Neonazistische und rassistische Angriffe in Freital während der DDR - Systematische Untersuchungen der FDJ ergaben Ende 1966 in 32 Schulen von 12 Kreisen im Bezirk Dresden, dass ca. 50 Schüler einzeln oder in Gruppen unmittelbar an faschistischen „Provokationen“ beteiligt waren. Es handelte sich hier vorwiegend um Schüler der Jahrgangsstufen der 5., 6., 9. und 10. Klassen aus Schulen in Dresden-Ost, Pirna, Freital und Görlitz. Es gab faschistische Losungen und Symbole und faschistischer Terrormethoden gegen jüngere Schüler in der Erweiterten Oberschule Reichenbach und der Polytechnischen Oberschule Wurgwitz wurden „faschistische Terrormethoden“ angewandt. „Schwächliche“ Schüler und Schülerinnen einer 6. Klasse wurden in Toilettenräumen gezwungen nationalsozialistische Lieder zu singen und entsprechende Parolen aufzusagen: „Welche Fahne weht am höchsten?“, „Welcher Führer ist der Beste?“ oder „Die Juden sind ja sowieso nichts wert!“. Leisteten die gequälten Schüler Widerstand, wurden ihnen, nach dem Vorbild der SS, auf die Brust bzw. auf die Oberarme geschlagen. Als härteste Strafe war vorgesehen, den Kopf in eine Toilettenschüssel zu tauchen. Die jungen Schüler mussten das Lied singen: „Schmiert die Guillotine ein mit Judenfett“. Gegen zwei Schüler aus einer 9. Klasse wurde ein Untersuchungsverfahren eingeleitet und beide wurden wegen antisemitischer Hetze, der Verherrlichung der SS und des Nationalsozialismus für zwei Tage inhaftiert. An der Polytechnischen Oberschule Bannewitz, ebenfalls im Kreis Freital, äußerten sich 1966 zwei Schüler einer 10. Klasse, beide waren Mitglieder der FDJ, über eine Fotografie des jüdischen Schauspielers Gerry Wolf: „Judengerry“ und „Judenschwein“. Sie sangen ebenfalls das Lied: „Schmiert die Guillotine ein mit Judenfett“. Wolf stellte im Film „Ohne Kampf kein Sieg“ einen jüdischen Journalisten dar.[1]
Im April 1981 äußerte sich ein Schüler der 9. Klasse der Polytechnischen Oberschule Hartha, Kreis Freital im Chemieunterricht wie folgt: „Die restlichen Juden muß man auch umbringen“. Der Jugendliche, 15jährig und FDJ-Mitglied, war bekannt für unbeherrschte Äußerungen und deswegen bereits kritisiert worden; er galt als Schüler mit gutem Leistungsniveau und mit regem gesellschaftlichem Engagement. Alle FDJ-Mitglieder seiner Grundeinheit distanzierten sich von seinen Äußerungen. Zur Strafe mußte er nach den Schulferien im Deutschunterricht über das „Tagebuch der Anne Frank“ referieren und sich durch „hohe“ gesellschaftliche und schulische Aktivitäten als FDJ-Mitglied neu zu bewähren; dazu mußte er sich verpflichten, sozusagen zur Strafe und als Bewährung zugleich, in einem Wehrerziehungslager aktiv mitzuarbeiten. Schließlich und endlich hatte er sich zu verpflichten, seine schulischen Leistungen so zu steigern, dass er die 10. Klasse mit der Gesamtnote „gut“ abschließen werde.[2]
An der Pestalozzi-Oberschule in Freital schrieben im Oktober 1982 zwei Schüler einer 6. Klasse im Deutschunterricht: „Ich würde gern vor Moskau stehen und den Gashahn auf- und zudrehen - Aus den russischen Knochen will ich mir eine schöne Suppe kochen.“ Diese Parolen waren in der Klasse in Umlauf gebracht worden und um eine Verbreitung zu verhindern, sollte auf eine Aufklärung verzichtet werden, dieses Vorhaben konnte jedoch nicht realisiert werden. Ein Schüler einer 5. Klasse der Pestalozzi-Oberschule wurde aus dem Sportunterricht genommen, weil er öfters den „Hitlergruß“ gezeigt hatte. Eine Freundschaftspionierleiterin in Freital wurde auf einer Parteiversammlung beschuldigt, dass sie die Leitungswege nicht eingehalten habe. Ohne zuvor die Zustimmung des Schuldirektors einzuholen, hatte sie die Kreisleitung der SED über dieses Ereignis informiert. Die Schulleitung hatte jedoch die Ansicht vertreten, dass diese Vorkommnisse nicht als Vorkommnisse zu bewerten seien.[3]
In Freital-Wurgwitz (Bezirk Dresden) brachte am 12. November 1988 ein Lagerarbeiter (22 Jahre) eine rassistische Losungen an einem Gartenzaun an: „Nigger raus aus der DDR. Nigger zurück in den Urwald“. Bei seiner Vernehmung gab er an, dass er am 11. November, während eines Gaststättenaufenthaltes, mit zwei „dunkelhäutigen ausländischen Staatsbürgern“ eine Auseinandersetzung hatte. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlicher Herabwürdigung gemäß § 220 StGB Staatsverleumdung bzw. Öffentliche Herabwürdigung eingeleitet.[4]
[1] Information über Besondere Vorkommnisse in Berlin, FDJ Abteilung Wohngebiete, Jugend und Staat, Vertraulich, Berlin, den 11.11.1966, JA, IZJ, E 4.126, S. 1 - 3.
interessant.
danke.
Waibel auf Linksunten?
Ja, Waibel, wir haben deine Message verstanden.
Am Rassismus, Antisemitismus und dem Rechtsruck in der BRD ist die DDR schuld.
Natürlich.
Kannst Du Dich endlich mal von linksunten verpissen?
Es reicht doch dass du auf deinen von der CDU und diversen Ministerien gesponsorten anti-DDR-Veranstaltungen referierst.
Warum musst Du deinen pseudo-historischen Senf hier immer ablassen?
Jeder ernsthafte Historiker lacht über deine unwissenschaftliche Arbeitsweise und zusammengeschusterten Texte.
@Linksunten-Mods: Warum muss hier immer das Waibel zeug stehen? Das ist auf einem Niveau wie Roland-Ionas-Bialke. Löscht doch mal diesen Müll.
Deutsche Zustände besser verschweigen?
Unlogisch
Die Logik des letzten Satzes erschließt sich vermutlich nicht einmal dem Verfasser. Für Jene, welche bewußt (also in einem entsprechenden Alter) in der DDR lebten, steht der konsequent antifaschistische Charakter dieses Staates außer jeglichem Zweifel. Nicht umsonst werden aber entsprechende Zeugnisse wie Filme und Bücher in der B'R'D-Medienlandschaft ebenso konsequent untedrückt, nur selten kommt mal irgendwann mitten in der Nacht ein diesbezüglicher Film. "Seltsamerweise" ist den Propagandastrategen der B'R'D nicht einmal zu blöde, einerseits vom "verordneten Antifaschismus" der DDR zu sprechen (was an staatlich organisiertem Antifaschismus schlecht sein soll, weiß ich allerdings nicht), gleichzeitig aber andere Auftragsschreiberlinge den Antifaschismus der DDR in Abrede stellen zu lassen. Komisch, daß der Startbeitrag ausgerechnet auftaucht, während sich in Freital unter den wohlwollenden Augen der Politik und Polizei der faschistische Mob gegen Ausländer austobt.
Was denn nun?
Hmm, mal regen sich die Medien über "verordneten Antifaschismus" der DDR auf, dann wieder war die DDR gar nicht antifaschistisch. Naja, wie's grade in den Kram paßt.
Derzeit wäre verordneter Antifaschismus gar nicht so schlecht, während sich der faschistische Mob in Freital unter den wohlwollenden Augen der Politik und Polizei an Ausländern austobt. Der Zeitpunkt des Erscheinens des Waibel-Machwerks über faschistische Umtriebe und Freital war sicher reiner Zufall.
Bitte löschen
Entschuldigung, ich hatte nochmal geschrieben, weil der erste Beitrag erst angezeigt wurde und dann wieder nicht. Der zweite kann raus, und der hier selbstverständlich auch.
Auslegungssache
diverse "Aufarbeitungsstellen des DDR/SED-Regimes" werden eher immer munterer als müde, in bestem Steven King-Stil immer neuere Horrorstorys zu produzieren.
Wenn ich meine kostenlose Schulbildung in Rechnung stelle, wurde auch ICH vom Staat bezahlt ... seis drum.
Das Selbstbild der DDR war definitiv antifaschistisch, in Theorie & Praxis, gelebt, gewollt oder verordnet. Daran ist erstmal nix zu rütteln.
Wenn faschistische Umtriebe nicht an die grosse Glocke gehangen wurden : Jeder, der kleine Kinder aufzieht, versteht mit Sicherheit den Unterschied zwischen "ARSCHLOCH sagt man nicht!" und einer gesunden Toleranz, wenn die beabsichtigte Aufmerksamkeit nicht zieht.
Die "neue DEUTSCHE Welle" überfiel uns 89/90, nicht 1949 !
Mag sein, dass es vor der "Wiedervereinigung" im sozialistischen Teil Deutschlands auch ein paar von der alten Sorte gab, aber was bringt es, ständig neue SCHAUERGESCHICHTEN "publik" zu machen, statt aktuelle Zustände zu benennen ?
Was ändert das am konkreten HEUTE ?
Du lügst - und haste keene Ahnung
ick kann mir an ein Erlebnis erinnern, eigene Klasse - wir hatten zwei Mitschüler polnischer Herkunft - Zwillige - zwei ehrliche gutmütige Typen, dessen Eltern ganz aktiv in bei den Zeugen Jehovas waren, welche die von ihren Eltern aus, an nix teilnehmen dürften - Ablehung von staatlichen Erziehungsmethoden und als das religiöse Zeugs. Jedenfall fingen diese Beiden irgendwann an - überall Hakenkreuze auf die Tisch, in ihre Schülbücher und all sowas zu malen (als religiöses Sonnensymbol Indiens).
Die Folge war: innerhalb von einem Zeitfenster Null standen Bullen, Staatssicherheit und Lehrer da - sprich der kommunistische Staat DDR - und erkundeten und ermittelten, was sich dort wie vortrug - mit einer Geschwindigkeit und einem Aufklärungswillen, von dem du heute träumen kannst. Zack, knall - aus die Maus - festgestellt wurde am Ende eigentlich nur der religiöse Hintergrund, dieser armen beiden Typen.
Die antifaschistische DDR war auf diesem Gebiet mehr als sensibel - und da wurde auch schon mal, mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Was dagegen behauptest, ist eine krasse Lüge.
Tja, die DDR war halt antifaschistisch
im Gegensatz zu dem heutigen Drecksladen - Selbst der Knallkopp da oben hat gemerkt, wie schnell dort der Staat ermittelt und sich eingemischt hat.
bitte als Fazit stehen lassen
danke,
mit antifaschistischen Grüssen :
Wurzelsepp
AJ