Doppel-Anschlag gegen "Lauschangriff" - Chaoten erklären Heilmann den Krieg

An dieser Funkmast-Anlage an der Straße des 17. Juni in Tiergarten legten Unbekannte ein Feuer. Von hier aus wird auch der Polizeifunk übertragen. Foto: Oberst
Erstveröffentlicht: 
29.07.2015

Berlin – Doppel-Anschlag mit Ansage! Erst feiert Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) die Funkzellen-Abfrage, bei der die Polizei Handynummern in Tatortnähe registrieren und speichern darf. Kurz darauf zünden Unbekannte einen Funkmast an und locken dann eine Einsatzhundertschaft vor einem besetzten Haus in die Falle.


Es sollte eine gut verkaufte Werbung für den „Lauschangriff“ der Polizei auf Tatverdächtige in der Stadt werden. Doch für die linksextreme Szene war dieser Termin offenbar Auslöser, um der Polizei eine Kampfansage zu machen. Der KURIER fasst die Chronik dieses angekündigten Krawalls zusammen.

Dienstagnachmittag, kurz nach 13 Uhr, erklärt Justizsenator Thomas Heilmann (CDU), dass durch Funkzellen-Abfragen Kriminelle schneller und leichter beweissicher gefasst werden. 500 Fälle wurden aufgeklärt, weil die Ermittler von den Telefonanbietern alle Handynummern bekamen, die zur Tatzeit in Tatortnähe waren.

Ab 15 Uhr verbreiten die ersten Medien die Bilanz der Funkzellen-Abfragen. Tenor: Die Berliner Justiz will die Fahndung nach Handys ausweiten und zudem auch die Speicherdauer der Telefonnummern verlängern. Ab 16 Uhr regt sich der Widerstand. Politiker (vor allem linksgesinnte) und Datenschutzbeauftragte gehen auf die Barrikaden und kritisieren das Vorhaben von Justizsenator Heilmann scharf.

Ab 18 Uhr erregt die Info auch die linksextreme Szene. In den Foren wird heiß diskutiert. Ein paar Militante planen eine Gegenoffensive. Mittwochmorgen, 1.50 Uhr, zünden dann Unbekannte einen BMW in der Rigaer Straße (linker Szene-Kiez) an. Die Flammen greifen auf drei Fahrzeuge über. Als eine Einsatzhundertschaft den Tatort absperrt, werden Beamte mit Steinen beworfen. Nur mit Glück wird niemand verletzt.

Die gefährlichen Geschosse sollen aus einem besetzten Haus gegenüber geworfen worden sein. Ein Stein verfehlt nur knapp den Kopf eines Polizisten. Gefasst wird niemand. Um 2.40 Uhr legen Unbekannte sieben Reifen an einen Funkmast in der Straße des 17. Juni und zünden diese an. Durch das Feuer werden Strom- und Serverkästen schwer beschädigt. Brisant: Auch der Polizeifunk läuft über diese Funkmast-Anlage. Jetzt wird scharf ermittelt.

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Der Artikel setzt neue Maaßstäbe was das wilde Spekulieren und ausdenken im Berliner Kurier angeht, deshalb ist dieser Artikel von "A. Schmalz und K. Oberst" mit vorsicht zu genießen - nur zur Unterhaltung geeignet!

 

Die Behauptung in 500 Fällen hätten Funkzellenabfragen in Berlin Taten aufgeklärt wird ironischerweise selbst in der eigenen Zeitung wiederlegt, so berichtet der Kurier heute das die Funkzellenabfrage in 500 Fällen eingesetzt worden sei. Von einer einhundertprozentigen Aufklärungsquote in diesen Verfahren träumen Schmalz und Oberst wohl.

Staatsschutz jagt jetzt die Brandstifter

BERLIN – Nach Brandanschlägen in der Nacht zu Mittwoch wegen der möglichen Ausweitung der Funkzellen-Abfrage wollte der KURIER von Polizei und Senatsinnenverwaltung wissen, welche Konsequenzen sie aus der „Kriegserklärung“ von Chaoten ziehen werden. Die Antwort zeugt entweder von Verschwiegenheit oder von Ratlosigkeit.

Sie lautete: „Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen zu beiden Vorgängen übernommen. Die Hintergründe sind derzeit noch unklar, mögliche Zusammenhänge werden geprüft.“

Wie der KURIER berichtete, hatte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) gefordert, die Funkzellen-Abfrage nicht nur bei schweren Verbrechen zu nutzen. Mit ihr kann man feststellen, welche Handys sich in der Nähe eines Tatorts in eine Funkzelle eingeloggt haben.

Die linke Szene machte daraufhin mobil, in der Rigaer Straße brannten Autos, die Polizei wurde mit Steinen beworfen. An der Straße des 17. Juni wurde die Technik eines Funkmasts, über den auch der Polizeifunk läuft, durch brennende Reifen beschädigt.