Nach wie vor sind knapper Wohnraum und steigende Mieten Probleme, die viele Menschen betreffen und Besserung scheint nicht in Sicht. Im Gegenteil: die Umstrukturierung ehemals günstiger Wohnquartiere nach kapitalistischen Kriterien verschärft die Situation weiterhin. Die Umwandlung von Miet- zu Eigentumswohnungen sowie die ansteigenden Quadratmeterpreise auf dem Mietwohnmarkt ziehen für viele Menschen Probleme bei der Wohnungssuche nach sich.
Solche Gentrifizierungsprozesse bewirken einen Austausch der Bevölkerungsschichten innerhalb der betroffenen Quartiere. Oftmals müssen Menschen ihr soziales Umfeld verlassen und werden dabei großem Druck ausgesetzt. Menschen werden aus ihren Wohnungen verdrängt, da sie sich diese nicht mehr leisten können – andere finden nur mit großem Glück eine bezahlbare Unterkunft – oder auch nicht. Zwangsräumungen sind keine Einzelfälle und oft stehen Menschen von heute auf morgen auf der Straße. Das passiert meist unbemerkt und die Betroffenen werden in der Situation allein gelassen.
Mietpreissteigerungen und soziale Verdrängungen sind im gesamten Stadtgebiet Hannover zu verzeichnen. Besonders betroffen sind Viertel mit einer lebendigen Kulturlandschaft wie Linden und die Nordstadt, wo unsanierte Gebäude verhältnismäßig günstig erworben werden können und nach Sanierung gewinnbringend als Eigentumswohnungen verkauft oder zu höheren Preisen neu vermietet werden. Für Menschen mit geringem Einkommen, die bisher in relativ großer Zahl in diesen Vierteln wohnen und gewohnt haben, bleibt dann kein Platz mehr.
Der Kern des Problems ist die profitorientierte Vermarktung und Instandsetzung von Wohnungen – und damit die Organisation des Wohnraums nach kapitalistischem Eigentumsprinzip. Die einzelnen Personen, die Wohnraum benötigen, stehen in Konkurrenz zueinander, das Einkommen und die Zahlungsfähigkeit entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg der Wohnungssuche.
Auch für Studierende und Auszubildende sind günstige Wohnungen in der Nähe ihrer Ausbildungsstätten unumgänglich. Oft ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt entscheidend, ob beispielsweise ein Studium überhaupt erst aufgenommen werden kann oder nicht, da zu den Kosten, die dieses verursacht, teilweise horrende finanzielle Belastungen durch hohe Mietpreise hinzukommen. Die wenigen Wohnheime, die eine Alternative bieten könnten, sind oft überfüllt und die Wartelisten auf Zimmer lang.
Auch dagegen richtet sich unser Protest.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen wir uns organisieren. Solidarität muss dem Konkurrenzgedanken entgegengesetzt werden. Um eine Vernetzung innerhalb der Quartiere zu erreichen, sind unkommerzielle Freiräume notwendig. Innerhalb dieser Räume, seien es selbstverwaltete Stadtteilläden, Jugendtreffs oder Cafés, können wir gemeinsam an der Lösung alltäglicher sozialer Probleme, wie Wohnungsnot oder Leistungszwang auf dem Arbeitsmarkt bzw. in der Ausbildung arbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Soziale Verdrängung ist kein individuelles sondern ein strukturelles Problem.
Wir wollen:
- Eigentumsverhältnisse hinterfragen!
- Eigentum an Wohnraum abschaffen!
- Selbstverwaltete Wohnheime für Studierende!
- Leerstand in bezahlbaren Wohnraum verwandeln!
- Keine Zwangsräumungen!
Freitag, 17. Oktober
20 Uhr | Hauptuni Hannover
18.10 NTD in HD
Nicht vergessen, am 18.10. ist auch in Heidelberg um 18 Uhr am Bismarckplatz Nachttanzdemo:
http://akutplusc.wordpress.com/