[B] Kirchengemeinde verdrängt Video-Kundgebung

Hände weg vom Wedding

Mit allen rechtlichen Mitteln wehrt sich die Evangelische Nazarethkirchengemeinde am Weddinger Leopoldplatz gegen eine politische Kundgebung der Stadtteilgruppe „Hände Weg Vom Wedding“. Diese plant am 26.04. ab 18h eine Kundgebung mit einer kostenlosen Open-Air-Kino-Vorführung des gentrifizierungskritischen Films „Buy Buy St. Pauli“ auf dem Leopoldplatz. Da der vordere Teil des Platzes sich im privaten Eigentum der Kirchengemeinde befindet, versuchte die Stadtteilgruppe im Vorfeld eine Genehmigung zur Platznutzung zu erhalten. Nachdem die Kirchengemeinde dieses mit dem Verweis auf ihre politische Neutralität verwehrte, wurde von „Hände Weg Vom Wedding“ eine Einstweilige Verfügung vor dem Amtsgericht Wedding erwirkt. Dagegen legte die Kirchengemeinde Widerspruch ein, dem am 24.04. stattgegeben wurde.

 

Während des Verfahrens ließ die Vertreterin der Kirche keinen Zweifel am Unwillen aufkommen, sich mit Aufwertungs- und Verdrängungstendenzen im Wedding auseinanderzusetzen. Hierzu der Pressesprecher des „Hände Weg Vom Wedding“-Bündnisses, Martin Steinburg: „Es ist erschreckend, mit welchem Nachdruck die Evangelische Nazarethkirchengemeinde versucht eine politische Meinungsäußerung auf bestimmten Teilen des Leopoldplatzes zu verhindern. Als Besitzerin des Platzes stellt sie sich deutlich gegen die Interessen der von sozialer Ausgrenzung und Gentrifizierung betroffenen Menschen. So wird sie zum Akteur einer um sich greifenden Stadtaufwertung.“ Der vordere Teil des Leopoldplatzes ist trotz der privaten Besitzverhältnisse seinem Charakter nach ein öffentlicher Raum. Deshalb sollte der allen Menschen zur Verfügung stehen; auch für politische Kundgebungen. Dementsprechend sieht das „Hände Weg Vom Wedding“-Bündnis in diesem Rechtsstreit einen weiteren Beweis für eine immer stärkere Privatisierung des öffentlichen Raumes. Wer sich dagegen wehrt, soll mundtot gemacht werden – auch von der Nazarethkirchengemeinde.

 

Dennoch wird die Veranstaltung auf dem Leopoldplatz stattfinden, allerdings nicht vor der Kirche und auch die große Antikapitalistische Demonstration „Organize“ wird am 30.04.2015. vom Leopoldplatz aus starten. Also kommt heute alle ab 18h auf den Leopoldplatz und lasst uns gemeinsam für den Erhalt öffentlicher Räume und gegen die Privatisierung der Stadt demonstrieren. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Ex-Rotaprint (Gottschedstr. 4, 13357) statt.

 

Bei dem Text handelt es sich um die Pressemitteilung des "Hände Weg Vom Wedding"-Bündnis.

 

Mehr Infos unter: haendewegvomwedding.blogsport.eu

Mobi-Video für die Antikapitalistische Demonstration Organize am 30.04.: https://youtu.be/VZimCNTSwbA

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Wenn die Gemeinde ihre politische Neutralität waren möchte, vor allem auf ihrem privaten Gelände, dann ist dies durchaus nachvollziehbar.

Die plumpe Floskel "Bist du nicht für mich bist du dagegen" finde ich mehr als fehl am Platze. 

und wie kommt diese kirche dazu es ihren eigenen privaten besitz nennen zu dürfen?

wurde dieser platz ihnen womöglich durch diesen "gott" gegeben?

wieviele orte und plätze sollen denn noch privatisiert werden und somit allen entzogen werden.

wer wurde gefragt und wer hat dies entschieden. diese wiese gehört jetzt mir, dieser fluß mir, dieser berg auch und dieser platz da ist auch schon in privater hand...gehts noch?

also ist es für mich nicht nachvollziehbar und politsch neutral funktioniert schonmal gar nicht. was soll das sein, ein luftleerer raum. dann dürfen da überhaupt keine menschen sein, dann funktioniert das mit einem politsch neutralen raum vielleicht.

argh

 

nur ein beispiel wieweit es schon gehen kann

https://www.youtube.com/watch?v=5zZcbekd8Nk

Was soll dieser Schmutzkommentar. Scheiß auf die Kirchengemeinde. Ihre politische Neutralität können sich diese Leute mal in den Arsch schieben.

Abgesehen davon zeugt der Kommentar von totaler Ortsunkenntnis, da der Platz ganz offensichtlich ein öffentlich genutzter ist.