Am Abend des 06. Oktober schien sich zu bewahrheiten, was viele schon lange befürchtet hatten: Die Truppen des „Islamischen Staates“ (IS) in Syrien drangen in die kurdische Stadt Kobane ein, die sie schon seit dem 15. September belagerten. Aus Solidarität mit den kurdischen Kämpfer_innen in der nordsyrischen Stadt gingen auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße. Auch in Leipzig versammelten sich in der Nacht zu Dienstag 30 Menschen in der Nähe des US-Generalkonsulats um auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen.
Die Stadt Kobane liegt in der Provinz Rojave. Bereits im November 2013 entstanden hier basisdemokratische Selbstverwaltungsstrukturen unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen. Diese demokratische Alternative scheint dem IS ein Dorn im Auge zu sein, weshalb sie ihr militärisches Vorgehen im Norden Syriens auf diese Region und die Stadt Kobane zu konzentrieren scheint. Die kurdischen schlecht ausgerüsteten kurdischen Kämpfer_innen sehen sich so einer mit Panzern und schwererm Gerät ausgestatteten Armee gegenüber, gegen die sie die Stadt und ihre Bewohner_innen kaum verteidigen können.
Trotz internationalen Drucks weigert sich die türkische Regierung bislang aktiv in den Konflikt einzugreifen um ein mögliches Massaker an der Bevölkerung der Stadt zu verhindern. Und auch Kritik an den Luftschlägen der USA und ihren Verbündeten wird laut. Sie sind nicht dazu geeignet das Vorrücken des IS auf Kobane zu stoppen. Stattdessen scheint sich die türkische Regierung darum zu bemühen, die kurdische Selbstorganisation in Nordsyrien zu unterbinden. Nachdem die PKK die türkischen Kurd_innen dazu aufrief, die Selbstverteidigungstruppen Kobanes zu unterstützen, verweigerte die Türkei wiederholt Menschen die Ausreise aus der Türkei in Richtung Syrien. Zeitgleich ließ sie immer mehr Grenzübergänge in die Türkei schließen und erschwerte so denjenigen, die vor den vorrückenden IS-Truppen Schutz suchten, die Flucht. Als wäre das nicht genug,
Vor diesem Hintergrund versammelten sich am Abend des 06. Oktober circa 30 Menschen in der Nähe des US-Generalkonsulats in Leipzig. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Halt stand freies Kobane“ und Sprechchören versuchten sie auf die Situation in der Stadt aufmerksam zu machen und ihre Solidarität mit den Bewohner_innen und Kämpfer_innen auszudrücken.
SETZT ein ZEICHEN!!!
hey Leute!!! Bitte bewegt euch!! 30 leute sind zu wenig!!!!!!!!...aber schon mal ein Anfang!!!
Rofl
Was für ein Zeichen denn ?
Was soll die Demo erreichen? Das die IS Leute sich ganz doll schlecht fühlen wenn sie eventuell davon hören?
Was soll die Demo erreichen?
Eher eine Aufforderung an die USA, auch die in Nordsyrien kämpfenden KurdInnen militärisch zu unterstützen.
Und angesichts der kurzen Mobilisierung (22:45 erste Nachrichten dass IS drei Stadtteile erobert hat, Spontankundgebung gegen Mitternacht) sind 30 Leute (vielleicht waren es auch 35) nicht schlecht.
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Die Info hatte sich nich besonders weit verbreitet, mit der Sponti mein ich. Wieviel Uhr war die denn?
Ich hab davon nix mitbekommen. Die Kommunikation muss besser werden, dann kommen da auch mehr Leute hin.