Gerichtsprozesse, Endlager in Bure, 30 Jahre UAA Gronau und mehr

Stoppt das dreckige Atomgeschäft

Prozesse gegen Atomkraftgegner*Innen in Münster -- Internationale Protestaktion auf dem höchsten Berg Afrikas -- Endlager Bure in Frankreich beschlossen - Protestcamp -- UAA-„Jubileum“ und Urantransportaktionstage -- Castortransporte von Garching nach Ahaus

 

1) Im Juli 2012 wurde auf der Bahnstrecke Gronau – Münster ein Urantransport gestoppt und dann umgeleitet, nachdem sich zwei Aktivist*Innen an die Gleise gekettet hatten. In einem ersten Verfahren wurden die Beiden zu Geldstrafen verurteilt, nun steht das Berufungsverfahren vor dem Landgericht Münster an: Es gibt mehrere Prozesstermine und eine spezielle Einlassverfügung. Aktuell verwehrt der Richter der Verteidigung die Einsicht in die Prozessakten. Die Angeklagten freuen über Solidaritätsaktionen. Der erste Prozesstermin ist der 14.8.2015, alle Termine und weitere Infos findet

ihr auf http://nirgendwo.info/blog/2015/07/10/ms-zweite-runde-im-prozess-um-angehaltenen-urantransport/

 

2) In afrikanischen Ländern wird der Neubau von AKW geplant, Tansania möchte groß in den Uranabbau und Export einsteigen und weiterhin wird unter fatalen Bedingungen im Kongo, Niger und Namibia Uran abgebaut. Um gegen die Uranindustrie und Atomwaffen ein Zeichen zu setzen, hat sich eine Gruppe von Aktivist*Innen aus verschiedensten Ländern zum K-Projekt for Peace zusammengeschlossen. Es fand eine zweitägige Konferenz statt und im Anschluss haben Sie den höchsten Berg Afrikas bestiegen und dort mit Bannern ihren Protest kundgetan. Begleitet wurde die Aktion von einem jungen Filmemacher*Innen-Team. Mehr Infos und den Film findet ihr auf: http://www.ujuzi.de/index.php

 

3) Das französische Parlament hat nun beschlossen, dass im lotrhingischen Bure das französische Endlager für Atommüll entstehen soll. Seit Jahren wird dort in einem unterirdischen Labor der Bau des Endlagers vorbereitet. Wie bei unbeliebten Themen üblich, wurde der Beschluss nahezu ohne jegliche Diskussion und öffentliche Aufmerksamkeit gefasst: Der Punkt war in einem Gesamtpaket des Wirtschaftsministers Macron eingebracht, welches als Gesamtes verabschiedet wurde.

Nach derzeitigen Planungen soll das Endlager so groß werden, dass weitere 50 Jahre die französischen Atomanlagen Atommüll produzieren können. Das würde jedes Jahr ca. 100 Atommülltransporte per Bahn nach Bure bedeuten – allerdings gibt es da bislang gar keinen Bahnanschluss. Die Coordination Burestop will weiter mobilisieren und alle juristischen Mittel ausschöpfen, es sind noch einige Gerichtsverfahren anhängig und auch das Genehmigungsverfahren steht noch aus. Für den 3. Oktober ist eine Demo gegen Bure und das AKW Cattenom in Metz geplant. Weitere Infos folgen, bis dahin verweisen wir auf die französischen Webseiten: http://burestop.free.fr/spip/ und http://burezoneblog.over-blog.com/

 

4) Am 15. August 2015 ist die Urananreicherungsanlage Gronau 30 Jahre in Betrieb – vermutlich wird Urenco den Anlass nutzen, sich in Gronau mal wieder als netter, spendabler und harmloser Arbeitgeber zu präsentieren. Dem wollen wir entgegentreten, 30 Jahre UAA Gronau sind genug – genug Uranmüll, genug belieferte AKW, genug „Schmiergelder“, genug Unfälle. Deswegen wird es am 15. August Protestaktionen in der Gronauer Innenstadt geben, haltet euch den Termin frei! Weitere Infos folgen. Ab dem 12. September wird es dann Aktionstage gegen Urantransporte geben. Konkret sollen dabei die Uranerzkonzentrate vom Hamburger Hafen Richtung Frankreich in den Fokus gerückt werden. Entlang der langen Bahnstrecke bieten sich viele Möglichkeiten für Mahnwachen, Demos oder auch einfach nur Beobachtungen um den Transport möglichst öffentlich zu machen. Der Zeiten für viele Orte an der Strecke wie Hamburg, Osnabrück, Münster, Köln, Trier und weitere sind inzwischen relativ gut bekannt, so dass die erste Schiffsankunft in Hamburg ab dem 12. September das Startsignal für die Proteste sein wird. Den kompletten Aufruf findet ihr auf http://www.urantransport.de/aktionstage.html

 

5) Seit einigen Wochen wird wieder vermehrt über Castortransporte vom Forschungsreaktor Garching nach Ahaus diskutiert. Diese sollen ab 2018 stattfinden und enthalten hochangereichertes, waffenfähiges Uran. Gemeinsam mit der BI Ahaus lehnen wir diese Transporte entschieden ab! Wer Atommüll produziert, muss auch dafür die Verantwortung tragen und darf ihn nicht einfach anderen Menschen vor die Füße kippen. Den Grünen Landesvorsitzenden in NRW reicht es offenbar jedoch aus, wenn der Atommüll erst abgereichert und damit nicht mehr bombenfähig ist, danach könne nach Ahaus gebracht werden: In dem Zeitungsartikel heißt es: „Auch an anderer Stelle erhöhen die Grünen den Druck auf den Koaltionspartner: Vor den ab 2018 geplanten Transporten von Brennelementen aus dem bayrischen Forschungsreaktor Garching ins Zwischenlager Ahaus müsse das hochangereicherte Uran behandelt werden, forderte die Co-Landesvorsitzende Mona Neugebauer beim Redaktionsgespräch. ‘Die Landesregierung muss jetzt prüfen, ob sie durchsetzen kann, dass nur abgereichertes Uran nach Ahaus kommt.‘ “ Auf www.bi-ahaus.de findet ihr eine ausführliche Stellungnahme der BI-Ahaus zu dem hochproblematischen Atommüll.

 

Sommerliche und widerständische Grüße

Sofa Münster

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