FARC treffen bei Gesprächen auf Militärs

Hoffnungen in Kolumbien gibt es derzeit wegen der Präsenz von ranghohen Generälen bei den Friedensgesprächen der FARC-EP mit der kolumbianischen Regierung in Havanna. Ziel ist es die durch die technischen Unterkommissionen erarbeiteten Vorschläge zur Umsetzung eines beidseitigen Waffenstillstandes zu erörtern und auszubauen. Am Mittwochnachmittag erreichten sechs ranghohe Offiziere Havanna und bereits am gestrigen Donnerstag erfolgte das erste Treffen mit Vertretern der FARC-EP, darunter die beiden Aufständischen Joaquín Gómez und Carlos Lozada, die in der Unterkommission auf den Generalmajor der Armee Javier Flórez auf Seiten der Regierung treffen. In jeder Kommission sitzen 10 Vertreter der jeweiligen Seite. Über nationale und internationale Erfahrungen soll diskutiert werden, wie ein potentieller beidseitig abgeschlossener Waffenstillstand aussehen kann. Die Regierung und unabhängige Organisationen haben den derzeit einseitig durchführenden Waffenstillstand der FARC-EP anerkannt. Unter den sechs Offizieren befinden sich Personen aus allen relevanten Teilstreitkräften, wie Armee, Luftwaffe und Marine, sowie der Polizei.

In den Medien sind die Gespräche zwischen FARC-EP und Militärs aufgrund der Brisanz zwei gegenüber sitzender militärischer Gegner. Für die Guerilla, die mit Joaquín Gómez, Iván Márquez, Carlos Antonio Lozada und Pastor Alape präsent sind, sind die Gespräche mit den Militärs aufgrund des langersehnten Waffenstillstandes wichtig. Auch die Regierung zeigt Interesse an dem Thema und präsentiert mit dem General Javier Flórez einen Vertreter aus dem Generalstab, der direkt im Herzen der FARC-EP die staatlichen Sicherheitskräfte kommandierte, in Caquetá und Meta. In einem Kommuniqué der FARC-EP an die mit Militärs besetzte technische Unterkommission heißt es: „Ein sofortiger bilateraler Waffenstillstand, der von nationalen und internationalen Gremien überprüft wird, ist ein ethischer Imperativ für die Parteien; es ist die größte Geste der Menschlichkeit, die wir für die Millionen von Landsleuten, die mit der Hoffnung auf diesen Prozess ausgeben können; aber es ist auch der beste Weg, um den edlen Bemühungen und der Solidarität der internationalen Gemeinschaft, die uns bei diesen Bemühungen für die nationale Versöhnung begleitet, zu entsprechen.“

 

Weitere Themen in Havanna sind unter anderem die Entschädigung der Opfer und bereits morgen eine thematische Runde zu Geschlechterfragen mit Teilnehmenden aus verschiedenen Frauenorganisationen. Seit mehr als sieben Monaten wird bereits über das komplexe Thema der Entschädigung der Opfer verhandelt. Zuletzt verstärkten nicht nur die FARC-EP, sondern auch Politiker und Vertreter der sozialen Bewegungen die Anstrengungen, dass derzeit inhaftierte Guerilleros frei kommen, dass der Aufständische Simón Trinidad aus seiner Haft in den USA nach Kuba gebracht wird um an den Friedensgesprächen teilzunehmen, sowie das Guerilleros mit einem Friedensvertrag keine Strafe im Gefängnis absitzen müssen, sondern in das gesellschaftliche Leben integriert werden. Simón Trinidad sitzt seit Januar 2004 in Gefangenschaft und wurde im Dezember 2004 an die USA ausgeliefert, weil er mit Haftbefehl, unter anderem wegen Drogenhandels, gesucht wurde. Ein Thema ist aktuell die Anerkennung der FARC-EP als politischer Akteur und das Streichen der aufständischen Organisation von der Terrorliste.

 

Unterdessen zeigt eine Umfrage, durchgeführt vom Institut Gallup, die 1200 Telefoninterviews in den fünf größten Städten Kolumbiens realisierten, dass der Optimismus im Jahr 2015 gegenüber den Friedensgesprächen in der Bevölkerung angestiegen ist. 72% der Kolumbianer unterstützen die Friedensverhandlungen der Regierung mit der FARC-EP. 53% der Befragten haben die Hoffnung, dass dieses Mal ein Friedensabschluss erreicht wird. Im letzten Jahr waren es nur 45%. Die Hoffnung bzw. der Willen der Bevölkerung im Kontext eines Friedensabkommens ist insbesondere für die FARC-EP von enormer Bedeutung. Interessanterweise denken 61% der Befragten, dass aber die militärischen Aktionen der staatlichen Sicherheitskräfte gegen die Guerilla nicht aufhören werden. Des Weiteren schlussfolgerten 69% der Befragten, dass die Verhandlungen das beste Mittel sind, um die Probleme mit der Guerilla zu lösen. Dies zeigt deutlich, dass die kolumbianische Bevölkerung auf eine Beendigung des bewaffneten Konfliktes hofft.

 

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Hoffnungen in Kolumbien gäbe es, wenn der Befreiungskampf weitergeführt werden würde.

das sagt sich leicht, wenn mensch in mitteleuropa sitzt und eine (vergleichsweise) angenehme lebensrealität hat.

 

ist aber leider arrogant, besserwisserisch und heuchlerisch.