[H] Wut und Trauer zu Widerstand

Soli

Wir trauern um Khaled Idris Bahray. Der 20-jährige Eritreer wurde in der Nacht zu Dienstag im Dresdner Südosten erstochen. Er war am Dienstag Morgen tot im Innenhof seines Wohnhauses aufgefunden worden, nachdem in Dresden am Tag zuvor eine erneute Pegida-Demonstration mit etwa 25.000 TeilnehmerInnen stattfand. Sein Körper war blutüberströmt, dennoch leugneten die Bullen zunächst, dass es eine Fremdeinwirkung gegeben habe.

 

Khaled lebte in einer dezentralen Flüchtlingsunterkunft in Dresden, an der es bereits seit Wochen immer wieder zu Übergriffen und Pöbeleien durch RassistInnen gekommen war. Während die MitbewohnerInnen Khaleds nach der Tat direkt von einem rassistisch motivierten Mord ausgingen, sprachen die Dresdner Bullen zunächst von einem Unfall oder möglichen Selbstmord – Khaled sei an einem offenen Schlüsselbeinbruch verstorben.

 

Auch wenn noch nicht klar ist, wer Khaled ermordet hat: Er starb nicht zufällig, sondern vor dem Hintergrund einer rassistischen Mobilmachung eines Teils der deutschen Gesellschaft. Schon bevor er starb, war er rassistischer Hetze und Verfolgung ausgesetzt. MitbewohnerInnen berichteten, dass sie schon länger mit Sprüchen wie „We will kill you“ bedroht wurden, an der Wohnung Khaleds sprühte jemand Hakenkreuze.

 

Unsere Anteilnahme gilt den Freunden und der Familie! Wir sind entsetzt, traurig und wütend über diesen Mord! Auch wenn wir nicht wissen, wer ihn umgebracht hat, bereits die unzähligen widerlich rassistischen Kommentare, die die Meldungen zu seinem Tod begleiteten wären Grund genug auf die Straße zu gehen, ebenso wie die erneute Verschleierungstaktik der Polizei.

 

Diese Taten reihen sich ein in eine umfassende rassistische Mobilisierung: In ganz Deutschland entstehen rassistische Zusammenschlüsse. Übergriffe auf Geflüchtetenunterkünfte, Privatwohnungen und antirassistische Initiativen nehmen massiv zu. Täglich werden Menschen aus rassistischen Gründen angepöbelt, bedroht und verletzt.

 

Diese Mobilisierungen müssen dabei vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Rassismus in Deutschland verstanden werden.

 

Gegen den rassistischen Normalzustand.
Wut und Trauer zu Widerstand.

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