2 kurze Updates zum Hungerstreik in Griechenland

Solidarität mit den politischen Gefangenen in Griechenland

Hier findet ihr zwei kurze Updates zum Hungerstreik der Gefangenen in Griechenland. Und noch der Hinweis: Am 1. April ist ein Aktionstag für die Gefangenen.

 

Griechenland: Dimitris Koufontinas hat den Hungerstreik eingestellt

Update vom 27. März


Am 27. März hat Dimitris Koufontinas (57 Jahre) den Hungerstreik eingestellt, nachdem das Justizministerium eine öffentliche Anhörung für ein Gefängnisreformgesetz angesetzt hatte.

 

Jedoch wurde dieser Gesetzesentwurf weder an das Parlament übergeben noch zur Abstimmung übergeben. Daher führt Kostas Gournas (34 Jahre) den Hungerstreik weiter und wartet weitere Entwicklungen rund um den Inhalt und die Verabschiedung des Gesetztes ab.

 

Beide Gefangene verbleiben im Krankenhaus in Lamia. Außerhalb der Knäste haben sich solidarische AktivistInnen versammelt, die Kostas Gournas viel Kraft schicken und Dimitris Koufontinas schnelle Gesundung wünschen.

 

http://en.contrainfo.espiv.net/2015/03/28/lamia-greece-dimitris-koufontinas-suspended-hunger-strike/

 

 


 

Griechenland: Zu den Hungerstreikenden Mihalis Nikolopoulos, Damiano Bolano und Olga Ekonomidou

Update vom 30. März

 


Der Genosse Damiano Bolano hat den Hungerstreik mit einem Gewicht von 90,1 kg begonnen. Jetzt hat er 73.5 kg erreicht und leider an einer Hautinfektion über seinen gesamten Körper. Das Gewicht des Genossen Mihalis Nikolopoulos hat sich auch von 78.5 auf 66.5 kg reduziert, während er eine signifikante Bradykardie (Herzschlag unter 60 Schläge pro Minute) mit einem Puls im Bereich zwischen 40 und 44 Schläge pro Minute und einem niedrigen Blutdruck aufzeigt.

 

Olga Ekonomidou ist im 28. Tag des Hungerstreiks und hat mit 42kg einen kritischen Level ihres Körpergewichts erreicht. Ihr Blutdruck ist sehr niedrig und ihr Blutzucker rangiert mit Messungen beginngend von 70 bis zu 52, was die Grenze für einen Unterzucker-Schock ist.

 

Nichts desto trotz spielt die „Justiz“ weiter mit den Leben der Hungerstreikenden und verschleppt auf einem bürokratischem Weg die Gerichtsentscheidung über die Entlassung der Angehörigen von Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen.

 

Zum Hintergrund:

Seit dem 2. März befinden sich in Griechenland rund 20 politische und andere widerständige Gefangene im Hungerstreik. Unter ihnen sind Mitglieder der Stadtguerillaorganisationen »Revolutionärer Kampf« und »17. November« sowie im »Netz kämpfender Gefangener« zusammengeschlossene Anarchisten. Von unterschiedlichen politischen Ansätzen ausgehend, fordern sie die Abschaffung der Sonderhaftanstalten vom »Typ C« sowie die Aufhebung der Antiterrorgesetze und der Strafverschärfung bei Vermummung. Außerdem verlangen sie die Entlassung eines schwerkranken ehemaligen Mitglieds des »17. November«, Savvas Xiros. Ein Teil der Hungerstreikenden hat zudem Forderungen aufgestellt, die Regelungen über die Abnahme und Verwertung von DNA-Proben betreffen.

Zeitgleich hatten auch Gefangene aus der nihilistischen Stadtguerillaorganisation »Verschwörung der Feuerzellen« einen Hungerstreik begonnen. Mittlerweile haben auch sie sich den Forderungen der anderen Häftlinge angeschlossen. Jedoch setzen sie sich vor allem für die Freilassung der Mutter und der Ehefrau eines der Hungerstreikenden ein. Die beiden Frauen sind wegen des Vorwurfs, einer als Mitglied der »Feuerzellen« Gesuchten Unterschlupf gewährt zu haben, in Untersuchungshaft.

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Berlin, Mittwoch 01.04.2015 17.00 - Heinrichplatz, Kreuzberg: Kundgebung, Internationaler Aufruf für Solidarität mit den Gefangenen im Hungerstreik in Griechenland

https://linksunten.indymedia.org/de/node/139063

Solidarität mit dem Kampf der in Griechenland kämpfenden Gefangenen im Hungerstreik

 

Seit dem 2. März 2015 befinden sich in Griechenland rund 20 politische und andere widerständige Gefangene im Hungerstreik. Unter ihnen sind Mitglieder der Stadtguerillaorganisationen „Revolutionärer Kampf“, „17. November“, als auch Anarchist_innen, die im „Netz kämpfender Gefangener“ zusammengeschlossenen sind.

Von unterschiedlichen Ansätzen ausgehend, fordern sie

  • die Abschaffung der Sonderhaftanstalten vom „Typ C“ (die vor einigen Monaten eröffneten Isolationshaftanstalten),

  • die Aufhebung der Antiterrorgesetze, sowohl der Strafverschärfung bei Vermummung und als auch die Strafverfolgungsbestimmung der zwangsmäßigen Abnahme von DNA Proben.

  • Sie verlangen außerdem die Entlassung des schwerkranken ehemaligen Mitglieds des „17. November“, Savvas Xiros.

 

Zeitgleich haben auch Gefangenen aus der nihilistischen Stadtguerillaorganisation „Verschwörung der Feuerzellen“ einen Hungerstreik begonnen. Mittlerweile haben auch sie sich den Forderungen der anderen Häftlinge angeschlossen, jedoch setzen sie sich vor allem für die Freilassung der Mutter und der Ehefrau eines der Hungerstreikenden ein. Die beiden Frauen sind wegen des Vorwurfs, einer als Mitglied der „Feuerzellen“ Gesuchten Unterschlupf gewährt zu haben, im U-Haft.

 

Momentan (stand vom 25.3.15) sind 11 der Hungerstreikenden im verschiedenen Krankenhäusern gebracht worden, weil sich ihr gesundheitlicher Zustand enorm verschlechtert hat. Obwohl die Situation sehr kritisch ist, gehen die kämpfenden Gefangenen keinen Schritt zurück.

 

Währenddessen haben auch mehrere solidarische Aktionen in ganz Griechenland und anderswo stattgefunden: z. B. eine Demonstration am 17.3.15 in Athen mit bis zu 2000 Personen, in dessen Verlauf es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und direkten Aktionen gekommen ist, Kundgebungen vor den Krankenhäusern, wo sich ein Teil der Hungerstreikenden befindet, die Besetzung eines Radiosenders von Syriza, das Aufhängen von Transparenten sowie Brandanschläge gegen Bankautomaten, einem Gericht und einen Syriza-Büro in Athen.

 

Am Donnerstag den 26.03. diskutierte das griechische Parlament über die Forderungen der Gefangenen. Am Freitag dem 27.03. trifft das Parlament eine Entscheidung. Es bleibt abzuwarten ob das Parlament zumindest einem Teil der Forderungen akzeptieren wird und wie die sich die im Hungerstreik befindenden Gefangenen darauf reagieren werden.

 

Eine Sache bleibt für uns aber klar: egal wie die Entscheidung ausfallen wird, wichtig ist, dass wir aufmerksam bleiben und unsere Zeichen der Solidarität auch hier zum Ausdruck bringen. Uns vereinigt mit den Kämpfenden die Vision einer Gesellschaft ohne Ausbeutung, Staat und Kapital.

Wir fordern alle Leute auf, die sich mit diesen Kampf um die Würde und gegen die Knastgesellschaft solidarisch erklären: achtet auf mögliche Updates und nehmt die Dinge selbst in die eigene Hand. Dabei hilft jegliches solidarisches Signal, egal in welcher Art es ausgeführt wird.

 

Der Kampf um Befreiung kennt keine Grenzen, unsere Solidarität auch nicht.

 

 

Einige solidarische Anarchist_innen