Rassistischer Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft in Porta Westfalica

Brandanschlag auf Unterkunft für Geflüchtete

 

Am späten Dienstagabend (14.09.2015) gegen 23.30 verübten Rassist*innen einen Brandanschlag auf eine bewohnte Geflüchtetenunterkunft im ostwestfälischen Porta Westfalica – Eisbergen.

 

 

Die Angreifer*innen bewarfen die Unterkunft mit zwei Molotow-Cocktails.

Einer der Brandsätze entzündete sich an der Fassade und verfehlte das Küchenfenster nur knapp um einen Meter. Der zweite Brandsatz landete vor dem Zaun der Unterkunft und entzündete sich glücklicherweise nicht.

Nur Dank des besonnenen Vorgehens der Bewohner*innen, die das Feuer eigenständig löschen konnten ist niemand physisch verletzt worden.

Die Täter*innen haben den Tod von 37 Menschen billigend in Kauf genommen.

 

Solidarität suchte man tagsdrauf nahezu vergebens. Von den Anwohner*innen hielt es niemand für nötig sich solidarisch zu zeigen oder einfach mal vorbei zu kommen. Bürgermeister Bernd Hedtmann tauchte auch nur für ein kurzes Fernsehinterview vor Ort auf, erzählte von „deutscher Willkommenskultur“bevor er sich wieder aus dem Staub machte. Im Laufe des Tages kamen dann Unterstützer*innen vorbei um sich solidarisch zu zeigen und in Absprache mit den Geflüchteten wurde entschieden über Nacht dazubleiben. Die Bewohner*innen erzählten, dass sich bis auf die Freiwilligen Helfer*innen der Unterkunft niemand erkundigt hat, wie es ihnen geht oder ob sie Unterstützung benötigen. Darüber gefreut hätten sie sich.

Die einzigen die ein Problem mit der Solidarität hatten, waren wie üblich die Bullen. Die von „besorgten Anwohnern“ angerufene Streife notierte sich auf Anweisung des Staatsschutzes Autokennzeichen und überwachte die Bewohner*innen und Unterstützer*innen die ganze Nacht über.

 

Im nicht weit entfernten Salzhemmendorf bei Hameln wurde erst vor knapp 3 Wochen, am 27.08.2015 eine von 40 Geflüchteten bewohnte Unterkunft ebenfalls mit einem Brandsatz angegriffen. In einer von einer Mutter und ihren drei Kindern genutzten Wohnung entfachte der Brandsatz eine Matratze und Teppich. Auch hier kann von Glück geredet werden, dass niemand getötet oder physisch verletzt worden war.

 

Bereits im Januar 2015 schossen Rassist_innen mit Paintballwaffen auf eine Geflüchtetetnunterkunft im Porta Westfälischen Stadtteil Vennebeck. Dazu wurden rassistische Parolen gerufen und gegen Türen und Fenster geschlagen.

 

In der Region gibt es seit vielen Jahren eine umtriebige Naziszene. Besonders hervorgehoben hat sich im Laufe des letzten Jahres die Partei „Der III. Weg“, welche die Geflüchtetenthematik als ihr Schwerpunktthema begreifen. Sowohl in Porta Westfalica als auch in Hameln, beides im Bereich des „Stützpunktes Hermannsland“ wurden in der Vergangenheit Flugblätter verteilt und in beiden Gebieten kam es zu Anschlägen auf Geflüchtetenunterkünfte. Nachdem zuerst Flyer verteilt wurden, verkündete „Der III. Weg“, dass es in den kommenden Wochen zu „öffentlichkeitswirksamen Aktionen“ kommen wird.

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So Leute:

 

Wer gehört denn in der Region zum Aktionistenkreis in der "Weserbergland"-Szene?

 

In letzer Zeit häufen sich in Porta und Minden die Auftritte von Marcus Winter, Jannik Rohlfing (PW), Chris Knauf (Raum Hameln), Warnecke und Co.

In BN waren dieses Jahr von der Faschoseite Hallmann (wie immer mit Kamera; Raum Hameln), Dirk Stranghoener (Bielfeld?) und einer der Stahlhuts aus Bückeburg. Anfang des Jahres wurde auch das Heim in PW-Vennebeck angegriffen. Das war mit Parolen rufen und einem Paintball-Markierer durchgeführt worden. Wer hat so ein Ding? Laut Facebook Haug Ole Schubert (Bückeburg; Redner in BN; ehem. "Fascho-Wg")...

In Espelkamp hat auch schon ein Brandanshlag auf einen Container stattgefunden, der war zu dem Zeitpunkt glücklicherweise noch unbewohnt.

 

Was tun?

 

Weg 1:

Solidarität mit den Opfern!

Organisiert über die Unterstützerkreise gemeinsam mit den Refugees Mahnwachen  oder ander öffentliche Veranstaltungen. Helft ihnen durch den grauen Alltag im Kaltland und baut Kontakt auf.

 

Weg 2:

In einer Offentlichkeit die braune Hetze benennen!

Schafft euch ein Medium und gebt der Stammtischscheiße, den Facebookhetzern und "Asylkritikern" gediegen Kontra.

Macht euch grade!

 

Weg 3:

Kein Vergeben & kein Vergessen!

Findet die Faschos, viele der Idioten sind in sozialen Netzwerken auffällig wie ein Elefant im Porzelanladen. Offene Freundeslisten, Gruppenfotos, Likes und Veranstaltungen lassen tiefe Einblicke zu. Menschen aus der direkten oder weiteren Nachbarschaft haben immer die Möglichkeit Arbeitsplätze, Adresse oder Kennzeichen von Neonaziaktivisten herauszufinden. Auch Prozessbeobachtungen können zum Informationsgewinn beitragen.

 

Weg 4:

Informiert Menschen über die Existenz und Struktur der Neonazis!

Um so mehr Menschen die Problematik kennen und auch tatsächlich diese Menschen im Alltag erkennen, ist die Warscheinlichkeit höher, dass irgendwelche der "national bewegten" doch mal fristlos seinen Job verliert oder gar der Vermieter diese Leute loswerden möchte.

Es darf kein ruhiges Hinterland geben!

 

Passt aufeinander auf & seid wachsam!

 

 

Der Vollständigkeit halber soll das hier auch noch erwähnt sein, anscheinend gibts ne SoKo von der KriPo Minden und dem Staatsschutz Bielefeld:

Hinweise erbittet die Polizei, Staatsschutz, unter Tel. 0521/ 545-0

sind adressen von den oben gennanten bekannt und können die veröffentlicht werden? es ist längst überfällig in die offensive zu gehen.

wann hat denn der brandanschlag in esspelkamp stattgefunden

Nun wird der Anschlag vorm Landgreicht Bielefeld als "versuchter Mord" verhandelt:

[BI] Gerichtsprozess zu rassistischem Brandanschlag