Heute, dem 23. Dezember, einen Tag vor Beginn der Weihnachtsfeierlichkeiten fanden wir uns, die antifaschistische Gruppe aus Finsterwalde und die kürzlich gegründete Flüchtlingsinitiative, auf dem ehemaligen Sowjetflugplatz in Finsterwalde/ Schacksdorf ein, um den vor kurzem eingetroffenen Menschen dort eine Überraschung zu bereiten und sie hier bei uns willkommen zu heißen.
Gemeinsam tranken wir Tee, konnten uns an einem warmen Eintopf erfreuen und übergaben allerhand Spielzeug für die Kleinen, sowie Kleiderspenden für den bevorstehenden Winter. Zwischendurch gab es sehr viel Spaß, da mit den Kindern und Erwachsenen gespielt wurde. Auch fanden wir als Gruppe die Zeit, uns kurz zu informieren und einen Überblick über die Bedingungen vor Ort zu machen.
Durch den Austausch von Fakten konnten wir schnell in Erfahrung bringen das es weniger eine Idee der Stadtverwaltung Finsterwalde und seiner Abgeordneten war die Menschen fern der Stadt auf dem Flugplatz einzuquartieren. Selbst die örtlichen Wohnungsbaugesellschaften und die Abgeordneten der Stadt Finsterwalde hatten ein höheres Interesse daran unsere neuen Mitbewohner in der Stadt unterzubringen und ihnen im Stadtzentrum Wohnungen zur Verfügung zu stellen, um ihr Ankommen und die Eingliederung in das Stadtgeschehen ohne Nachteile zu gestalten.
Diese Vorhaben wurden jedoch von der Kreisverwaltung Elbe – Elster und besonders von dem Kreisdezernenten Roland Neumann (CDU) unterbunden, da eine zentrale Unterbringung getrennt vom Rest der Bevölkerung wohl sinnvoller erscheint. Dadurch lassen sich eindeutig die asylfeindlichen Züge der CDU belegen, die mit aktuellen Forderungen zur Verschärfung der Asylgesetze und fremdenfeindlicher Hetze die Stimmung von PEGIDA und HOGESA und wie sie alle heißen, begünstigen und fördern.
Es ist ein Hohn das sich am heutigen Tage auch der Landtagsabgeordnete Rainer Genilke (CDU) bei unserem “Willkommen heißen” eingefunden hatte. Wie in einem schlechten Film präsentierte sich Herr Saubermann der Pressevertretung der Lausitzer Rundschau ,um dann ein klischeehaftes Bild mit einem Kind auf dem Arm zu machen. Er äußerte sich sehr zufrieden zur Unterbringung etc. Natürlich war es mit dem “Willkommen heißen” nach dem Interview und Foto mit der Presse zu Ende und Herr Genilke ward nicht mehr gesehen. Diese heuchlerischen Lippenbekenntnisse kennen wir schon von aktiven Unterstützern von Kriegstreiberei, sozialer Inkompetenz und Abschiebungen in Folter und Mord.
Für uns gibt es nur eine Alternative zu diesem Staat und ihren Praxen von Unterdrückung und menschenfeindlichen Handeln. Wir organisieren unser Leben selbst und stellen deshalb diesem Staat unsere eigenen Ideen entgegen. Kommt zusammen, unabhängig von Herkunft und sexueller oder religiöser Ausrichtung, um eine gemeinsame Perspektive für ein besseres Leben zu erkämpfen! So wie heut auf dem Flugplatz in Finsterwalde. Ein großes Danke an alle Beteiligten und Unterstützer außer Rainer Genilke!
Danke an euch alle!
Danke, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt zu den Menschen am Flugplatz, dass ihr mit ihnen gesprochen, gegessen, gespielt habt! So wird es gehen müssen in unserem Land - wir selber müssen handeln, um allen Menschen in diesem Land und auf der ganzen Welt ein gutes Leben zu ermöglichen, ohne Angst und Gewalt. Ich wünsche euch und uns allen viele solcher Begegnungen, die Mut machen für eine bessere Welt!