Informationen für Antifaschist*innen die sich dem Widerstand in Rojava und Şengal anschließen wollen

Kommt und helft!

Seit über drei Jahren wird in Rojava eine freiheitliche Revolution gegen den Ansturm des Faschismus verteidigt. Während in den vier autonomen Kantonen Efrȋn, Kobanê, Cizȋre und Şengal eine rasante Transformation zu einer basisdemokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft voranschreitet, kämpfen zigtausend Revolutionär*innen an allen Fronten. Hunderte Antifaschist*innen aus allen Teilen der Welt befinden sich bereits im Mittleren Osten, um Daesh/IS zurückzuschlagen und humanitäre Hilfe zu leisten.

Die Unterstützung wird dringend gebraucht. Rojava ist von einem Embargo durch die angrenzenden Staaten betroffen und die Faschisten haben ihr Ziel noch nicht aufgegeben, die kurdischen Gebiete zu vernichten.

Jetzt muss unsere Solidarität praktisch werden. Als Kämpfer*innen in YPG und YPJ, Freiwillige für Flüchtlingsarbeit oder Logistik – überall ist Hilfe willkommen. Als revolutionäre denkende Menschen müssen wir unsere Differenzen beiseite legen und gemeisam den Faschismus besiegen. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen – Kobane darf kein zweites Barcelona werden. Also: Hoch die internationale Solidarität und auf nach Kurdistan!

 

1. Die Reise

 

Trotz des Embargos gibt es viele Möglichkeiten, nach Rojava zu kommen. Die Facebook-Seite „Lions of Rojava“ stellt unseren Erfahrungen nach eine verlässliche, aber natürlich sehr unprivate Möglichkeit da, Kontaktpersonen in Kurdistan zu erreichen und die Reise zu organisieren. Eine Reihe von kurdischen Vereinen in Europa bietet ebenfalls vertrauenswürdige Hilfe an, aus offensichtlichen Gründen können wir darauf hier nicht weiter eingehen.

Die meisten Freiwilligen reisen nach Irakisch-Kurdistan, dort gibt es einen Grenzübergang in den Kanton Cizȋre. Wir raten von einer Ausreise über deutsche Flughäfen ab. Soweit wir wissen haben die niederländischen Behörden Ausreisenden bislang keinerlei Probleme gemacht. Für andere Länder empfehlen wir, sich zuvor über den politischen Status von Rojava und YPG und die entsprechende Gesetzeslage zu informieren. Es sind auch schon Genoss*innen über Land durch die Türkei gekommen, solche Reisen sollten aber gut vorbereitet sein. In Irakisch-Kurdistan gibt es genügend Genoss*innen, die bei der Weiterreise helfen. Um die Internationale Antifa-Koordination in der YPG kümmert sich momentan Salvador Zana. Fragt in Rojava nach ihm.

 

2. Training und Einsatz


Freiwillige, die sich den YPG-YPJ anschließen möchten, durchlaufen zuerst eine militärische Grundausbildung, die etwa zwei Monate dauert. Danach steht euch offen, weiteres, spezielleres Training mitzumachen.

Niemand erwartet von euch, in forderster Front zu kämpfen. Für die Genoss*innen aus Rojava ist schon eure Anwesenheit eine großartige Geste. Auch hinter den Kampflinien gibt es jede Menge zu tun. Wenn ihr aber wollt, könnt ihr auch an die Front gehen. Die YPG basiert auf Freiwilligkeit - eine feste zeitliche Verpflichtung für euren Einsatz gibt es nicht.

Es gibt ausreichend Übersetzer*innen für Englisch und bei Bedarf auch für Französisch, Italienisch, Deutsch und andere Sprachen.

Wenn ihr außerhalb von YPG-YPJ Hilfe leisten wollt, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Alles hängt davon ab, was ihr machen wollt und welche Vorkenntnisse ihr mitbringt.

 

3. Leben in YPG-YPJ

 

Wir kämpfen einen revoluionären Kampf. Das bedeutet, dass wir auch in unserem Zusammenleben revolutionär denken und handeln.

Das Leben in YPG und YPJ basiert auf Freundschaft oder hevaltȋ. Wir helfen einander und begegnen uns mit gegenseitigem Respekt. Egal ob neuer Kämpfer oder erfahrene Kommandantin, wir sind alle heval. Statusdenken und Sexismus haben bei uns keinen Platz. Wir kämpfen nicht aus Zwang, sondern aus Überzeugung.

Von euch, wie von allen Anderen, wird erwartet, sich dementsprechend zu verhalten. Begegnet der Kultur hier mit dem nötigen Maß an Offenheit und Respekt. Gebt euch Mühe, die Sprache zu lernen. Alle Genoss*innen werden euch gerne dabei helfen.

 

4. Bevor es losgeht


Plant eure Reise gut. Nehmt nicht zuviel mit. Denkt an wetterfeste Kleidung, warme Unterwäsche und Erste-Hilfe-Equipment. Wenn ihr regelmäßig Medikamente oder andere medizinische Utensilien braucht, nehmt einen ausreichenden Vorrat davon mit. Nicht alle Medikamente sind in Rojava erhältlich.

Verhaltet euch vor und während der Reise entsprechend diskret, nicht nur euretwegen, sondern auch aus Rücksicht auf Genoss*innen, die Ähnliches vorhaben. Nicht nur der Staat ist uns auf den Fersen, auch Daesh ist gut organisiert in Europa und sollte vielleicht nicht unbedingt von euren Plänen erfahren.

Überlegt euch gut, was ihr vorhabt. Niemenschem ist geholfen, wenn ihr einmal hier seid und sofort wieder wegwollt. Krieg ist eine ätzende Angelegenheit, und ihr werdet vielleicht schlimme Sachen erleben. Aber euer Kommen kann den Unterschied machen zwischen einer weiteren gescheiterten Revolution, die in den Fußnoten der Geschichte verschwindet, und einem großartigen Neuanfang für die Gesellschaft, jenseits von Kapitalismus und Unterdrückung. Zigtausende warten in den Flüchtlingslagern auf eine Rückkehr in ihre von den Faschisten überrannte Heimat, und Millionen vertrauen in den Dörfern und Städten Rojavas darauf, dass der Widerstand der YPG standhält. Also: Seien wir realistisch – versuchen wir das Unmögliche! Auf geht’s!

 

Wir hoffen, euch weitergeholfen zu haben, und euch bald zwischen Euphrat und Tigris begrüßen zu dürfen. Mit den besten revolutionären Grüßen aus Rojava,

 

Eure Genossinnen und Genossen

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Die Mittel nutzen, die hier geboten werden!

Es ist zwar im allgemeinen so, dass viele linksalternative Menschen in "sinnlosen" kreativberufen oder im sozialbereich arbeiten, aber teilweise können die Erkenntnisse von da auch gut sein für einen Wiederaufbau. Andere Leute die vielleicht eine Ausbildung in Ingeneurwesen oder Metallbau, Wasserversorgung usw. haben, könnten das Wissen ihrer Ausbildung gut nutzen. Was mir sinnvoll erscheint, ist das mitnehmen von büchern. Natürlich nur welche die sinnvoll sind, ich denke da an Fachbücher über Anlagentechnik, Elektronik, Medizin usw.

Wenn sich eine Gruppe von Menschen findet die zusammen reisen, lohnt es sich vielleicht vorher das Buch "Taktische Medizin" zu kaufen. Es ist ein von Ärzten geschriebenes Buch, welches sich mit der medizinischen (Not)Versorgung von Verwundeten im Gefecht beschäftigt. Es ist zwar klar, dass die Ärzte vor Ort ihr Handwerk verstehen, dennoch könnte es dazu beitragen dieses spezielle Wissen mehr Menschen zugänglich zu machen.

 

Darüber hinnaus kann man sich auch erkundigen, welches spezielle Material (zb. im medizinischen Bereich) gebraucht wird. Kleine Mengen kann davon kann man mitnehmen und auch diese können schon hilfreich sein. Irgendwer kennt immer einen Menschen im Krankenhaus, lasst euch was einfallen!

Was die Sicherheit allgemein angeht: Schmeißt eure Handys weg. Diese sind die Hauptgrundlage der Internationalen Spionage und insbesondere die der "Terrorbekämpfung" im Ausland und Doofland ist da ganz vorne mit dabei.

Über die konkreten Verhältnisse vor Ort kann ich nur das sagen, was man in den unzähligen Videos sieht. Es scheint so, das die Irakischen Kurden was den Körpersschutz angeht sehr gut ausgestattet sind, während es die YPG/YPJ eher weniger sind. Es ist also zu erwarten, dass man sich vor Ort oder besser vorher selber damit versorgen muss. Ballistische Helme kann man ohne Probleme kaufen, Trägerwesten für ballistische Traumaplatten sind ebenfalls einfach zu besorgen (Internetbestellung). Ballistische Traumaplatten selber sind etwas problematischer, aber man muß nur genug suchen. Behelfsweise kann man sich diese auch selber bauen. Denkt an eine gute Schutzbrille die mittlere bis hohe Sicherheitsstandarts erfüllt. Verletzungen der Augen durch Betonsplitter im Häuserkampf sind keine Seltenheit.

Sorgen über Überwachung brauch man sich nur bedingt machen, dass Internet ist voll von entsprechenden Bestellseiten und es gibt eine riesige Gruppe von Soft-Air/Paintballspielern die solche Sachen bestellen und dadurch einen "überwachungstechnischen Puffer" erzeugen.

Mir ist die Tage die Idee gekommen, dass, vor allem in Kobane, mit Sicherheit auch gutes Werkzeug für den Wiederaufbau gebraucht wird. Wäre doch mal eine Idee, zu einer Sammlung aufzurufen und nen LKW vollzumachen, hat mit Kleiderspenden ja auch funktioniert. Ich habe leider nicht die Netzwerke für sowas, aber vielleicht liest hier ja jemand gut vernetztes mit und fühlt sich inspiriert.

WICHTIG:

Die Facebook-Seite "Lions of Rojava" ist unseren Infos nach in die Hände von nicht vertrauenswürdigen Menschen gefallen. Diese Seite meiden! Die ursprünglichen Betreiber*innen machen unter dem Namen "Lions of Kurdistan" weiter.

 

Was Schutzausrüstung für den bewaffneten Kampf angeht, empfehlen wir, diese in Irakisch-Kurdistan zu besorgen. In den Großstädten gibt es qualitativ gute Schutzwesten, Traumaplatten etc. zu erschwinglichen Preisen. Erspart Einem unangenehme Flughafenkontrollen und recht schweres Reisegepäck.


Ein großartiges medizinisches Produkt, das uns hier kaum zur Verfügung steht, ist quickClot, ein Präparat, das arterielle Blutungen binnen Sekunden stoppt. Im freien Handel ist es aber meist nur in minderwertiger Form erhältlich. Wenn irgend jemensch militärisches quickClot auftreiben und hierher bringen kann, wäre das unheimlich fetzig.

 

Update zu den YPG/YPJ-Ausbildungen: Wir haben gerade mit einem individualisierten Training für internationale Freiwillige begonnen, welches ein paar Wochen dauert, aber je nach Wunsch beliebig verlängert werden kann.

 

In Antwort auf den Vorschlag mit dem Lastwagen: Es gibt eine Reihe von Zollbestimmungen und nicht zuletzt ein Embargo gegen Rojava, die sowas erschweren. Wir wollen aber niemenschen von so einem Unterfangen abbringen - im Gegenteil. Alles was nützlich ist, kriegt mensch schon irgendwie über die Grenze. Um rauszufinden, was in welchem Umfang sinnvoll und nützlich ist, lohnt es sich herzukommen oder sich in Europa mit den hier aktiven zivilen Organisationen zu vernetzen.

 

Revolutionäre Grüße aus Mesopotamien!

Ist das noch aktuell???

ja es ist noch aktuell

Man findet leider keine Seite mit dem Namen 'lions of Kurdistan'. Wie kann man Kontakt aufnehmen und einen Weg nach Syrien finden?

LoR wurde in YPG-International umorganisiert. Findet man hier: https://ypginternational.blackblogs.org/

Würd mich auch interessieren ob es noch aktuell ist. Vorallem wie man sich anschließen kann. Und vorallem, wie komm ich zu euch?

Seit mehreren Jahren will ich hin, deshalb habe ich mich entschieden so schnell wie möglich hin zu gehen und evtl möchte mich jemanden dabei begleiten.

Ob es so klug ist meine Kontaktadresse zu schreiben weiß ich nicht, deshalb bitte ich euch, wer Interesse hat, hier darauf zu antworten.

Stand 25.2.17

Hallo du, hab deine Nachricht erst heute gelesen.Möchte auch da unten hin. Bis jetzt bin ich alleine aber zu zweit macht es sicher mehr Sinn. Also vielleicht meldest du dich.Wünsche dir noch einen schönen Abend.

Servus . Wer Interesse hat zur ypg meldet euch. einfachben@web.de 

Noch aktuell ?

Der zweite Eintrag über deinen ist sehr aktuell. Ich warte nur auf die weiteren Schritte.

Melde dich bitte per E-Mail wenn du es ernst meinst, warte auf deine Mail . MFG Ben 

Wenn ihr noch einen Platz frei habt meldet euch doch bitte bei mir unter ja-am@web.de 

Hätte auch Interesse mit zu machen kann  des Elend nicht mehr mit anschauen 

Ich möchte auch dahin wie können wir in Kontakt treten 

Ist es noch aktuell? Hätte gerne mehr informationen :)

Hallo.

bitte bitte gebt doch noch mal eine verlässliche Kontaktadresse preis...

 irgentwie.... :(

Ich bin eine Trauerbegleiterin, Ergotherapeutin die auch arabisch lernt. ;) 

C86YJYY3 Threema Kleine Gruppe nach rojava

Ist der aufruf noch aktuell? Bitte dringend auf aktualisierung und um genauere informationen sowie kontakt möglichkeit. 

Habe eure Kommentare gelesen. ....Auch ich möchte mich für den Kampf gegen den IS melden. ..Natürlich wäre es besser in der Gruppe zu reisen. ..auf diesen Weg kann man sich gleich mal kennenlernen. ..wäre toll wenn sich ne Gruppe zusammen findet um mal ins Gespräch zu kommen ...

Ich wäre auf jedenfall dabei können uns ja zusammen austauschen 

Ich bin ja schonmal froh das ich nicht der einzige bin, der sich freiwillig melden will. So und jetzt mal karten auf den Tisch: Wie dort hin kommen? kontaktperson? Was ist sinnvoll sich an Ausrüstung vorher zuzulegen?

Und jetzt mal nicht übertreiben...ich kann schlecht mit nem seesack voll zeug am Fluhafen stehen aber wenn ich mich einer kämpfenden Einheit anschliesse will ich auf div. Sachen nicht verzichten.

Also irgendwie kommt mir das hier alles komisch vor...Zig Leute wollen irgendwo hin um gegen den IS oder ähnliches zu kämpfen. ..aber wenn man jemanden anschreiben will,kommt nix zurück. ...Also. ..die Reise is natürlich mit kosten verbunden. ..Angenommen man kommt zumindest bis an die Grenze zu Syrien z.b.....wie geht's weiter?  An wen wendet man sich? Ohne Kontaktperson ?

Danke...du sprivhst mir aus der Seele. Hatte auch schon YPG angeschrieben aber warte immernoch auf ne Antwort...