Unbekannte überfallen Verbindungshaus der Neoborussia in Freiburg

Neoborussio Freiburg
Erstveröffentlicht: 
02.11.2015

Bis zu 25 Vermummte haben in Freiburg das Verbindungshaus der Studentenverbindung Landsmannschaft Neoborussia überfallen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

 

20 bis 25 teilweise vermummte Täterinnen und Täter haben nach BZ-Informationen in der Nacht zum Sonntag das Haus der Studentenverbindung Landsmannschaft Neoborussia in Herdern überfallen. Bei der Attacke und der folgenden Rangelei gab es mehrere Verletzte unter den Neoborussen. Ein junger Mann musste mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage den Vorfall.


Zwei junge Frauen hatten am frühen Sonntagmorgen gegen 1.30 Uhr in der Hansastraße an der Tür des Verbindungshauses geklingelt und um Einlass gebeten. Als die Tür geöffnet wurde, sollen 20 bis 25 weitere Personen, die sich im Gebüsch versteckt hatten, auf die Tür zugestürmt sein und versucht haben, ins Haus zu kommen.

Mit einem Glaskrug niedergeschlagen?


Die Täter hätten mehrere Mützen und Bänder erbeuten können, weswegen es vor dem Haus zu einem Gerangel kam. Ein 29 Jahre alter Volkswirtschaftsstudent musste mit einer blutenden Kopfverletzung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Er soll, so berichtet es die Neoborussia, mit einem Glaskrug niedergeschlagen worden sein.

Die zur Hilfe eilenden Verbindungsmitglieder seien mit Gläsern und Flaschen beworfen worden.

Ein Verbindungsstudent aus Göttingen lief laut Neoborussia-Schilderung kurz darauf der Gruppe der Angreifer auf deren Flucht in die Arme. Auch er wurde angegriffen und habe eine blutige Nase und Prellungen davon getragen. Die Täter sollen laut Polizei im Alter von 20 bis 25 Jahren gewesen sein. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, so Polizeisprecherin Laura Riske.

Die Neoborussia kann der Polizei Handyfotos zur Verfügung stellen, die sie von den Angreifern während des Tumultes aufgenommen haben. Bei der Neoborussia hatte am Samstag ein Treffen befreundeter Verbindungen stattgefunden. Schon im Laufe des Tages seien die Teilnehmer in der Freiburger Innenstadt beobachtet und fotografiert worden, heißt es in einem Internetforum.

Verbindung spricht von "beängstigender Eskalation"


Ein ähnlicher Zwischenfall wurde vor wenigen Tagen in Mainz registriert. Dort hatten am vergangenen Wochenende nach einem Bericht der Mainzer Allgemeinen Zeitung etwa 30 linke Aktivisten das Anwesen der Burschenschaft Germania Halle angegriffen. Unter Einsatz von Pfefferspray hätten sich Mitglieder der Burschenschaft gegen die Eindringlinge gewehrt, wird der Polizeibericht zitiert.

Es sei "absolut inakzeptabel", dass Verbindungsstudenten zum Ziel "mitunter lebensgefährlicher, schwerer Körperverletzungsdelikte" werden, weil bestimmte Personengruppen etwas gegen Studentenverbindungen haben, erklären Carsten Prettin und David Ermes von der Altherrenvereinigung der Neoborussia. Dass man mit Zerstörung von Eigentum, mit Farbbeuteln am Haus oder abgetretenen Außenspiegeln an parkenden Autos die Verbindungsfeindlichkeit unter Beweis stelle, habe man schon oft erlebt. "Diese exzessive Gewalt eines wütenden Mobs ist aber eine beängstigende Eskalation."

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