Unangemeldete Demonstration in Bielefeld/Brackwede

Brackwede gilt als Hochburg radikaler Islamisten und türkischer Nationalisten.  Während einer Aktion kurdischer Jugendlicher am 6.August in Brackwede  provozierten sie immer wieder aus Wohnungsfenstern und auf der Straße, indem sie Erdogan, seine Kriegsregierung und den Krieg gegen die kurdische Bewegung loben.

 

Mit ihrer Aktion richten sich die Jugendlichen gegen diesen Krieg und diejenigen die ihn wollen.

 

Der türkische Staat erklärte in der Nacht des 24.Juli den Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei, PKK, für beendet. Erdogan erklärte gegen den Terror vorzugehen, indem sowohl Stellungen des Islamischen Staates als auch die der PKK bombardiert werden. Seitdem flog die türkische Luftwache drei Angriffe gegen den Islamischen Staat aber beinahe täglich gegen die PKK.

 

Über eintausend AktivistInnen der „Demokratischen Partei der Völker“ (HDP), linker, revolutionärer oder alevitischer Organisationen wurden mit dem neuen Krieg verhaftet. Gleichzeitig terrorisieren Militär, Polizei und Rechte diese Gruppen auf der Straße. In der kurdischen Stadt Silopi schossen Polizeikräfte in eine Versammlung und töteten drei Menschen. Die türkische Luftwaffe bombardierte ein ziviles Dorf in den Kandil-Gebirgen und tötete 9 Zivilisten.

 

Nur knapp hundert Sympathisanten des IS wurden in der selben Zeit verhaftet. Erdogan nutzt den IS lediglich als Vorwand für einen Krieg gegen die PKK, es ist seine letzte Hoffnung die absolute Macht im Staat zu halten, in dem er versucht rechtsnationalistische Wähler für die AKP zu mobilisieren.

 

Unterstützung erfährt Erdogan dabei von seinen NATO-Partnern, insbesondere durch die BRD, die bereits während des schmutzigen Krieges der 90er Jahre fest an der Seite der Türkei stand und bis heute mit Polizeiausrüstung und Waffen beliefert.

 

In Kurdistan und ganz Europa wehren sich Menschen gegen den Krieg den Erdogan und seine Kriegsregierung anzetteln und seine Unterstützer tolerieren. Wir halten diesen Widerstand, in welcher Form auch immer, für legitim und notwendig.

 

In den Berichten der beiden Bielefelder Lokalzeitungen, Neue Westfälische und Westfalenblatt, werden die Jugendlichen als „randalierende Kurden“ abgetan. Sie verlassen sich ausschließlich auf Aussagen der Polizei. Das politische Anliegen wird kaum beachtet.

 


 

Am vergangenen Donnerstag, dem 06.08.2015, sammelten sich etwa 30 kurdische Jugendliche in Brackwede. Von dort machen Sie sich auf den Weg in Richtung Bielefeld und fordern die Freilassung von Abdullah Öcalan, ein Ende des Kriegs und internationale Solidarität. Bereits zu Beginn provozierten türkische Nationalisten mit anti-kurdischen Parolen. Trotz der Anfeindungen bewegte sich der Demonstrationszug weiter die Hauptstraße entlang. Auf diesem Weg zeigten mehrfach PassantInnen ihrer Solidarität mit den Demonstrierenden durch Beifall und das Heben von abgespreitzten Mittel- und Zeigefinger(Victory-Zeichen), während es aber auch weiterhin Anfeindungen von türkischen Nationalisten gibt.

 

Nach kurzer Zeit  erscheint auch die Polizei, die offenkundig kein Wissen und kein Interesse über Grund und Zweck des Protestes zeigte. Einer der Beamten demonstrierte diese Ignoranz in dem er am Telefon als Grund der Demonstration anführte „Weil da immer Krieg ist oder so“.

 

Überfordert mit der Situation versucht die Polizei einzelne Menschen aus dem Zug heraus zu ziehen; es gelingt ihnen allerdings nicht einzelne Personen länger festzuhalten.

 

Im weiteren Verlauf fährt ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf die Menschenmenge zu. Aus dem Auto steigt ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes mit einem Schlagstock, und pöbelt die Demonstration an. Daraufhin fliegen Steine.

 

Schließlich nimmt die Polizei, an einem Autohändler kurz vor dem Eggeweg, einen der Demonstrierenden in den Schwitzkasten und prügelt auf diesen ein. Der restliche Zug bleibt stehen um ihn aus der Gewalt der Polizei zu befreien.

 

Zu diesem Zeitpunkt sind bereits mehr Beamte ( insgesamt fünf Streifenwagen und ein Bulli), teilweise mit Helm und Schlagstock bewaffnet, angerückt. Sie schneiden der Demonstration den Weg ab, und beginnen die Personalien der Anwesenden aufzunehmen.

 

Die Polizei ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Landfriedensbruch, und Sachbeschädigung.



http://www.nw.de/lokal/bielefeld/brackwede/brackwede/20533629_Spontane-K...
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Bielefeld/Bielefeld/2069684-Sa...

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Gut, dass ihr solidarischen miteinander geblieben seid! Selbst wenn man hätte abhauen können fühlt man sich wesentlich besser dem Angegriffenen zur Seite gestanden zu haben. Auch mit Anzeige...