagsabgeordneter und Vize-Landeschef Carsten Hütter in den Räumen seine Sprechstunden ab. Doch von Beginn an, so Hütter, sei das Büro im Erdgeschoss Ziel von Angriffen gewesen.
"Es ging harmlos los", sagt der 51-Jährige. Zunächst seien die Scheiben bespuckt worden. Danach fanden sich an der Bürofassade der rechtskonservativen AfD Aufkleber mit Zeichen der linken Antifa-Bewegung, gefolgt von Aufklebern mit den Worten "Flüchtlinge willkommen, Nazis raus", so Hütter. Vor einer Woche wurden die Scheiben mit Lackfarbe beschmiert, wie die Polizei bestätigt. Gesprüht worden seien Sprüche wie "Chemnitz ist bunt". In der Nacht zum Donnerstag schließlich flogen Steine. 25 kleine Granit-Pflastersteine seien geworfen worden. Die Scheiben von Fenstern und Türen wurden beschädigt, aber nicht durchschlagen. Hütter schätzt die Schadenshöhe auf 3000 Euro und fürchtet, dass die Versicherung den Vertrag kündigt. Die AfD gehört sachsenweit zu den Parteien, deren Büros am häufigsten attackiert werden. Dort, wo Scheiben zu Bruch gingen, sei Buttersäure verschüttet worden. "Ich fürchte, das wäre auch im Chemnitzer Büro passiert, wenn die Fenster kaputt gegangen wären", so Hütter. Deshalb soll jetzt stärkeres Fenster- und Türglas eingesetzt und mit aufgedampfter Plastikfolie verstärkt werden.