Linke: Biedenkopf leidet unter "Realitätsverlust"

Erstveröffentlicht: 
22.09.2015

Dresden. Die Linken im Landtag haben dem früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) Realitätsverlust vorgeworfen. Schon als er im Jahr 2000 verkündet habe, dass die Sachsen weitgehend immun gegen Rechtsextremismus seien, habe jeder gewusst, dass es sich dabei um eine fatale Fehleinschätzung handele, erklärte die Extremismusexpertin der Fraktion, Kerstin Köditz, gestern. Schon damals sei Sachsen ein Schwerpunkt der extremen Rechten gewesen.


Wenn Biedenkopf heute "auf der Richtigkeit seines damaligen hanebüchenen Unsinns beharrt, muss man einen notorischen Realitätsverlust diagnostizieren". Köditz erinnerte daran, dass die NPD zehn Jahre im Landtag saß und laut einer Umfrage fast 20 Prozent der Sachsen derzeit Parteien rechts von der CDU wählen würden. In einem Interview der Leipziger Volkszeitung hatte Biedenkopf gestern gesagt, dass die große Mehrheit der Sachsen weiterhin "immun" sei gegen Rechtsextremismus. Es seien überwiegend Westdeutsche, "die ihn nach Osten bringen".


"Es muss in den Bereich der Legendenbildung verwiesen werden, dass der rassistische Mob in Heidenau, Freital und anderen Orten aus dem Westen angereist ist", meinte Köditz dazu. Martin Fischer

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