Zum nunmehr vierten Mal und erneut mit hochkarätiger Besetzung finden in der Hammerschmiede die vom CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter initiierten „Königsbronner Gespräche“ statt. Das Thema lautet diesmal: „Herausforderung Gleichzeitigkeit von Krisen – Bessere Krisenbewältigung durch einen vernetzten Ansatz“.
Als Hauptredner werden Botschafter a.D. Wolfgang Ischinger und Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, in Königsbronn erwartet.
Die auf zwei Tage verteilte Veranstaltung startet am Freitag, 27. März, mit Grußworten, denen sich Vorträge und eine Fragerunde anschließen. Abends bitten die Veranstalter in der historischen Hammerschmiede zum Empfang, den Bürgermeister Michael Stütz für die gastgebende Gemeinde Königsbronn mit einem Grußwort eröffnen wird.
Das Programm am Samstag, 28. März, ist dreigeteilt, zahlreiche
Referenten beleuchten ab 10.30 Uhr das Kongressthema aus verschiedenen
Blickwinkeln. Vormittags geht es um den vernetzten Ansatz aus
strategischer und militärischer Sicht, nachmittags um den vernetzten
Ansatz in der Praxis bei Krisenbewältigung. Ab 15 Uhr steht schließlich
die Zusammenarbeit von Nato und EU als Lösungsansatz zur
Krisenbewältigung im Mittelpunkt der Überlegungen und Statements.
Vergangenes Jahr war Ursula von der Leyen dabei
Mit den Königsbronner Gesprächen, so die Veranstalter, habe der Süden Deutschlands neben der Münchner Sicherheitskonferenz einen bürgernahen, sicherheitspolitischen Kongress, heuer zum vierten Mal in Folge. Seit dem Jahr 2012 organisieren der Reservistenverband, das Bildungswerk des Deutschen Bundeswehr-Verbandes und die Bundesakademie für Sicherheitspolitik diese außen- und sicherheitspolitische Veranstaltungsreihe, mit der man sich in Königsbronns historischer Hammerschmiede gut aufgehoben fühlt. Stolz verweisen die Veranstalter auf illustre Namen auf der Gästeliste der vergangenen Jahre: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr Amtsvorgänger Thomas de Maiziere, Erzbischof Robert Zollitsch, EU-Kommissar Günther Oettinger und andere Persönlichkeiten aus Politik, Militär und Gesellschaft.
Roderich Kiesewetter ist es ein besonderes Anliegen, die sicherheitspolitische Diskussion in Deutschland zu fördern. Sicherheitspolitik, so der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Aalen-Heidenheim, müsse lokal diskutiert und als offener Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern geführt werden. Deshalb seien die Gesprächsrunden auch so angelegt, dass besonders viel Raum für Fragen des Publikums bleibe.
Roderich Kiesewetter engagiert sich auch als Präsident des Reservistenverbandes, ist außerdem Obmann der CDU/CSU-Fraktion für Außenpolitik und stellvertretender Sprecher des Beirats für die Bundesakademie für Sicherheitspolitik.
Königsbronn, so die Veranstalter, habe man als Tagungsort bewusst gewählt, denn „hier lebte der couragierte Widerstandskämpfer Georg Elser, der kurz vor Kriegsende ermordet wurde“. Zudem sei Königsbronn Standort des ältesten Industriebetriebes Deutschlands, der 2015 sein 650 jähriges Bestehen feiere.
und deshalb auf die Straße...
...gegen den militärisch-industriellen Komplex:
http://demokoenigsbronn.blogsport.de/
Am 27. und 28. März 2015 werden zum vierten Mal die “Königsbronner Gespräche” stattfinden. Diese angebliche „Sicherheitskonferenz“ in der schwäbischen Gemeinde (Landkreis Heidenheim) wird vom Reservistenverband, dem Bundeswehrbildungswerk und der Bundesakademie für Sicherheitspolitik ausgerichtet und vor Ort hauptsächlich durch den CDU-Politiker, Oberst a.D. und Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Heidenheim-Aalen, Roderich Kiesewetter, repräsentiert.
An „Königsbronner Gesprächen“ nahm in den letzten Jahren schon militärische und politische Prominenz teil, wie zum Beispiel der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière und im letzten Jahr Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Mit diesen hochrangigen Gästen versuchen die „Königsbronner Gespräche“, ihrem Anspruch – als kleine Schwester der Sicherheitskonferenz in München – gerecht zu werden.
Die Inszenierung der „Königsbronner Gespräche“ als „bürgernahe“ Sicherheitskonferenz ist besonders brisant, offenbart dies doch ihren eigentlichen Zweck: In der schwäbischen Provinz soll hier der Ausbau des militärisch-industriellen Komplexes und die Planung weiterer Kriege als fast schon ziviles Treffen im Interesse der BürgerInnen verkauft werden. Die Spitze der Absurdität wird erreicht, wenn sich dieses heuchlerische Spektakel in die Tradition des Königsbronners und Hitler-Attentäters Georg Elser zu stellen versucht. Dieser scheiterte nur knapp mit seinem versuchten Bombenanschlag auf Hitler, den er mit der Aussage begründete, er habe „den Krieg verhindern“ wollen. Die inszenierte Bürgernähe zeigt sich auch am Thema des vergangenen Jahres – die angebliche Familienvereinbarkeit der Bundeswehr.
2015 ist Wolfgang Ischinger als Hauptredner für die „Königsbronner Gespräche“ geladen. Er ist auch der Veranstalter der Sicherheitskonferenz in München und stellt nationale und internationale Netzwerke für politische und militärische Entscheidungsträger bereit. Dieses Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Herausforderung Gleichzeitigkeit von Krisen – Bessere Krisenbewältigung durch einen vernetzten Ansatz“. Allerdings handelt es sich hierbei keinesfalls um eine solidarische Unterstützung und Vernetzung derjenigen, die überall auf der Welt unter wirtschaftlichen oder militärischen Krisen leiden. Vielmehr ist diese „Krisenbewältigung“ im Kontext mit der neuen Rolle Deutschlands im internationalen Zusammenhang zu verstehen. „Krisenbewältigung“ – oder um es mit Joachim Gaucks Worten zu sagen, „Verantwortung“ – bedeutet im Klartext: mehr deutsche Kriegsplanung, mehr deutsche Waffen in den Export und mehr deutsche Soldaten in Auslandseinsätzen.
Dieses militaristische Schauspiel darf nicht unbeantwortet bleiben. Der Bundeswehr und ihren VertreterInnen darf keine Bühne geboten werden. Es liegt an uns, die Königsbronner Gespräche als das zu entlarven, was sie sind: ein Forum, in dem Kriege vorbereitet und gerechtfertigt, in dem die Militarisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird.
Kommt zur Demonstration am Samstag den 28. März 2015 nach Königsbronn!
Beginn ist um 12 Uhr am Bahnhof.