In diesem offenen Brief beziehen wir uns auf die Veröffentlichung über den Neonazi Peter Kochanowski und die darauf folgenden Reaktionen. - Liebe Leute,
zunächst einmal habt vielen Dank für eure ersten durchweg positiven Reaktionen auf unsere Mail! Wir sind froh, dass sich offenbar die Zeiten im "Quickhorn" ändern sollen und die Antworten klare Abgrenzungen gegenüber Rassismus und Neonazismus enthalten.
Was Peter Kochanowski betrifft, so gibt er alles zu, was die schon genannten Fakten ihm vorwerfen: Er trägt Neonazi-Marken, äußert sich offen rassistisch, hat zu seiner Zeit im "Quickhorn" Rechtsrock gespielt, kennt Neonazis und hat mit ihnen Demos besucht, auch war er Gast im "Club 88" - nichts davon bestreitet er. Man muss nicht erst Mitglied einer Neonazi-Partei werden, um ein Gleichgesinnter zu sein.
Die Informationen über die Besitz- und Betriebsverhältnisse des "Quickhorn" entstammen öffentlichen Quellen, wie der website des Eventzentrums, die bis dato nicht an die neuen Betreiber_Innen übergeben wurde, sodass weiter Kochanowski als Domaininhaber geführt wird. Auch an anderer Stelle wurden die aktuellen Änderungen für uns leider nicht transparent. So enthielt der Facebook-Auftritt des "Quickhorn" "Likes" zu Seiten von Neonazis (z.B. von Tim Bartling), auch wenn dies von den aktuellen Betreiber_Innen ggf. nicht beabsichtigt wurde.
Wir bedauern dennoch, dass uns dieser Fehler in der Recherche unterlaufen ist.
Das eigentliche Problem ist aus unserer Sicht jedoch weniger, WELCHE Position ein Neonazi wie Peter Kochanowski in einem Nachtclub bekleidet, sondern DASS er immernoch involviert ist. Gerade den Menschen, die im nächtlichen Feiergewerbe tätig sind, kommt ein hohes Maß an Verantwortung zu, deshalb sollten hier Neonazis nie geduldet werden - schon gar nicht in irgendeiner wichtigen Position, die Kochanowski unstrittig (noch) innehat. Wir halten es für gefährlich, wenn sich an einem Ort, wo sich Menschen aus "alternativen" Kreisen bewegen und für sich "Freiräume" öffnen möchten, Neonazis beschäftigt werden. Das kann nicht sein. Denn erstens ist ein Freiraum keiner, solange diese menschenverachtende Idee und ihre Anhänger toleriert werden und zweitens besteht die Gefahr, dass betreffende Neonazis Infos bekommen, die Angriffe wie den auf die "Alte Meierei" in Kiel, den Brandanschlag auf die "T-Stube" in Rendsburg ermöglichen oder zu Übergriffen auf Menschen führen, die nicht ins neonazistische Weltbild passen.
Es geht uns also, wie gesagt, einzig um die Umtriebe des Neonazis Peter Kochanowski und nicht darum, die aktuellen Betreiber_Innen des "Quickhorn" in Misskredit zu bringen. Es hat uns außerdem gefreut, zu lesen, dass Kochanowski mit dem geplanten Festival nichts zu tun hat.
Wir sind zwar nach wie vor ein wenig verwundert darüber, dass Leute, die sich eigentlich von rassistischen Einstellungen distanzieren, jemanden aus der rechten Szene weiter beschäftigen, wenn auch nur vorübergehend. Trotzdem können wir uns vorstellen, auf die geänderten Verhältnisse im "Quickhorn" aufmerksam zu machen, wenn das von euch gewünscht wird. Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass die geplanten Änderungen Wirklichkeit werden und in Zukunft für Peter Kochanowski und seine Weltanschauung kein Platz mehr im "Quickhorn" ist.
Im Sinne der Transparenz würden wir uns auch über ein öffentliches Statement von euch zu diesen Zusammenhängen freuen, das erklärt, wie der Stand der Dinge ist und warum ihr es in Zukunft anders machen wollt - ohne Nazis.
Den Konflikt auf eine juristische Ebene zu heben, halten wir für das völlig falsche Signal. Unseren Recherchefehler haben wir eingeräumt, ihn begründet und entschuldigen uns dafür. Wir sind wie gesagt bereit, ihn zu korrigieren, er ändert aber nichts an der sonstigen Faktenlage, wie ihr ja auch selbst schon sagt. Uns ist klar, dass sich niemand darüber freut, solche Nachrichten zu bekommen, auch wenn wir nur die öffentlichen, für jeden zugänglichen Fakten gesammelt haben. Aber wir lassen uns dafür ungern mit Anzeigen bedrohen. Dass solche Kriminalisierungsversuche in eine Sackgasse führen, zeigen Referenzurteile. Viel schwerwiegender ist allerdings, dass damit vom eigentlichem Problem - dem Neonazi Peter Kochanowski im "Quickhorn"- abgelenkt wird.
Nochmal möchten wir klarmachen, dass wir wirklich froh sind über den geplanten Wandel im "Quickhorn" und alle klaren Statements gegen Rassismus, Homophobie und jegliche Form der Diskriminierung. Wir hoffen, dass den Worten Taten folgen.
Gerne sind wir weiter für Fragen und Anmerkungen erreichbar unter ak_husum ä T openmailbox.org
Ich denke...
....ihr müsst gar nicht so vor den neuen Betreibern einknicken. Fakt ist - in dem Laden arbeitet nach wie vor ein Nazi. Warum wird dieser Typ nicht unverzüglich vor die Tür gesetzt? Bei der Faktenlage zu dem Kerl kann ich mit schwer vorstellen, dass erst nach eurem ersten Posting der "AHA"-Effekt der neuen Betreiber eingesetzt hat. Er ist offen als Nazi aufgetreten und das bekommt man doch mit, wenn man täglich miteinander zu tun hat?!?!Und warum drohen die neuen Betreiber gleich mit rechtlichen Mitteln (daher vermutlich Anzeige)? Wer bei sowas zu den Bullen rennt anstatt die Nazisau vor die Tür zu setzen, der kann den Antifa Recherchetean doch getrost am Arsch lecken.
reply 28.03. Kreisparteitag der AfD-Pinneberg
Am kommenden Samstag ist vom Kreisverband der AfD-Pinneberg in Tandstedt (Kreis Pinneberg) im Gasthof Sellhorns der Kreisparteitag von 17-20 Uhr.
Es gibt kein ruhiges Hinterland mehr für die AfD-Schleswig-Holstein! Rechtspopulismus angreifen! AfD zerschlagen!
Am Samstag in Tagnstedt den AfD Kreisparteitag blockieren!