Just do it. Again! Nazidemo in Merseburg blockieren!
Provinzstadt Merseburg. An Mauern tauchen regelmäßig neue Nazischmierereien auf, Aufkleber mit nazistischem
Inhalt kleben an den Ampeln und Laternen, rassistische Pöbeleien und
Angriffe sind Alltag. Nazis dominieren das Stadtbild nach wie vor. Am
20. Juni wollen sie hier wieder aufmarschieren und sich als Hegemonialmacht präsentieren.
Neue Strukturen…
Seit
2011 marschieren Neonazis jährlich durch Merseburg und inszenieren sich
als Kämpfer für die Freiheit. Sie nehmen den Arbeiteraufstand vom
17.Juni 1953 zum Anlass, um gegen Flüchtlinge, Europäische Union und Antifaschisten zu hetzen. Nachdem die Demo im letzten Jahr erfolgreich blockiert werden konnte, wurden für dieses Jahr zwei Routen angemeldet. Jedoch nicht, wie die Jahre zuvor, von der lokalen Kameradschaftstruktur, sondern von Christian Worch, dem Bundesvorsitzenden der Partei „Die
Rechte“. Seine Partei hat ein Auge auf Sachsen-Anhalt geworfen. In
Regionen, in denen zukünftige Asylbewerberheime brennen, sieht man Potential.
Zur Landtagswahl 2016 soll sie hier antreten und mit erfolgreichen
Demos malt sie sich wohl bessere Chancen aus. Doch nicht nur Die
Rechte baut sich hier auf, auch die bayrische Neonazipartei „Der III.
Weg“ wird in der Gegend aktiv. Im April 2015 wurde der „Stützpunkt
Mittelland“ für den Raum „Leipzig, Halle, Merseburg und Umland“
gegründet.
Die Freiheit, die sie meinen…
Der
Aufruf in diesem Jahr macht deutlich für welche Freiheit die Nazis auf
die Straße gehen wollen. Das diesjährige Motto „Rede &
Meinungsfreiheit erkämpfen“ versucht an den rechten Redefreiheitdiskurs
von Montagsmahnwachen, PEGIDA und LEGIDA anzuknüpfen, um so mehr Teilnehmer zu gewinnen. Wenn diese Gruppierungen den Mund aufmachen, hört man nichts als plumpe, rassistische und antisemitische Stimmungsmache. Sowas wird dann als Meinungsfreiheit gedeutet.
Getreu
der Stammtischparole „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ stellt
man sich als Opfer der Justiz dar. Die Spitze des Eisberges der
„Unfreiheit und Unterdrückung“ des deutschen Volkes finde sich in der
juristischen Verfolgung von „Meinungsdelikten“. Dabei ist klar was eigentlich gemeint ist. Die
Nazis kämpfen in Merseburg für die Freiheit ungestraft den rechten Arm
zu heben, „Sieg Heil“ zu schreien und gegen alles zu hetzen, was für sie
nicht zur deutschen Volksgemeinschaft gehört.
Volksverhetzung ist ein fester Bestandteil nationalistischer Politik: Die aggressive Abgrenzung gegen alles Fremde und alles, was der nationalen Homogenität nicht freundlich gesinnt ist, soll volksgemeinschaftliche Identität nach Innen schaffen.
Die Selbstermächtigung, den Willen der Volksgemeinschaft durchzusetzen,
ist das, was sie unter Freiheit des deutschen Volkes verstehen. Für die
Folgen dieser Selbstermächtigung sind Bitterfeld und Tröglitz nur zwei
Beispiele unter vielen.
Nationalisten stoppen…
Wir
gönnen den Nazis keinen Erfolg. Nicht beim Aufbau einer
Volksgemeinschaft und nicht beim Abstauben von Wahlkampfmitteln. Wenn
die Partei Die Rechte am 20. Juni,
gemeinsam mit den regionalen Kameradschaften, durch Merseburg
marschieren will, werden wir sie blockieren! Kommt nach Merseburg und
macht ihre Demo erneut zum Desaster!
Infos
Infos zur Demo sind auf folgenden Seiten zu finden:
http://antifamsbg.blogsport.eu/
https://merseburggegenrechts.wordpress.com/
Facebook:
facebook.com/inimerseburg
facebook.com/MerseburgGegenRechts