WÜ - Deutschland muss sterben, damit wir leben können!

Heiko Lattmann, Hauptgefreiter aus Hamburg, beteiligt sich als einer von zehn Bundeswehr- angehörigen an Grabpflege- arbeiten. Man wolle »miteinander gedenken und verhindern, dass sich etwas wie Langemark je wiederholt«, sagt er.

In der vergangenen Nacht wurden in Würzburg zwei Kriegerdenkmäler mit Farbe und Parolen ("Soldaten sind Mörder") verschönert. Getroffen hat es den sogenannten Studentenstein im Ringpark. Früher trug dieser die Aufschrift: "Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen[...]", um die im 1. Weltkrieg gefallenen studierenden deutschen Soldaten zu ehren. Zur NS-Zeit wurde dieser um ein Hakenkreuz erweitert und diente als Ziel für Parteiaufmärsche der NSDAP. Nach dem 2. Weltkrieg meinte die Stadt den Stein zu einem Mahnmal für Frieden umfunktionieren zu können. Der heutiger Schriftzug des Denkmals lautet: "Die deutsche Studentenschaft im Gedenken an den Tod-das Opfer-das Vorbild"

 

Auch diese Umgestaltung des Steins finden wir widerlich, reaktionäre Gedenkkultur wird betrieben. Auch kann unserer Meinung nach die Umgestaltung nichts an der Tatsache ändern, für was dieser Stein gestanden hat, noch verliert er dadurch seine ursprüngliche Symbolik und Bedeutung.

 

Beim zweiten Denkmal handelt es sich um den sogenannten "Wehrkraftbrunnen", welcher im Steinbachtal steht. Auf ihm können wir folgenden Spruch lesen: "In Treue den gefallenen Kameraden der Würzburger Wehrkraftgruppen, Pfadfinder und Jugendkompanien gewidmet"

 

Beide Denkmäler stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem sogenannten "Mythos von Langemarck", welcher auf widerlichste Weise Geschichte verklärt und Kriegspropaganda betreibt. (Hintergrund: http://www.neues-deutschland.de/artikel/836412.mythos-langemarck.html)

 

Durch einen solchen Umgang mit der Geschichte werden Täter zu Opfern gemacht. Wir fordern die Stadt auf derartige Denkmäler, welches es zuhauf in Würzburg gibt, auf der Stelle zu entfernen! Nie wieder Deutschland! Nie wieder Krieg!

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Schöne Aktion!

Ob den Menschen von damals gerecht wird, wenn mensch so viele Jahre später auf Steine losgeht? Vielleicht wären Tafeln neben den Denkmälern besser, die erläutern, was damals passiert ist, und warum diese Steine so aussehen. Eine (ersatzlose?!) Entfernung tilgt nur die Erinnerung an die Weltkriege aus der Gegenwart, und damit ist auch nicht geholfen - denn die Toten mahnen, nie wieder Krieg!

Durch solch einen Umgang mit Geschichte sehe ich keine Verbesserung im Umgang mit Tätern und Opfern.

 

Setzt euch mit der Materie auseinander, die gefallenen Studenten können es nicht mehr.

Ihr habt es doch schon richtig erfasst: Der Ort wurde von den Nazis missbraucht.... was habt ihr jetzt gemacht? Man hätte es ja mal anders machen können.

 

Es ist Teil der Geschichte und genau wie es Lenin Denkmal in Berlin bis 1990 waren... haben die dort zu verbleiben. Die BRD hat übrigens alle Denkmale zerstört... klingelts? Das ist der falsche Weg. Erinnern, erklären und daraus lernen.

 

Solche Aktionen haben immer den Makel, dass sie etwas zerstören, was uns ja gerade daran erinnernt wie es nicht sein soll und die Opfer zeigen uns, dass unnötig Menschen gestorben sind.

Aktion!

Was für Farben benutzt ihr denn bei Verschönerungen? Bei uns kriegt die Stadt sowas immer sehr schnell ab :/

 

Gruß aus Berlin