Am heutigen Samstag haben 6.000 Menschen in Duisburg Abschied von Ivana Hoffmann genommen. Die 19-jährige Kommunistin, Deutsche mit afrikanischen Wurzeln, war am 7. März in Til Temir in einem Gefecht mit dem Islamischen Staat gefallen. Sie ist damit die erste Deutsche aus den Reihen der in den kurdischen Gebieten Nordsyrien gebildeten Internationalen Brigaden, die den Versuch weitere Massaker der IS-Terroristen an Minderheiten, wie den in den umkämpften Dörfer um Til Temir lebenden, dem Christentum nahe stehenden Assyrern zu verhindern, mit dem Leben bezahlt hat.
Die Familienangehörigen mochten sich am Samstag nicht gegenüber der Presse äußern. Insbesondere Ivanas Mutter hatte sich aber in den letzten Tagen tief beeindruckt gezeigt von der überwältigenden Solidarität, die sie u.a. bei der Überführung des Leichnams von zahlreichen ihr zuvor unbekannten Menschen erfahren hat. In Kurdistan äußerte sie, dass ihr schon vorher bekannt war, wie schlimm der türkische Staat sei, aber jetzt wisse sie, wofür ihre Tochter gestorben sei. „Ich bin stolz auf meine Tochter und das, was sie getan hat. Sie ist als Freiheitskämpferin gestorben.“ So war die Familie auch damit einverstanden, dass Ivanas politische Freunde die Trauerfeier im Sinne Ivanas als kämpferische politische Gedenkveranstaltung mitgestalteten.
Neben politischen und kulturellen Beiträgen verschiedener kommunistischer Parteien aus Deutschland (MLPD; Kommunistischer Aufbau), Spanien (PML (RC)) und der Türkei (MLKP-KKÖ (Kommunistische Frauenorganisation) und KGÖ; TKP/ML) waren höchste Repräsentat*innen der kurdischen Bewegung die Hauptredner auf dem Friedhof.
Die HDP ist eine 2012 gegründete linke Partei, in der sich die kurdische BDP, die revolutionäre Massenpartei ESP und verschiedene weitere Organisationen und Parteien der türkischen Linken, sowie alle unterdrückte Schichten aus verschiedene Sektoren der Gesellschaft zusammengeschlossen haben. Die Generalvorsitzende der HDP, Figen Yüksekdag betonte in ihrer Rede:
„Wir kämpfen in Rojava für die Menschlichkeit. Der Funke für das Feuer der Weltrevolution wurde in Kobane gezündet und breitet sich aus. Ivana Hoffmann war ein Leuchtfeuer für die Völker. Diess Feuer muss noch heller brennen.“
Der Vorsitzende der PYD Salih Muslim, der wichtigsten kurdischen Partei in Nordsyrien (Rojava), ging auf die Bedeutung der internationalen Solidarität für die im syrischen Stellvertreterkrieg mit dem Rücken zur Wand kämpfenden kurdischen Selbstverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) ein:
„Ich begrüße die Genossin Ivana, die wertvolle Genossin Kurdistans. Heute beerdigen wir unsere Genossin Ivana, deshalb ist unsere Trauer sehr groß. Wir sind alle Genossen von Ivana. Die Gefallenen zeigen, dass der Kampf in Kobanê und Rojava ein internationaler ist.“
Am Freitag war der Leichnam von Ivana Hoffmann im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen ihre Mörder vom IS vorübergehend beschlagnahmt worden. Ein Polizist ließ sich dabei gegenüber Angehörigen zu der Bemerkung hinreißen: „Was ihre Tochter getan hat, ist ja eigentlich strafbar. Aber wenigstens hat sie auf der richtigen Seite gekämpft.“ Dazu stellt Günes Bulut; Pressesprecherin des Solidaritätskomittees Ivana Hoffmann, fest: „Selbstverständlich kann der antifaschistische Kampf, der in Rojava längst auch mit von der Bundesregierung an die kurdische Seite gelieferten Waffen wie der Panzerabwehrrakete Milan geführt wird, nicht strafbar sein. Viele Freiwillige werden zukünftig dem Beispiel von Ivana Hoffmann folgen. Deshalb muss bei der geplanten Verschärfung des § 89 (Schwere staatsgefährdende Straftat) eine Klarstellung erfolgen, dass dies nur für dschihadistische Terrorist*innen und nicht für antifaschistische Kämpfer*innen gilt.“
Selbst der ehemalige Bundesinnenminister Gerhard Baum (FDP) weist im Interview im Deutschlandfunk auf den Unterschied zwischen Gut und Böse hin: „Im Übrigen gibt es ja auch sinnvolle Reisen. Es gibt Menschen, die sich den Freiheitskämpfern der Kurden anschließen.“ (siehe http://www.deutschlandfunk.de/anti-terror-kampf-es-gibt-keine-gesetzesluecke.694.de.html?dram:article_id=310616)
Solchen politischen Scharfsinn von der Bundesanwaltschaft zu erwarten, geht offenbar zu weit. Als Skandal wertet das Solidaritätskomittee Ivana Hoffmann die Meldung im Spiegel online am 13.3.2015 (siehe http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ivana-hoffmann-staatsanwaltschaft-duisburg-ermittelt-a-1023393.html), wonach die Bundesanwaltschaft die Einleitung eines Verfahrens wegen Mitgliedschaft oder Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung (§129b) gegen mutmaßliche Mitglieder der türkisch-kurdischen, kommunistischen Partei MLKP prüfe, der Ivana Hoffmann angehört hatte.
Weitere Infos und Fotos folgen in Kürze auf facebook.com/genossinivanahoffmann
Stalinismus - Nein Danke!
Die ersten die ihr in Eurer Utopie ermorden werdet sind die Kommunisten, Anarchisten, Trotzkisten, Sozialrevolutionäre, und und und. Der Rest kommt in Gulags.
Die Geschichte ist angefüllt mit Stalins Massengräber. Von Befreiung keine Spur.
Macht bitte ein Indymedia-Stalin auf, wo ihr alle Eure autoritären Machtgelüste posten könnt.
Einfach die Fresse halten!
Hör auf Ivana`s Gedenken zu beschmutzen!
Ivana Presente!
ML Politik
Genau, das ist die Form der Instrumentalisierung einer Toten. Typisch für Parteien, die sonst keinen Fuß auf den Boden kriegen. So versucht man seinen Kritikern den Mund zu verbieten. Wir trauern um eine Märtyrerin, also haltet die Klappe. Wer keine Argumente hat, setzt auf moralischen Druck.
Stalinistin
Um tote Stalinisten kann ich leider nicht trauern.
Rest in peace. tapfere Ivana!
..und Typen wie dich trifft man leider nicht im Leben jenseits des Bildschirmes, um dir mal gehörig ein paar auf dein widerlich respekt-und anstandsloses Maul zu hauen.
Man kann ja die MLKP nicht mögen, aber diese junge Frau hat mit ihrem Leben bezahlt, weil sie dort für eine Idee und Ideale in Rojava gekämpft hat. Achtung vor so einer Aufrichtigkeit wäre das Mindeste.
Instrumentalisierung einer Toten
Unglaublich, wenn Du wirklich etwas von "oldschool" hättest, wüßtest Du um die Ideen des Stalinismus und ihre mörderische Blutspur in der Geschichte - vor allem unter Linken.
Völlig geschichtsvergessen, theorielos und ohne jede aktuelle Erfahrung mit diesen beton-autoritären Parteien und Strömungen reflektierend, wird sich hier an einen inszenierten "Märtyrerbild" einer jungen Frau angelehnt.
Linkes und emanzipatorisches Denken, Sprache, Bilder, Auseinandersetzungen, Diskurs all das scheint nicht zu existieren. Statt dessen schwülstiger Pathos für autoritäre Führerideale.
Jede Kritik an diesen Kult, die Sprache, diese Bilder, diese Ideologie von den Stalinisten wird als Diffamierung und Entwürdigung des Teenagers deklariert. Und das obwohl dies in keinem Kommentar gemacht wurde. Niemand hat Ivanas Entscheidung gegen den IS zu kämpfen kritisiert, oder sie hier beleidigt.
Diese verzerrte Darstellung haben die beleidigenden, gewaltandrohenden Kommentatoren (wie z.B. der Vorschreiber) anscheinend nötig. Dies nicht um das Ansehen von Ivana zu verteidigen, sondern um ihrer selbst willen. Anscheinend lässt sich so richtig wohlig und ergriffen in "Volksmassen aufgehen - in den Bildern von Kampf, Tod, und Hingabe für die Partei. Und das scheint das Bedürfnis nach autoritärer Führung von denjenigen zu sein, die diesen Pathos so abfeiern.
Das hat nichts mit Trauer zu tuen, nichts mit Ivana oder ihrer Mutter - das ist vielmehr die politische Instrumentalisierung von Trauer und trauernden Menschen.
All diese Beschimpfungen hier gegen KritikerInnen des Stalinismus, wird genau so gespiegelt wie wir es vom Stalinismus kennen: mit Drohungen und Gewalt.
Wo politischer und sozialer Verstand aufhört liegt halt der Eispickel nahe.
Antifaschismus heißt Antistalinismus
Lächerlich!
Du kleiner Maulheld!
Wo sind den deine anarchistischen Hundertschaften in Rojava? Komisch keine da, die wenigen hundert Internationalisten*innen die nach Kurdistan ziehen stammen doch vorwiegend bis ausschließlich aus der sozialistischen- bzw. kommunistischen-Linken. Diese Genossen*innen haben meinen größten Respekt! Den ich im übrigen uneingeschränkt jedem und jeder Anarch@ zolle der/die sich ebenfalls dafür entscheidet in Rojava zu kämpfen!
An Ivana und ihre zahlreichen Mitstreiter*innen werden wir uns noch ehrfürchtig erinnern wenn von der deutschen "Szene-Linken" schon lange nichts mehr zu hören ist und in der vollkommennen Bedeutungslosigkeit verschwunden ist.
Hoch die Internationale Solidarität! IS Banden zu Wüstenstaub!
antiautoritäre Linke wo bist du?
Wer von Stalin redet, redet nicht von Freiheit!
Ruhe in Frieden Ivana !
Du hast viele Freunde .
Schade, einfch
Und es gibt Leute, die es schade finden, dass sie Dich nie kennenlernen werden. Es gibt so viele linke Zusammenhänge, in denen mutige Menschen fehlen.
Fein
Du hast viele Freunde. Die dir jetzt auch nichts mehr nützen.